Universität

Der Mensch im Mittelpunkt: Prägende Persönlichkeiten

Prof. Wolfgang Arnold (Foto: Stefan Zimmer)

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Etliche Persönlichkeiten haben durch ihr Wirken ihre Spuren in der Zahnmedizin an der UW/H hinterlassen, aber niemand so nachhaltig wie Prof. Dr. Wolfgang Arnold. Er war der erste Professor, der 1985 in der neu gegründeten Fakultät für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde den Unterricht aufnahm. Sein Fach war die Anatomie, die er mit Leidenschaft in Lehre und Forschung vertrat. Dies tat er bis zum Eintritt in den Ruhestand 2019. Fast 35 Jahre prägte er die Fakultät und ab 2010 das Department maßgeblich mit, als Lehrstuhlinhaber, Dekan, Prodekan, Vorsitzender des Prüfungsausschusses sowie des Promotionsausschusses, Senatsvertreter und Mitglied der Forschungskommission. Das ist nur eine Auswahl der Ämter, die er in seiner langen Karriere an der UW/H innehatte. Etwa 1000 Studierende hat er unterrichtet und geprüft und fast 100 Doktorand:innen zur Promotion geführt. Jetzt genießt er seinen Ruhestand und widmet sich seinen Hobbies, zu dem die Fotografie gehört.

Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik (Foto: UW/H)

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Prof. Dr. Sabine Bartholomeyczik hat das Department für Pflegewissenschaft maßgeblich geprägt. Die emeritierte Krankenschwester bekleidete in den frühen 1990er-Jahren eine der ersten Professuren für Pflegewissenschaft in Deutschland und stieß bereits in den Anfangsjahren des damaligen Instituts für Pflegewissenschaft zum Team hinzu. Von 2001 bis zu ihrer Emeritierung 2013 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Epidemiologie-Pflegewissenschaft. Ihre Forschungen befassten sich mit den theoretischen Grundlagen pflegerischen Handelns, also dem Verständnis davon, was Pflege ist und was Pflegen sowohl für Patient:innen als auch für Pflegende bedeutet. Dabei beleuchtete sie insbesondere Fragen der Professionalisierung und der Wissenschaftsentwicklung der akademischen Disziplin Pflege und Pflegewissenschaft.

Sie trug maßgeblich dazu bei, dass sich das Department zu einer Instanz der Pflegewissenschaft in Deutschland etablierte, die auch heute noch als ein selbstverständlicher Bestandteil der Hochschulbildungs- und Forschungslandschaft im Pflegebereich zählt. Auch nach ihrer Emeritierung blieb Sabine Bartholomeyczik dem Department verbunden, beobachtet und begleitet dessen Wirken bis heute. Nach wie vor setzt sie sich für ein besseres Verständnis von Pflege und Pflegewissenschaft ein. Für ihre Verdienste um die Pflegewissenschaft in Deutschland verlieh ihr der damalige Bundespräsident Joachim Gauck 2015 das Bundesverdienstkreuz.

Prof. Dr. hc. Christel Bienstein

Prof. Dr. hc. Christel Bienstein (Foto: UW/H)

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Eine Person, die das DPW geprägt hat, ist Prof. Dr. hc. Christel Bienstein. Als Krankenschwester und Leiterin eines Bildungszentrum gründete sie im Jahre 1994 mit einem kleinen ehrenamtlichen Team und Unterstützung des damaligen Präsidenten der UW/H Konrad Schily das damals noch als Institut bezeichnete Department für Pflegewissenschaft mit dem ersten universitären Studiengang der Pflegewissenschaft. Christel Bienstein leitete das Department bis zu ihrem Rentenbeginn im Jahr 2017. Dabei hat sie durch ihre gewinnende und mitreißende Art viele Förderer, Studierende und Mitarbeitende für die Pflegewissenschaft und unser Department begeistert – vielen sind auch noch die oftmals spontanen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen in Erinnerung, mit denen sie die Aufmerksamkeit auf Pflegethemen und die UW/H lenkte. Damit machte sie, wie es einst Prof. Hans Joachim Lipps formulierte, "die Pflegewissenschaft zum Juwel der UW/H". Noch heute ist das Department für Pflegewissenschaft eng und freundschaftlich mit Christel Bienstein verbunden, die auch als nunmehr Präsidentin des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) die Entwicklungen des Departments begleitet.

Durch Christel Biensteins Engagement ist aus den ersten pflegewissenschaftlichen Funken eine in Deutschland etablierte Wissenschaft geworden. Für ihre Verdienste um die Pflegewissenschaft wurde Frau Bienstein im Jahre 2004 das Bundesverdienstkreuz verliehen. Im Jahre 2021 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der UW/H.

Prof. Dr. Dr. Karl Homann (Foto: Akademie für Politische Bildung Tutzing)

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Nach seinem Studium der Philosophie, Germanistik und Katholischen Theologie in Münster wurde Karl Homann 1972 zum Dr. phil. promoviert. Anschließend studierte er Volkswirtschaftslehre und wurde 1979 zum Dr. rer. pol. promoviert. Sechs Jahre später folgte seine Habilitation für Philosophie an der Universität Göttingen. Von 1986 bis 1990 hatte er eine Professur für Volkswirtschaftslehre und Philosophie an der privaten Universität Witten/Herdecke inne, von 1990 bis 1999 eine Professur für Wirtschafts- und Unternehmensethik an der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt. Karl Homann war in der Bundesrepublik Deutschland erster Inhaber eines Lehrstuhls dieser Art. Von 1999 bis 2008 war er Professor für Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der philosophischen und ethischen Grundlagen der Ökonomie (Wirtschaftsethik) an der LMU München.

Prof. Dr. Dr. Karl Homann hat beginnend mit seiner Zeit an der UW/H die Wirtschafts- und Unternehmensethik in Deutschland geprägt. Damit hat er zur kritischen Reflexion wirtschaftlichen Handelns ebenso beigetragen wie zur Verbindung von Ethik und Institutionenökonomik – denn für Karl Homann sind die Institutionen eines Unternehmens oder der Wirtschaftsordnung der Ort, in dem moralisches Handeln verankert ist. Mit seiner Forschung hat er Genrationen von Studierenden in Witten und seinen weiteren Wirkungsstätten zum systematischen Blick über den Tellerrand motiviert und zu ihrer Persönlichkeitsentwicklung beigetragen.

Dr. Hartmut Krafft (Foto: UW/H)

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Dr. Hartmut Krafft ist Witten schon lange familiär und auch familienunternehmerisch verbunden. Er unterstützt innerhalb der Universität aktiv die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Forscher:innen an der Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Gesundheit. Das von ihm finanzierte Dr. Hartmut Krafft-Zentrum ist eine interdisziplinäre Forschungseinrichtung der Fakultäten für Wirtschaft und Gesellschaft sowie Gesundheit. Das Zentrum befasst sich mit gesundheitsökonomischen und versorgungsepidemiologischen Fragestellungen.​

Reinhard Mohn (Foto: Hartmut Blume)

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Der Unternehmer und Stifter Reinhard Mohn hat die Universität Witten/Herdecke nachhaltig gefördert und geprägt und war Vorsitzender des Direktoriums der UW/H. Er glaubte früh an die Idee dieser Privatuniversität und teilte ihre Grundwerte. Der nach ihm benannte Stiftungslehrstuhl für Unternehmensführung, Wirtschaftsethik und gesellschaftliche Evolution war materiell und ideell ein entscheidender Baustein für die junge, 1987 gegründete Wirtschaftsfakultät. Durch die Arbeit des Reinhard-Mohn-Instituts ist nicht nur sein Name, sondern auch seine Philosophie der Unternehmensführung, die auf Vertrauen, Partnerschaft und einen Leistungsbeitrag für die Gesellschaft ausgerichtet ist, über seinen Tod hinaus in Witten präsent.

Reinhard Mohn brachte seine Lebenserfahrung als Unternehmer, der – aus der Kriegsgefangenschaft kommend – das Unternehmen Bertelsmann wiederaufgebaut und zu einem international erfolgreichen Medienkonzern entwickelt hatte, in die UW/H ein. Ihm lag das Projekt der Modelluniversität am Herzen, weil er Bildung und Lernen als Schlüssel zum gesellschaftlichen Fortschritt sah. Er fand es wichtig, das Fachliche mit dem Menschlichen zu verbinden, weil er die Werte der Freiheit, Wahrheit und Verantwortung mit den Gründern der UW/H teilte.

Dr. h.c. August Oetker (Foto: UW/H)

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Dr. h.c. August Oetker war über lange Jahre Geschäftsführer der Dr. August Oetker KG aus Bielefeld und hat das bekannte Unternehmen sehr erfolgreich weitergeführt.
Als freien Geist und unkonventionellen Denker hat ihn die Gründungsidee der UW/H angezogen, Wissenschaft mutig, auch gegen den Strom und ohne Scheuklappen zu betreiben. Er hat die Gründung der UW/H sehr früh aktiv mit seiner Expertise und mit erheblichen Förderbeträgen unterstützt. Die UW/H hatte ihm für seine Verdienste bereits vor 2005 den Dr. h.c. verliehen. Insbesondere in der Zeit großer Belastung hat August Oetker sich aktiv und persönlich für den Weiterbestand der Universität eingesetzt, u. a. hat er das Wittener Institut für Familienunternehmen seit seiner Gründung 1998 konsequent inhaltlich und finanziell gefördert.

Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ruth Schröck (Foto: Department für Pflegewissenschaft)

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1996 gründete Prof. Dr. Dr. hc. mult. Ruth Schröck mit Unterstützung der Robert Bosch Stiftung an der Universität Witten/Herdecke das erste Graduiertenkolleg Pflegewissenschaft in Deutschland und bot damit die Möglichkeit zu einer pflegewissenschaftlichen Promotion. Im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung wurde das zweijährige Graduiertenkolleg 2010 durch Prof. Dr. Wilfried Schnepp in ein strukturiertes dreijähriges Promotionskolleg überführt, 2012 folgte die Einführung des international gängigen Abschlusses Ph.D.

Ziel ist es bis heute, Pflegewissenschaftler:innen auf ihrem Weg zur Promotion zu begleiten und sie auf eine Laufbahn an einer Hochschule oder in außeruniversitären, wissenschaftlichen Leitungspositionen vorzubereiten. Im Mittelpunkt steht die Erarbeitung der Promotion, unterstützt durch die betreuenden Professor:innen sowie durch ein Team von Lehrenden der Fakultät für Gesundheit. Darüber hinaus verfügt das Department für Pflegewissenschaft über ein starkes Netz an Partner:innen in Forschung und Praxis im In- und Ausland, von dem die Doktorand:innen profitieren.

Seit der Gründung des Kollegs kommt dem Austausch der Doktorand:innen und der Peer-Beratung eine wichtige Rolle zu. Seit 1996 haben im Kolleg 118 Pflegewissenschaftler:innen ihre Promotion abgeschlossen, mehr als 40 von ihnen wurden auf Professuren im In- und Ausland berufen.

Christa Thoben (Foto: UW/H | Kay Gropp)

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Christa Thoben war nach verschiedenen Stationen in der Wirtschaft (u. a. IHK Münster) sowie in der Bundes- und Landespolitik (u. a. in Berlin) von 2005 – 2010 Wirtschaftsministerin in Nordrhein-Westfalen. Zudem ist sie Trägerin des Verdienstordens des Landes NRW. Sie hat sich auf vielen Feldern für die Weiterentwicklung der Wirtschaft eingesetzt; ein besonderer Akzent ihrer Arbeit lag in der Förderung der regionalen Familienunternehmen, mit denen sie in engem Austausch stand.

Die Verbindungen zur UW/H sind zahlreich (Kuratorium, Deutschlandstipendium). Sie bot dem WIFU an, einen Gesprächskreis der NRW-Familienunternehmen zu moderieren, ein Projekt, das in eine langjährige Veranstaltungsreihe mündete. Vom WIFU wurden die Sitzungen inhaltlich geplant und in Form von Gesprächen ausgewählter Unternehmer:innen mit der Ministerin durchgeführt. Sie hat damit stark zur besseren Sichtbarkeit der UW/H und des WIFU in NRW beigetragen.

Prof. Dr. Arist von Schlippe (Foto: WIFU)

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Prof. Dr. Arist von Schlippe hat als ausgewiesener Familienpsychologe seit 2005 am Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der UW/H gewirkt und vieles bewirkt: Er ist Inhaber des WIFU-Stiftungslehrstuhls „Führung und Dynamik von Familienunternehmen“, von 2007 bis 2017 war er außerdem akademischer Direktor des WIFU. In seiner Forschung analysiert er typische Fragestellungen von Unternehmerfamilien, etwa Familienstrategie und Family Governance, Nachfolgeprozesse, Krisen- und Konfliktdynamiken oder das Konzept der Paradoxien. Aus seiner Arbeit sind die inhaltlichen Grundlagen einer breitgefächerten Theorie der Unternehmerfamilie hervorgegangen.

Prof. von Schlippe hat zahlreiche Veranstaltungen für Familienunternehmen und Unternehmerfamilien – darunter der Wittener Kongress für Familienunternehmen – als Referent, Moderator und Workshopleiter begleitet und vermittelt sein Fachwissen auch in Lehrveranstaltungen an der UW/H.

Der Psychologe und Psychotherapeut war von 1976–1981 in der Kinder- und Jugendpsychiatrie und ab dann bis 2005 in der Klinischen Psychologie an den Universitäten Osnabrück und Jena tätig. Von 1999 bis 2005 war er Erster Vorsitzender der Systemischen Gesellschaft und ist seit 1986 Lehrtherapeut, Lehrender Supervisor und Coach. Er ist international ausgewiesener Fachmann für systemische Therapie. Das von ihm in Co-Autorenschaft mit einem anderen Hochschullehrer verfasste „Lehrbuch für systemische Therapie und Beratung“ erscheint derzeit in der 14. Auflage und wurde in neun Sprachen übersetzt.

Prof. Dr. Angelika Zegelin (Foto: Angelika Zegelin, privat)

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Eine Person, die das Department für Pflegewissenschaft im Laufe seiner Geschichte geprägt hat, ist Prof. Dr. Angelika Zegelin. Schon in der Zeit seiner Gründung hat Angelika Zegelin einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung des Departments geleistet. Als Krankenschwester und Pflegewissenschaftlerin hatte sie vor allem die Pflegepraxis, deren Bedürfnisse und Besonderheiten im Blick. Wie keine andere Pflegewissenschaftlerin trug sie zum Transfer pflegewissenschaftlicher Erkenntnisse und Ergebnisse in die Praxis bei.

In unzähligen Publikationen in Pflegefachzeitschriften hat sie die aktuellen Themen der Pflegepraxis aufgegriffen; in zahlreichen Projekten, für die sie immer wieder Förderer gewinnen konnte, die alltäglichen Probleme der Pflegepraxis bearbeitet und die Menschen innerhalb und außerhalb der Fachwelt für Pflegewissenschaft und ein Studium an der UW/H begeistert. 2009 erhielt sie für ihr Engagement zur Entwicklung der Pflege das Bundesverdienstkreuz.

Noch heute ist Angelika Zegelin mit dem Department verbunden, unterstützt seine Arbeit in verschiedenen Zusammenhängen und begeistert Studierende wie Mitarbeitende gleichermaßen. Ihre Initiativen wie die Patienten-Informationszentren (PIZ) und Angehörigenfreundliche Intensivstationen gelten in vielen Krankenhäusern bundesweit als wichtiges Qualitätsmerkmal.

Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: