Abschiedsvorlesung am 8. November 2019 mit einem persönlichen Rückblick bis zu den Anfängen der Zahnmedizin an der UW/H

Prof. Dr. Wolfgang Arnold ist von Beruf eigentlich Humanmediziner, Anatom um genau zu sein. Aber seit dem 1.4.1985 arbeitet er an der Universität Witten/Herdecke zum einen in der Ausbildung der Zahnmediziner und zum anderen forscht er an der Entstehung von Karies. Nun verabschiedete er sich am 8. November 2019 um 15.00 Uhr mit einer Abschiedsvorlesung in den Ruhestand. „Der Abschied von der Zahnmedizin und meiner Universität fällt mir nicht ganz leicht, aber andererseits habe ich jetzt endlich die Zeit, mich um die Fotografie und meinen Garten so zu kümmern, wie ich das gerne möchte“, macht er klar, dass er präzise Pläne für die kommende Zeit hat. Und sein Engagement in der Kirchengemeinde wird er ebenfalls erhöhen. Professor Arnold, am 30.9.1951 im sächsischen Kamenz geboren, hatte bereits 2017 die Altersgrenze, die zum Eintritt in den Ruhestand berechtigt, erreicht. Damals konnte die Universität ihn dafür gewinnen, noch zweieinhalb Jahre zu verlängern. Aber nun möchte er sich endgültig anderen Aufgaben zuwenden.

Nach seinem Medizin-Studium an der Universität Nürnberg-Erlangen, an der er unter der Mentorenschaft des berühmten Anatomen J.W. Rohen zunächst seine Promotion und anschließend seine Habilitation vollendete, kam er bereits am 1985 an die Universität Witten/Herdecke. Er war von Beginn an für den Studiengang Zahnmedizin zuständig. Für die Studierenden war und ist er bis heute eine Institution: fachlich und didaktisch ein überaus kompetenter Lehrer mit viel Empathie und Einsatzwillen für „seine“ Studierenden. Nahezu 100 abgeschlossene Promotionen sind nur ein Beispiel dafür. Zu seinem akademischen Oeuvre gehören außerdem 130 wissenschaftliche Veröffentlichungen, zwölf Buchbeiträge und eine Vielzahl von Vorträgen auf wissenschaftlichen Kongressen, vor allem auf internationaler Bühne. Seine Interesse als Forscher galt dabei stets der Entstehung und Vermeidung von Karies. In der Fakultät hat Professor Arnold in seiner langen Laufbahn fast jedes akademische Amt bekleidet: Er war Lehrstuhlinhaber, Prodekan, Dekan und in vielen Ausschüssen und Kommissionen. Seine internationale Reputation zeigt sich auch darin, dass er Gastprofessor an Universitäten in Kanada, der Ukraine und den USA war. Außerdem war Prof. Arnold Präsident der Craniofacial Group der Internationalen Gesellschaft für Zahnmedizinische Forschung, der IADR.

Aber er war vor allem für 35 Jahre die Seele der Zahnmedizin: Fachliche Kompetenz, Kollegialität und Menschlichkeit zeichnen ihn aus. Alle werden ihn als Lehrer und Kollegen vermissen.