Prof. Dr. Günter Ortmann von der Uni Witten/Herdecke stellt sein Buch und seine Leidenschaft für die Lederkugel vor.

Prof. Dr. Günther Ortmann forscht an der Universität Witten/Herdecke zu Themen wie Organisationstheorie und -soziologie, strategisches Management, Entscheidung und Führung. Wenn das Seminar abgehalten ist, die Hausarbeit korrigiert und das Essay geschrieben ist, widmet sich Ortmann einer ganz anderen Leidenschaft: dem Fußball. „Ich wollte wie Fritz Herkenrath sein, der mit Rot-Weiß-Essen 1955 deutscher Meister wurde. Ich war Fritz Herkenrath, wenn ich nach dem Ball hechtete und ihn aus der Ecke fischte, bevor er direkt neben dem Stamm des Vogelbeerbaums einschlug, der als Torpfosten herhalten musste. Der Ball war damals wirklich aus Leder und roch nach Erdal-Lederfett.“
Am Montag, den 13. Dezember 2021, wird er ab 20 Uhr in der Bürgeruni von seiner Leidenschaft berichten, die er auch Mitte des Jahres in Buchform öffentlich gemacht hat. Die Veranstaltung wird digital stattfinden und ist entgeltfrei. Aufgrund des Hackerangriffs auf die Stadt Witten können formlose Anmeldungen weiterhin nur über die E-Mail-Adresse anmeldung-vhs-wwh@web.de entgegengenommen werden, Interessierte bekommen dann den Link zur Teilnahme. Die Bürgeruniversität ist eine gemeinsame Veranstaltung der Volkshochschule Witten | Wetter | Herdecke und der Universität Witten/Herdecke.

Ortmann ist mit einer Leidenschaft groß geworden, die für ihn heute zunehmend Leiden schafft. Daher: Fußball Blues, so der Titel seines Buchs, und da geht es nicht nur um Romantik, sondern auch um Geld. Und damit kennt der Betriebswirt sich aus. Geld, das den Fußball, wie er ihn mag, korrumpiert, was in Zeiten der Superleague-Debatte deutlicher wird denn je. Er erzählt von seinem Leben mit der Leidenschaft. Und parallel erzählt er von der Fußballiga in Deutschland: Wie 1963 der DFB die Obergrenze der Bezüge für Vertragsspieler auf 400 Mark aufgehoben hat. Inklusive einer folgenden Debatte, dass dann die Gemeinnützigkeit der Vereine beim Finanzamt gefährdet sei. Und dass der Spiegel damals unkte, dass dann „die Sklavenzeit der Fußballer“ anbrechen würde.
Was es sonst noch gibt: Witziges zu Regeln, etwa zum Video-Beweis und zum Handspiel, zu Berichten über den Frauenfußball und zu unsterblichen Wahrheiten aus dem Munde großer Fußballer. Zum Beispiel diese von „Ente“ Lippens: „Ich habe nie eine Torchance überhastet vergeben, lieber habe ich sie vertändelt.“