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Nachricht vom 20.10.2022
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Digitale Künste an der UW/H: Hybridkonzert sorgt für außergewöhnliches Klangerlebnis

Symbolbild Raumkonzert (Foto: Andreas Czwodzinski)
Symbolbild Raumkonzert (Foto: Andreas Czwodzinski)

Digitale Künste an der UW/H: Hybridkonzert sorgt für außergewöhnliches Klangerlebnis

Das multimediale Konzert „Mozarts MusicLab − ein Raumkonzert“ verbindet digitale und analoge Musik zu einem Klangerlebnis, das im wahrsten Sinne des Wortes begehbar ist.

Wie wäre es, einerseits den vollen Klang eines Orchesters zu erleben, aber gleichzeitig auch den einzelnen Musiker:innen zuhören zu können?  An der Universität Witten/Herdecke (UW/H) ist genau das jetzt möglich. Hier sorgen der Medienkünstler Michalis Nicolaides und die Musikerin Frederike Möller am 13. November mit zwei Aufführungen um 14 und 17 Uhr für ein außergewöhnliches Musikerlebnis. Das Duo hat eine neuartige Form entwickelt, wie Konzerte erlebt und wahrgenommen werden können: Sie veranstalten ein gleichzeitiges Live- und Digital-Orchester, das als begehbare Klang- und Rauminstallation wirkt. Alle Musiker:innen spielen in separaten Räumen und sind dabei über Ton- und Videotechnik untereinander und mit dem Dirigenten verbunden. Es entsteht ein extrem vielseitiger musikalischer Parcours durch das Uni-Gebäude, sodass die Konzertgäste zwischen der Frontalsicht des Dirigenten und den individuellen Perspektiven auf die einzelnen Musiker:innen pendeln können. Mit dieser experimentellen analog-digitalen Aufführpraxis für klassische Musik wird dem Publikum ein ungewohnt großer Bewegungsspielraum zugestanden, der den Gästen eine deutlich vielfältigere wie auch detailliertere Perspektiven des Hörens und Sehens eröffnet.

Alle auftretenden Musiker:innen stammen aus dem Orchester der Universität Witten/Herdecke, das von Prof. Ingo Reihl geleitet wird. Im ersten Konzertteil wird Charles E. Ives „The Unanswered Question“ (1906/1935) gespielt, das der Komponist für Musikergruppen mit großem Abstand zueinander oder an separaten Orten geschrieben hat. Es ist die analoge Einstimmung auf den multimedialen zweiten Teil, in dem Wolfgang Amadeus Mozarts „Konzert für Klavier und Orchester C-Dur KV 467“ (1785) in Kombination mit digitalen Übertragungsverfahren aufgeführt wird. 

„Wie spielt man getrennt voneinander und dennoch zusammen?“

Frederike Möller und Michalis Nicolaides haben bereits zwei Mal in Düsseldorf das Raumkonzert erprobt. Die Wittener Interpretation des Formats betreut Prof. Dr. Renate Buschmann, Inhaberin des Lehrstuhls Digitale Künste und Kulturvermittlung (WittenLab):

„Dieses multimediale Wandelkonzert ist ein Modell dafür, wie Digitalisierung unsere Seh- und Hörgewohnheiten produktiv stören kann. Das Raumkonzert verbindet unsere Erfahrung von Musik, Raum und digitalen Medien, und sorgt in seiner hybriden Struktur für Wahrnehmungsänderung. Das Konzert regt dazu an, Gesellschaft als dialogischen Organismus zu begreifen und dieses Prinzip auch auf das Verhältnis zwischen Kunstschaffenden und Publikum zu übertragen. Nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie und der zunehmenden Individualisierung muss gefragt werden: Wie spielt man getrennt voneinander und dennoch zusammen? Analoge und digitale Räume sind kein Entweder-Oder, sondern lassen sich am Beispiel von ‚Mozarts MusicLab − ein Raumkonzert‘ konstruktiv miteinander verbinden.“

Tickets sind für 15 Euro (5 Euro ermäßigt) an der Abendkasse oder im Vorfeld per Mail erhältlich: wittenlab@uni-wh.de.

Für Studierende der UW/H, Geflüchtete und Kinder bis 10 Jahren ist die Veranstaltung kostenlos.

Website des Künstlerduos.

Die Veranstaltung wird von der NRW.BANK, der Wittener Universitätsgesellschaft sowie der GLS Treuhand - Zukunftsstiftung Mensch und Gesellschaft gefördert.  

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