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Nachricht vom 26.03.2023
UniversitätWichtigWirtschaft und Gesellschaft

Eckart von Hirschhausen: „Nachhaltigkeit ist kein Modethema, sondern die Aufgabe unserer Zeit“

Eckart von Hirschhausen auf der Bühne

„Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören“, erklärte Arzt und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

 Benjamin Waldow, Moritz Köhn, Johanna Horsch, Jonas Redecker und Rafael Dietzel auf der Bühne des FUK

Organisiert wurde der FUK von den Studierenden und Alumni Benjamin Waldow, Moritz Köhn, Johanna Horsch, Jonas Redecker und Rafael Dietzel.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

UW/H-Präsident Martin Butzlaff bei der Eröffnung des 25. Kongress für Familienunternehmen rund 200 Teilnehmenden.

UW/H-Präsident Martin Butzlaff bei der Eröffnung des 25. Kongress für Familienunternehmen rund 200 Teilnehmenden.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

Bloggerin, Influencerin und Geschäftsführerin Vanessa Weber sprach sich für eine stärkere Präsenz des Mittelstandes in der Öffentlichkeit aus.

Bloggerin, Influencerin und Geschäftsführerin Vanessa Weber sprach sich für eine stärkere Präsenz des Mittelstandes in der Öffentlichkeit aus.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

Marie Bäumer mit Teilnehmenden im Pferdestall

Gemeinsam mit der Schauspielerin Marie Bäumer haben die Teilnehmenden in der Begegnung mit Pferden erfahren, wie sie sich als Familienunternehmer:innen definieren.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

Moritz Köhn, Johanna Horsch, Rafael Dietzel, Schirmherr Dr. Timm Mittelsten Scheid, Schirmherrin Gitta Neuhaus-Galladé, Jonas Redecker und Benjamin Waldow vor der UW/H

v. li: Moritz Köhn, Johanna Horsch, Rafael Dietzel, Schirmherr Dr. Timm Mittelsten Scheid, Schirmherrin Gitta Neuhaus-Galladé, Jonas Redecker und Benjamin Waldow.

(Foto: UW/H I Dana Schmidt)

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Eckart von Hirschhausen: „Nachhaltigkeit ist kein Modethema, sondern die Aufgabe unserer Zeit“

Der 25. Kongress für Familienunternehmen der Universität Witten/Herdecke akzentuierte die Rolle von Familienunternehmen in Zeiten von Fachkräftemangel, Digitalisierung und Klimakrise.

Ein deutlicher Appell für nachhaltiges Unternehmertum von Arzt und Wissenschaftsjournalist Eckart von Hirschhausen war der Höhepunkt des 25. Kongresses für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke: „Wir brauchen mehr Promis, mehr Profis, mehr Netzwerke und ungewöhnliche Allianzen, die sich für den Erhalt unserer Lebensgrundlagen mit oberster Priorität einsetzen. Denn die Vergangenheit hat eine starke Lobby, die Zukunft braucht eine“, erklärte der Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“ auf der Bühne vor mehr als 200 Teilnehmenden. Familienunternehmen spielten eine wichtige Rolle für den Erhalt der Lebensgrundlagen in Zeiten der Klimakrise, so Hirschhausen weiter: „Wir brauchen viel mehr Unternehmerinnen und Unternehmer, die sagen: Nachhaltigkeit ist kein Modethema, sondern die Aufgabe unserer Zeit, an der zukünftige Generationen uns messen werden.“
Auch Bloggerin, Influencerin und Geschäftsführerin Vanessa Weber sprach sich für einen nachhaltigen Kurs sowie eine stärkere Präsenz des Mittelstandes in der Öffentlichkeit aus: Familienunternehmer:innen und ihre Nachfolger:innen sollten sich ins Rampenlicht trauen und den öffentlichen Diskurs mitbestimmen, so Weber: „Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist die Zukunft zu gestalten. Und das können wir Unternehmer.“ Ihr Plädoyer folgte auf Banker Dirk Kannacher, der als Vorstand der GLS Bank für einen sinnvollen Umgang mit Geld warb.
 
Am Samstag berichtete Prof. Dr. Harald Welzer über die „Wirkung des Loslassens“ und erklärte, warum ein Perspektivwechsel nötig ist, um der Klimakrise zu begegnen. Der Soziologe und Sozialpsychologe ist Mitbegründer und Direktor von „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“, Sprecher des Rates für Digitale Ökologie sowie ständiger Gastprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Sankt Gallen.
 
Großveranstaltung wird komplett von Studierenden organisiert

Der Kongress für Familienunternehmen (FUK) an der Universität Witten/Herdecke ist seit 25 Jahren die größte Veranstaltung ihrer Art in Europa. In Deutschland tragen Familienunternehmen eine wesentliche wirtschaftliche Verantwortung, denn über 60 Prozent der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten sind hierzulande in Familienunternehmen tätig. Der Anspruch, nachhaltig zu verändern und zu gestalten, verbindet die Universität Witten/Herdecke seit jeher mit den Zielen von Familienunternehmen und hat dazu geführt, dass einige der größten unternehmerischen Visionäre, wie Berthold Beitz oder Reinhard Mohn, den Diskursraum der UW/H aktiv genutzt haben. Damit haben sie das Wachstum dieses großen Netzwerks zu verantwortungsvollen Unternehmer:innen befeuert.
Das Besondere: Der FUK wird jedes Jahr komplett von Studierenden und Alumni organisiert. Für den diesjährigen FUK hat das fünfköpfige Organisationsteam unter dem Motto „ErfahrungsWissen – Reflexion verbindet“ ein Konzept entwickelt, das Wissen und Erfahrung miteinander verknüpft und das 40-jährige Bestehen der Universität Witten/Herdecke aufgreift: „Uns war es wichtig, dass der FUK im Jubiläumsjahr widerspiegelt, was auch die Universität Witten/Herdecke so besonders macht“, erläutert der Wittener Alumnus Benjamin Waldow aus dem Organisationsteam. „Deshalb haben wir uns für ein interaktives, systemisch orientiertes Format entschieden, bei dem die Teilnehmenden sich nicht bloß von Expert:innen berieseln lassen, sondern den Kongress aktiv mitgestalten, ihr eigenes Wissen einbringen und neue Erfahrungen machen.“
 
In der Begegnung mit Pferden die eigene Rolle hinterfragen

Das besondere Konzept zeigte sich unter anderem in ungewöhnlichen Workshop-Formaten: Gemeinsam mit der Schauspielerin Marie Bäumer haben die Teilnehmenden in der Begegnung mit Pferden erfahren, wie sie ihren eigenen Raum bestimmen, einnehmen und halten und wie sie sich als Familienunternehmer:innen definieren. Unter der Anleitung von Prof. Dr. Heiko Kleve versuchten sie, die ambivalenten Herausforderungen zwischen Familie und Unternehmen ins Gleichgewicht zu bringen. Neben den Workshops des Hauptkongresses gab es wie jedes Jahr eine Nachfolgeakdemie, die sich speziell an Nachfolger:innen in Familienunternehmen richtete.
„Für mich als Nachfolgerin in einem Familienunternehmen stellt der Kongress inhaltlich immer eine große Bereicherung dar. Ihn jetzt mitorganisiert zu haben, hat nicht nur unglaublich Spaß gemacht, sondern auch nachhaltig meine unternehmerischen Fähigkeiten geprägt“, resümiert die Wittener Master-Studentin Johanna Horsch.
 
Nächster Kongress für Familienunternehmen am 15./16. März 2024

Unterstützt wird der Kongress vom Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) der UW/H. Das WIFU agiert seit 1998 als deutschlandweit erstes universitäres Kompetenz- und Forschungszentrum für Familienunternehmen. Es analysiert Familienunternehmen und Unternehmerfamilien, findet praxisnahe Lösungen für ihre Probleme und hat sich einer kontinuierlichen und transdisziplinären Kommunikation auf Augenhöhe verschrieben. Damit gilt das WIFU als Pionier und Wegweiser. Schirmherr des Kongresses ist Dr. Timm Mittelsten Scheid, Beiratsmitglied und Familiengesellschafter bei Vorwerk & Co. Gitta Neuhaus-Galladé, Nachfolgerin der J.D. Neuhaus Gruppe, hat die Nachfolgeakademie als Schirmherrin begleitet, gemeinsam mit Prof. Dr. Anne Heider vom Wittener Institut für Familienunternehmen.
 
Organisiert wurde der FUK von den Studierenden und Alumni Benjamin Waldow, Moritz Köhn, Johanna Horsch, Jonas Redecker und Rafael Dietzel. Mit erfolgreichem Abschluss des Kongresses übergeben sie jetzt den Staffelstab an die nächste Generation von Studierenden. Der nächste Kongress für Familienunternehmen wird am 15./16. März 2024 an der Universität Witten/Herdecke stattfinden.

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