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Nachricht vom 15.06.2018
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EU-Konferenz an der UW/H

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EU-Konferenz an der UW/H

Unter dem Titel „Brussels, we have a Problem - Rethinking Justice within the European Union“ reisten 100 Teilnehmende aus vierzehn europäischen Ländern an die Universität Witten/Herdecke, um gemeinsam über die tagespolitischen Herausforderungen hinaus das Thema Gerechtigkeit innerhalb der EU zu diskutieren.

Während der dreitägigen Konferenz wurden in Vorträgen und Workshops der Status Quo beleuchtet, Probleme festgestellt und Handlungsimpulse erarbeitet. Beispielhaft dafür war das Thema Transparenz und Teilnahme in EU-Entscheidungsprozessen. Die Gefahr einer zu geringen öffentlichen Aufmerksamkeit bei diesen Verfahren sollte etwa durch die Verhinderung einer 5 Prozent-Hürde für Parteien im EU-Parlament entgegengewirkt werden, so eine intensiv diskutierte Forderung.

Im ersten Vortrag der Konferenz drückte Francis Cheneval, Professor der Philosophie an der Universität Zürich, seine Skepsis gegenüber dem Konzept der Vereinigten Staaten von Europa aus. Stattdessen könnten demokratische Kollektive unabhängig von Nationalstaaten entstehen. Im Anschluss sprach der Politikwissenschaftler und Sicherheitsberater der britischen Regierung Anthony Glees unter anderem über die Arroganz der britischen Politikelite vor und nach dem Brexit-Referendum, die maßgeblich zum Brexit beigetragen habe.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stellten am Schlusstag zahlreiche Forderungen und Wünsche an die EU auf. So sollte unter anderem die ungerechte geringe Unternehmensbesteuerung, beispielsweise von Irland und Luxemburg, sanktioniert werden. An anderer Stelle wurde verlangt, Organisationen, die die Interessen nicht-organisierter EU-Bürger in Brüssel vertreten, stärker zu fördern.

Der letzte Vortrag der Konferenz von Klaus Welle, Generalsekretär des Europäischen Parlaments und Alumnus der Universität Witten/Herdecke, war einem Ausblick der zukünftigen EU-parlamentarischen Arbeit gewidmet. In der anschließenden Fishbowl-Diskussion wurde nachgefragt und Bilanz gezogen. Hier entstand Diskurs über die Frage, wie die EU effektiver und mit größerer Reichweite ihre Ergebnisse kommunizieren kann – oder ob das überhaupt ihre Aufgabe ist.

Ausgehend von spannenden Diskussionen, heterogener Partizipation und begeisterten Teilnehmenden besteht großes Interesse, nächstes Jahr erneut engagierte Europäer nach Witten zum Austausch einzuladen.

Auch das diesjährige Organisations-Team zeigte sich zufrieden mit dem Verlauf der Konferenz. „Wir freuen uns, dass so viele Engagierte ihren Weg nach Witten gefunden haben. Unsere Erwartungen an die individuelle Vorbereitung und Diskussionsfreude der Teilnehmenden und Vortragenden wurden deutlich übertroffen. Wir hoffen, mit der Konferenz einen Beitrag zur aktiven und gemeinsamen Gestaltung der Zukunft aller Menschen in Europa geleistet zu haben”, sagte Nora Bittmann, Mitglied im studentischen Organisationsteam.

Auch Jan Peter Nonnenkamp, Kanzler der UW/H, zeigt sich begeistert und verweist auf die Dringlichkeit, über das Projekt Europa im Austausch zu bleiben: ,,Die Konferenz hat junge Menschen aus 14 Ländern, EU Politiker, Experten und Professoren verschiedene Funktionalitäten zu einem einzigartigen Format nach Witten gebracht. Die europäische Idee und die EU sind eine historische Chance. Sie haben nicht nur wirtschaftliche Prosperität bewirkt, sondern vor allem dazu beigetragen, Frieden auf dem Kontinent zu bewahren. Wir müssen mehr dafür tun, den Menschen in Europa diese Vorteile zu verdeutlichen - dazu will die UW/H etwas beitragen.“

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