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Meldung vom 05.02.2018
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Gründungsidee zur Vermittlung freigewordener Arzttermine gewinnt Pitch-Wettbewerb

Die Teilnehmer der Gründerwerkstatt

Die Teilnehmer der Gründerwerkstatt

Das Siegerteam "Quickdoc"

Das Siegerteam "Quickdoc"

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Gründungsidee zur Vermittlung freigewordener Arzttermine gewinnt Pitch-Wettbewerb

Hochkarätig besetzte Jury vergibt drei weitere Preise und lobt das „sehr hohe Niveau“ der präsentierten Geschäftsideen

Das Team „Quickdoc“ um die Studierenden Christopher Koch (18), Nina Sofie Krah (20) und Max Schüler (18) hat den Pitch-Wettbewerb im Rahmen der diesjährigen Gründerwerkstatt der Universität Witten/Herdecke (UW/H) gewonnen. Durchgesetzt haben sich die angehenden Jungunternehmer mit ihrem innovativen Konzept, kurzfristig frei gewordene Arzttermine über eine Online-Plattform schnell und flexibel neu zu vergeben.

„Einige Zahnärzte haben mir geschildert, wie ärgerlich es ist, wenn Termine nicht eingehalten werden“, erzählt Max Schüler, der an der UW/H Zahnmedizin studiert. „Geräte, Mitarbeiter, Praxisräume – all das muss ja trotzdem bezahlt werden. Nicht genutzte Behandlungsstunden sind da sehr ärgerlich.“ Christopher Koch studiert Management und hat das Problem von Patientenseite aus erlebt: „Ich habe früher Leistungssport betrieben und mir eine Schulterverletzung zugezogen“, erzählt er. „Da habe ich gemerkt, wie schwierig es ist, kurzfristig Orthopädie-Termine zu finden. Wir haben uns gedacht: Dieses Problem muss man doch lösen können.“ Gemeinsam mit Nina Sofie Krah, die ebenfalls Management an der UW/H studiert, entstand die Idee zu „Quickdoc“. Die drei machten sich auf die Suche nach einem Programmierer. Die Wahl fiel auf Lukas Liss (19), der an der RWTH Aachen Informatik studiert. „Das Projekt aus der Gründerwerkstatt wollen wir auf jeden Fall auch umsetzen“, sagt Nina Sofie Krah. „Dazu müssen wir die Situation der Ärzte noch genauer analysieren und adäquate Kooperationspartner von unserem Produkt überzeugen.“ Die Auszeichnung, das Feedback sowie das von der Jury gestiftete Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro böten dazu gute Möglichkeiten und seien eine große Motivation.

Ziel der Gründerwerkstatt der UW/H ist es, unternehmerisch interessierten Studierenden praxisnah zu vermitteln, was es bedeutet, ein eigenes Startup aufzubauen. Die besten Ideen werden von einer hochkarätig besetzten Jury ausgezeichnet. Zusätzlich erhalten alle Teams wichtige Anregungen, Feedbackund auch kritische Hilfestellungen von erfolgreichen Gründern und Praktikern. In diesem Jahr bestand die Jury aus Ute Gerbaulet (persönlich haftende Gesellschafterin Bankhaus Lampe und unter „Deutschlands Top Managerinnen“), Stefan Peukert (Gründer Employour und Masterplan comGmbH), Niko Pohlmann (Geschäftsführer Tripos GmbH), Marc Weßling (Start-up Koordinator Westfalen AG) sowie Peter Urselmann (Geschäftsführer des Gründerzentrums .garage Dortmund). Geleitet wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko (Professur für Management und Innovation im Gesundheitswesen, Universität Witten/Herdecke).

„Die Teams waren alle sehr gut“, so Stefan Peukert. „Die Qualität der Präsentationen wird wirklich von Jahr zu Jahr noch einmal besser. Deshalb war die Entscheidung auch sehr knapp. An Quickdoc hat uns vor allem gefallen, dass das Team nicht von einer Idee, sondern von einer Problemstellung her auf das Geschäftsmodell gekommen ist. Die Plattform löst ein Problem, das jeder kennt und gliedert es in konkrete Schritte zu seiner Behebung. Auf dieser Basis hat sich das Team Quickdoc sehr professionell an die Umsetzung gemacht. Das hat uns überzeugt.“

In die angehenden Gründer konnte sich Peukert gut hineinversetzen. Die Idee zu seinem Startup Employour, welches er vor zwei Jahren für einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag an Bertelsmann verkauft hat, entwickelte er gemeinsam mit Daniel Schütt ebenfalls in einem Gründerkurs während seines Studiums an der UW/H. „Wir haben damals viel Kritik bekommen“, erinnert er sich. „Die war aber größtenteils sehr hilfreich und gut. Wir haben uns das zu Herzen genommen, letztlich hat es uns weitergebracht.“

Auch Prof. Bohnet-Joschko, die das Konzept der Gründerwerkstatt 2007 entwickelt hat, lobte die Teams für ihren Einsatz. „Das Verfolgen einer eigenen Gründungsidee motiviert ungemein und ermöglicht unseren Studierenden, unternehmerisches Denken und Handeln selbst zu erproben. Sie trainieren den Umgang mit Komplexität und Unsicherheit, müssen sich selbst eine Datengrundlage für Entscheidungen schaffen, bei Rückschlägen umsteuern und ihre Idee schließlich vor Experten aus der Praxis präsentieren. Es macht wirklich große Freude, die Entwicklung der Teams über den Semesterverlauf zu begleiten.“ Besonders schön sei es, wenn erfolgreiche Gründer und Unternehmer wie Niko Pohlmann oder Stefan Peukert, die selbst an der UW/H studiert haben, nun in anderer Funktion zurückkämen. Prof. Bohnet-Joschko: „Sie bleiben unserer Universität eng verbunden und wollen die eigenen Erfahrungen an eine neue Gründer-Generation weitergeben. Alle Jury-Mitglieder sind mit dem Herzen dabei und lassen sich gerne immer wieder von dem Elan und der Begeisterung unserer Studierenden anstecken.“


Die weiteren ausgezeichneten Teams (es gab zwei Drittplatzierte):

2. Platz: Projekt „Drive Us“: Carl Heinzelmann, Erik Junkereit, Nils Niemeyer (alle studieren Management)
3. Platz: Projekt „Bracements“: Nicole Steller (studiert Philosophie, Kulturreflexion und kulturelle Praxis), Jonathan Kurth, Maximilian Lemke (beide Management)
3. Platz: Projekt „Super Beer“: Melissa Kowalski (studiert Business Economics), Matthias Bojinski, Jan-Niklas Kowalski (beide Philosophie, Politik und Ökonomik)

Übersicht

Bereich:
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Pressekontakt:

Prof. Dr. Sabine Bohnet-Joschko, sabine.bohnet-joschko@uni-wh.de oder 02302 / 926-592

Über uns:

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 2.400 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Kultur steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

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