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Nachricht vom 05.12.2017
UniversitätStudium fundamentale

Hannah Arendt – ein Mensch unter Menschen

Plakat zur Veranstaltung

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Hannah Arendt – ein Mensch unter Menschen

Künstlerisches Projekt: Lesen aus Texten und Briefen am 12. Dezember in der Universität Witten/Herdecke.

„Hannah Arendt – ein Mensch unter Menschen“ hat Lisa Hilgers ihr künstlerisches Projekt genannt, das sie am 12. Dezember 2017 um 20 Uhr im Audimax an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) präsentiert. Darin werden weitere Studierende und sie selbst verschiedene Texte aus Hannah Arendts persönlichen und politischen Schriften lesen. Entstanden ist die Idee in dem Kurs „Freude am Sprechen“, den die Schauspielerin und Regisseurin Blanche Kommerell an der UW/H anbietet. Begleitet wird der Abend von Naira Ghazarian auf dem Klavier mit Stücken von Frederic Chopin.

Hannah Arendt wurde 1906 in Deutschland geboren und starb 1975 in den USA. Als deutsche Frau aus jüdischem Elternhaus flüchtete sie vor dem Nationalsozialismus nach Frankreich und später nach Amerika. Sie war eine der bedeutendsten Denkerinnen des 20. Jahrhunderts. Beeinflusst wurde sie unter anderem von ihrer heimlichen Liebe Martin Heidegger, der 1933 in die NSDAP eintrat und dessen nationalsozialistisches Engagement sowie sein Antisemitismus bis heute zumindest umstritten sind. Zum anderen war ihr Doktorvater Karl Jaspers ein großer Einfluss, der bis zu seinem Tod in enger Freundschaft mit Arendt verbunden blieb.

Hannah Arendt beschäftigte sich mit grundlegenden Fragen zu Politik und Philosophie. Dabei war es ihr wichtig, unabhängig zu sein, sie versuchte in ihrer Denkweise nicht, einem System zu entsprechen, sondern die Dinge zu verstehen, wie sie sind. Diese Denkweise hat ihr in vielerlei Hinsicht ermöglicht, die allgemeinen Denkgrenzen der Gesellschaft zu übertreten. „In der heutigen Zeit ist dies unabdingbar. Viele Systeme sind durch die Geschichte festgefahren und zeigen Denkweisen, die menschenunwürdig sind oder der Vergangenheit entsprechen“, beschreibt Lisa Hilgers ihre Sicht auf Hannah Arendt.

Sie sieht darin etwas, das man heute noch von Hannah Arendt lernen kann: „Darüber hinaus fand es Hannah Arendt bedeutend, ein Mensch unter Menschen zu sein, was mich auf den Titel brachte. Ein Mensch unter Menschen zu sein bedeutet für sie, auf ihre Besonderheit zu verzichten und darin den Menschen zu begegnen, um nicht nur über sich selbst zu lernen, sondern auch mit anderen Menschen die Welt gestalten zu können“, erklärt sie Arendts Ansicht, in deren Denkweisen sie mit dem Abend einen Einblick öffnen möchte. Dazu hat sie aus persönlichen Faszinations- und Kritikpunkten die Texte aus Arendts persönlichen und politischen Schriften, u.a. aus den Werken Vita activa, Rahel Varnhagen und verschiedenen Briefwechseln ausgewählt.

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