Vortrag von Prof. Dr. Christian Prinz (Lehrstuhl für Innere Medizin) in der Montagsreihe „Bürgeruniversität“ im Haus Witten

Der Magen hat wesentliche physiologische Funktionen, die zur Verdauung des Speisebreies, aber auch insbesondere zum Schutz vor bakteriellen Eindringlingen gebraucht werden. Im Vordergrund steht die Säureproduktion des Magens, wie auch die Sekretion des Enzyms Pepsinogen, das in Gegenwart von Säure zu Pepsin umgewandelt wird.

Die beiden Faktoren dienen im Wesentlichen zur Eiweißverdauung, so dass ein Großteil der Proteine bereits im Magen verdaut wird. Umgekehrt kann man sich gut vorstellen, dass ohne Magen, zum Beispiel nach einer Gastrektomie bei einem Magenkarzinom, insbesondere die Proteinverdauung eingeschränkt ist.
Daneben hat der Magen zahlreiche endokrine Funktionen und sondert neben den biogenen Aminen zur Stimulation vor allem solche Hormone ab, die das Nahrungsverhalten steuern. Dazu zählt das Leptin, das die Nahrungsaufnahme in unserem Körper zentriert steuert. Bei leerem Magen dehnt sich der Magen aus, setzt dieses Hormon frei, das zentral wirkt. Besondere medikamentöse Therapien haben hier angesetzt, waren jedoch langzeitmäßig nicht erfolgreich, da es zu schweren Nebenwirkungen kam.

Eine Besonderheit des Magens ist, dass es trotz eines niedrigen PH-Wertes manchmal zu einer Bakterieninfektion kommt. Der betreffende Helicobacter pylori-Stamm begleitet die Menschheit schon seit Jahrtausenden, wird häufig innerhalb der Mütter auf Kinder oder innerhalb der Kinder untereinander weitergegeben.

„Wir haben gelernt, dass die Bakterieninfektion mit Krebsentstehung mit Magengeschwüren assoziiert ist, daher empfiehlt sich grundsätzlich, eine Eradikation – also Entfernung des Bakteriums – anzustreben“, so Prof. Dr. Christian Prinz. Darüber wird der Vortrag im Detail berichten. „Schließlich haben wir noch festgestellt, dass es häufig zu Magenschleimhautentzündungen kommt, die mit vermehrter Säureproduktion oder der Einnahme von Medikamenten assoziiert sind. Hier haben wir eine prophylaktische Therapie in der Medizin gefunden; wir werden jedoch darüber sprechen, dass die Dauertherapie mit diesen Medikamenten auch Langzeitnebenwirkungen produzieren könnte.“

Zudem wird der Vortrag darauf eingehen, welche gesunden Regeln man für die Magenphysiologie schaffen sollte, um die Verdauung zu fördern. Dazu wird ein kleines Regelprogramm aufgestellt, welches aus medizinischer Sicht besonders wirkungsvoll ist.

Der Eintritt beträgt 7 Euro (ermäßigt 5 Euro) an der Abendkasse. Die Bürgeruniversität ist eine gemeinsame Veranstaltung der Volkshochschule Witten | Wetter | Herdecke und der Universität Witten/Herdecke.