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Nachricht vom 19.06.2019
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Kandidatinnen und Kandidaten sind nominiert

Kandidatinnen und Kandidaten sind nominiert

Die Münchener Unternehmensgruppe stiftet „Serafin Forschungspreis zu Unternehmertum“ für herausragende Bachelor- und Masterarbeiten an der Universität Witten/Herdecke.

Die in München ansässige Serafin Unternehmensgruppe hat 2019 einen Preis für die beste Master- bzw. Bachelorarbeit im Bereich Wirtschaftswissenschaft an der Universität Witten/Herdecke ausgeschrieben. Die Auszeichnung ist mit je 2.500 Euro dotiert und wird am 6. Juli 2019 im Rahmen der Absolventenverabschiedung in Witten vergeben.

Eine Jury hat nun die Kandidaten nominiert: Die Bachelorarbeiten von Anna Dißmann und Johannes Maier sind ebenso im Rennen wie die Masterarbeit von Alexander Fervers. Die Serafin Unternehmensgruppe wählt anschließend aus den Nominierten die finalen Preisträger beziehungsweise Preisträgerin aus.

Anna Dißmann ist für ihre Bachelorarbeit drei Monate in den Nordosten von Tansania zur „One World Secondary School Kilimanjaro” gereist. Ziel ihrer Untersuchung war es, herauszufinden, inwieweit Bildung die Einstellungen zu körperlicher Bestrafung sowie lokalen und geschlechterspezifischen Traditionen beeinflusst. Auf Basis eines 250 Schüler und Lehrer umfassenden Datensatzes an der deutschen UNESCO-assoziierten Sekundarschule zeigt sie, dass, obwohl die Schule ihre Schüler zur Gewaltfreiheit erziehen will, die Schüler grundsätzlich körperliche Züchtigung durch das Lehrpersonal befürworten. Die Schüler erwarten, dass sich die schulischen Leistungen, die für die spätere berufliche Karriere der Schüler ausschlaggebend sind, durch körperliche Züchtigung verbessern. In ihrer Untersuchung folgert die Studentin, dass es die Angst vor dem Verlust an Karrierechancen ist, die die Schüler die körperliche Züchtigung befürworten lässt.
 
Johannes Maier untersucht in seiner Bachelorarbeit „Selbstselektion oder Indoktrination - Wie beeinflusst das Studienprogramm die Fairnesseinstellungen von Studierenden?“ den Einfluss des Studienfachs auf Fairnesseinstellungen und Charaktereigenschaften. Dabei hat er Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Fächer mit Studierenden des Studienganges der Psychologie verglichen. Mit dem Instrument der psychologischen Einstellungsforschung zeigt Johannes Maier, dass Studierende des Studiengangs Psychologie signifikant häufiger mitarbeiterfreundliche Lösungen suchen als Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Fächer. Dies bedeutet jedoch nicht, dass Studierende wirtschaftswissenschaftlicher Fächer grundsätzlich weniger von ethischen Beweggründen in ihrem Entscheidungsverhalten geprägt sind. Die Unterschiede sind dabei primär auf die unterschiedlichen Ansätze der Disziplinen zurückzuführen. Laut dem Studenten verfolgen Psychologen eher einen individualethischen Ansatz während Ökonomen stärker durch institutionenethische Ansätze geprägt sind.

Alexander Fervers untersuchte in seiner Masterarbeit das Management von Reputationsrisiken in Familienunternehmen. Auf der Basis der modernen Ansätze des Risikomanagements analysierte er die Besonderheiten des Umgangs mit Risiken in Familienunternehmen. Dabei zeigt er, dass für den Umgang mit Reputationsrisiken insbesondere die Familien-Governance von überragender Bedeutung ist. Deren Gestaltung ist daher als die zentrale Herausforderung für Familienunternehmen anzusehen.

Philipp Haindl, Gründer der Serafin Unternehmensgruppe, möchte mit der Verleihung des Forschungspreises die Universität Witten/Herdecke bestärken, weiterhin Unternehmerpersönlichkeiten auszubilden: „Unternehmen sind dann besonders erfolgreich, wenn es nicht nur einen Unternehmer ganz oben gibt, sondern ganz viele Unternehmer auch weiter unten in der Hierarchie, die selbständig die Organisation weiter nach vorne bringen wollen. Diesen Unternehmergeist vermittelt die Universität Witten/Herdecke vorbildlich“, lobt er das Studium in Witten. Der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft, Prof. Dr. Marcel Tyrell, bedankt sich für die Förderung: „Mit diesem Anreiz gelingt es noch mal besser, die Studierenden mit ihrem hier erworbenen theoretischen Rüstzeug in die Praxis zu schicken.“

 

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