Online-Vorträge von Apl.-Prof. Dr. Kazuma Matoba: "Wege zur sexuellen Identität: Wer bin ich, Wer will ich sein? Wer darf ich sein?" sowie Dr. Johann-Jakob Wulf und Morten Edzards: "Freie Trauungen"

Apl.-Prof. Dr. Kazuma Matoba: Wege zur sexuellen Identität: Wer bin ich, Wer will ich sein? Wer darf ich sein?

Heutzutage existiert eine Vielfalt von Entwicklungen sexueller Identitäten, die durch die Dichotomisierung in „Homosexualität“ und „Heterosexualität“ nur unzureichend beschrieben werden kann. Die Lebenswirklichkeiten, die Phantasien, das Handeln und die Beziehungen von Menschen bewegen sich sehr komplex in Geschlecht, Genderidentität, Genderausdruck und sexueller Orientierung. Damit beschäftige ich mich seit meiner Jugendzeit, nicht als Wissenschaftler, sondern als Mensch. Vor anderthalb Jahren habe ich beschlossen, das Thema zu einem Seminar in Stufu zu machen und gemeinsam mit interessierten Studierenden zu forschen, was für Individuen und Kollektiven wichtig ist: „Entwicklungsprozesse sexueller Identitäten“.

In diesem Vortrag setzte ich mich nicht nur mit verschiedenen Theorien über Identitätsentwicklung der Sexualität in der Fachliteratur auseinander, sondern thematisiere auch meine eigenen Erfahrungen. Meine Intention ist eine Erweiterung des Konzeptes der Wissenschaft dadurch, über die Grenzen der von außen analysierten Daten („Blick der dritten Person“) hinauszugehen, und die subtilen Erfahrungsebenen der ersten (ich) und zweiten (wir) Person in den wissenschaftlichen Erkenntnisprozess einzubeziehen.

Dr. Johann-Jakob Wulf und Morten Edzards: Freie Trauungen

Die Ehe boomt. Mehr als 400.000 Paare sagen jährlich „Ja“ zueinander, Tendenz steigend. Trotz einer offenkundig wachsenden Zahl von Online-Optionen und einer auf den ersten Blick der individuellen Freiheit zuwiderlaufenden Bindung, entscheiden sich immer mehr Paare, ihrer Beziehung auch einen offiziellen Stempel zu geben.

Allerdings gehen hierfür immer weniger Paare in die Kirche, sondern suchen nach alternativen Formen. Die reine standesamtliche Zeremonie ist den allermeisten Paaren zu wenig: Oft zu unpersönlich, zu kurz, zu formell. Die Kirche wiederum ist vielen fremd, niedrigschwellige Zugänge fehlen oder werden nicht gefunden.

Dennoch gibt es eine große Nachfrage, ein großes Bedürfnis, traditionelle Abläufe und Riten in die Trauzeremonie einzubinden, ohne die kirchlichen Strukturen oder den Gottesbezug zu übernehmen. Die Paare wollen ein Fest feiern, um sich und ihre Liebe zu zeigen. Eine höhere Gewalt muss hierbei oft nicht anwesend sein, jedenfalls nicht so präsent. Aufgrund der gesellschaftlichen Offenheit der freien Trauungen nutzen auch immer mehr gleichgeschlechtliche Paare diese Art der Hochzeit, um ihre Beziehung mit einem festlichen, zeremoniellen Rahmen zu feiern. Paare, denen die kirchlichen Strukturen und Abläufe zu konservativ und das Standesamt zu bürokratisch sind, entscheiden sich für eine Freie Trauung und machen sich auf die Suche nach Freien Trauredner:Innen.

Dr. Johann-Jakob Wulf und Morten Edzards arbeiten als freie Trauredner bei Strauß & Fliege (www.straussundfliege.de), eine der ersten und größten Trauredner*innenagentur in Deutschland. Hierbei fragen Sie sich und Ihre Paare oft: Wozu das Ganze und was macht es mit Euch als Paar? Hierbei stoßen Sie auf die großen Lebensfragen – Fragen nach Bindungen und Bedürfnissen, nach Verlusten, Hoffnungen und Ängsten. Fragen nach Anerkennung, Ankommen und Erwartungen. Am Ende versuchen Sie, dass das Paar, egal wie die Beziehung aufgebaut ist, mit folgendem Gefühl rausgehen: „Beruhig Dich Schatz, wir heiraten nur“.

Weitere Informationen zur Veranstaltung und der gesamten Reihe gibt es hier.