Angehende Ärzt:innen bereits im Studium für den ländlichen Raum zu begeistern – darum geht es im Projekt LOCALHERO, das am 7. August in die nächste Runde geht.
Am kommenden Montag ist es endlich soweit – der erste Einsatz in einer Landarztpraxis! 24 Medizinstudierende des 2. Semesters an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) beginnen im Projekt LOCALHERO ihr einwöchiges Praktikum in einer allgemeinmedizinischen Praxis. Zu den teilnehmenden Kreisen, in denen die Wittener Studierenden Praxiserfahrungen sammeln werden, gehören Lippstadt, Olpe, der Märkischer Kreis und der Hochsauerlandkreis. Neu dabei ist das Siegerland.
Landarztleben so anschaulich wie möglich präsentieren
Vom 7. bis 11. August besuchen die angehenden Mediziner:innen die Praxen, um einen Einblick in das Landarztleben zu bekommen. „Letztes Jahr hat die erste Kohorte mit LOCALHERO begonnen. In Gesprächen mit den Kreisen und den Studierenden habe ich eine große Bereitschaft erlebt, den jungen Mediziner:innen das Landleben so anschaulich wie möglich zu zeigen“, sagt Dr. med. Lucas Bisplinghoff. Der Allgemeinmediziner ist selbst niedergelassener Hausarzt und betreut das Projekt seitens des Instituts für Allgemeinmedizin an der UW/H. „Von gesicherter Mobilität vor Ort mit E-Bikes über Besuche bekannter Sehenswürdigkeiten oder geplanter Veranstaltungen in den Gemeinden war und ist alles dabei“, so Bisplinghoff.
Die Begeisterung für ein Leben und Arbeiten auf dem Land soll dem Mangel an Ärzt:innen in den Regionen, die am Projekt teilnehmen, entgegenwirken. Zwar gibt es heute so viele Ärzt:innen wie noch nie, allerdings geht die Versorgungsdichte in vielen ländlichen Landesteilen zurück. Mit LOCALHERO wurde ein innovatives Lehrkonzept entwickelt, das neben einem theoretischen Teil viele unterschiedliche praktischen Erfahrungen sowie ein Begleitprogramm beinhaltet. Dieses Begleitprogramm führen die jeweiligen Kreise durch und ermöglichen den Studierenden so einen umfassenden Einblick in die Tätigkeit als Landärztin oder Landarzt.
Studierende, Patient:innen und Praxen im ländlichen Raum profitieren gleichermaßen
Die Studierenden haben zudem die Möglichkeit, innerhalb des Projektes eigene Vorschläge zu machen, die das praxisorientierte Studium an der UW/H noch attraktiver gestalten. Durch das Projekt konnten darüber hinaus viele neue Lehrpraxen rekrutiert werden, die sonst nicht eine universitäre Ausbildung angebunden sind. Die Lehrärzt:innen können dadurch vielfältige kostenfreie Fortbildungen an der UW/H nutzen und die universitäre Lehre mitgestalten. Und schließlich profitieren auch die Patient:innen vor Ort durch die Verstärkung junger Ärzt:innen, denn für sie soll das Projekt eine funktionierende hausärztliche Versorgung – auch in Zukunft – sicherstellen.
Weitere Informationen: Dr. med. Lucas Bisplinghoff, Lucas.Bisplinghoff@uni-wh.de, Telefonnummer auf Anfrage
Ansprechpartnerin Presseteam: Felicitas Mai, 02302 / 926-849,
Über das Projekt LOCALHERO:
Das Projekt LOCALHERO (LOngitudinales Curriculum ALlgemeinmedizin zur Stärkung der Hausärztlichen VErsorgung in ländlichen RegiOnen) startete im Januar 2022 und läuft bis Ende 2024. Anders als bei anderen „Landarzt“-Projekten hat sich LOCALHERO zum Ziel gesetzt, angehende Mediziner:innen bereits im Studium für das Thema zu interessieren und Faktoren zu identifizieren, die den ärztlichen Nachwuchs langfristig in der Region halten. Es wird vom Bundesministerium für Gesundheit seit 2022 mit 1,7 Millionen Euro gefördert und als Verbundprojekt mit den Unis Duisburg-Essen, Bochum, Düsseldorf und Witten/Herdecke durchgeführt.
Erste Forschungsergebnisse liegen bereits vor; Treffen mit den NRW-Kreisen haben ebenfalls stattgefunden. Darauf aufbauend soll eine Modellregion gemeinsam mit den teilnehmenden Universitäten entwickelt werden, um zu identifizieren, wie die ärztliche Versorgung in der Zukunft gesichert werden kann. Zudem ist geplant, eine NRW-weite Plattform für die Kreise zu genieren, auf denen sie ihre Angebote für Jung-Mediziner:innen platzieren können. Aktuelle Infos unter: https://www.localhero-nrw.de/
Über uns:
Die Universität Witten/Herdecke versteht sich seit 1983 als Bildungs- und Forschungsort, an dem Menschen wachsen können. Mehr als 3.000 Studierende entwickeln sich hier zu Persönlichkeiten, die die Gesellschaft verändern und gestalten wollen – nachhaltig und gerecht. Diese Veränderung streben wir auch als Institution an. Sie bildet den Kern unseres Leitbildes und ist Teil unserer DNA: Als die Universität für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft sind wir von Beginn an Vorreiterin in der Entwicklung und Anwendung außergewöhnlicher Lern- und Prüfungssettings.
In 16 Studiengängen und dem fächerübergreifenden WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale lernen unsere Studierenden, den Herausforderungen der Zukunft ganzheitlich zu begegnen und aktuelle Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Unsere Forschung ist frei und transdisziplinär. Institute, Initiativen, Projekte, Kliniken und Ambulanzen erarbeiten innovative und praxisorientierte Lösungen, die zur positiven und sinnstiftenden Veränderung der Gesellschaft beitragen.
Wachsen und Wirken treibt uns an – mehr denn je: Here we grow!
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Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: