Veranstaltungen
Sep
26
Mi., 26.09.2018 - Fr., 28.09.2018
Audimax, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58448 Witten, ab 16 Uhr
UniversitätStudium fundamentale

Sprechen, Schreiben, Erzählen

Sprechen, Schreiben, Erzählen

Spätestens seit den 1970er Jahren ist die Autorposition nicht nur literaturwissenschaftlich, sondern auch sprachwissenschaftlich (als Sprecherposition) hinterfragt worden. Gleichzeitig erhält die "Autorposition" im weiteren Sinn auch in anderen Disziplinen wie der Medizin ein stärkeres Gewicht, indem das schriftliche Dokumentieren von Befunden und die Einsichtnahme durch Patienten etc. in den letzten Jahren stetig angewachsen ist.

"Sprechen, Schreiben, Erzählen. Polyphonie in literarischen, medizinischen und pflegewissenschaftlichen Diskursen" ist eine internationale und interdisziplinäre Tagung, die aus linguistischer, literaturwissenschaftlicher und medizinischer sowie psychologischer Perspektive erforscht, in wessen Namen sprechen, schreiben, erzählen auf mikrostruktureller Ebene geschieht, wer also jeweils Verantwortung für das Gesagte übernimmt, und wessen Begrifflichkeit verwendet wird. Die Ziele der Tagung sind für die genannten Disziplinen:

  • in der Linguistik in Deutschland ist die Weiterentwicklung des Modells von Oswald Ducrot im Gegensatz zu Frankreich und Skandinavien bisher kaum zur Kenntnis genommen worden.
  • die literaturwissenschaftliche Narratologie könnte ein Analyseinstrumentarium erhalten, das Beobachtungen auf der Mikroebene des Satzes erlaubt, die wiederum Auswirkungen auf die Makroebene, d.h. größere Textstrukturen haben.
  • für die Medizin könnte die Thematik sowohl im Hinblick auf Arzt-Patienten-Gespräche von Interesse sein als auch in Textsorten wie Arztbrief. Gerade im Fall, dass Patienten Einblick in ihre Akten erhalten, gibt es insofern ein Polyphonieproblem, dass der Arzt sowohl für Kollegen als auch für Laien schreiben muss. Im Idealfall werden Instrumentarien entwickelt, die das Arzt-Patientenverhältnis optimieren.

Rednerinnen und Redner:
Prof. Dr. Dirk Baecker (Lehrstuhl für Kulturtheorie und Management, UW/H),
Prof. Dr. Jan Ehlers (Lehrstuhl für Didaktik und Bildungsforschung im Gesundheitswesen, UW/H),
Prof. Dr. Tobias Esch (Leitung Institut für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung, UW/H),
Prof. Dr. Barbara Job (Professorin für Sprache und Kommunikation; Linguistik romanischer Sprachen, Universität Bielefeld),
Prof. Dr. Matías Martínez (Lehrstuhl für Neuere deutsche Literaturgeschichte, Bergische Universität Wuppertal),
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Julia Genz (Professorin für Literaturwissenschaft, UW/H)

Übersicht

Beginn der Veranstaltung :
Mi., 26.09.2018, 18:00 Uhr
Ende der Veranstaltung:
Fr., 28.09.2018
Bereich:
UniversitätStudium fundamentale
Veranstaltungsort:

Audimax, Alfred-Herrhausen-Straße 50, 58448 Witten, ab 16 Uhr

Veranstalter:

Fakultät für Kulturreflexion - Studium fundamentale 

Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: