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Nachricht vom 12.10.2017
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Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals vergibt Alexander Karl-Preis an UW/H-Projekt

Peter E. Geipel, Dr. Daniel Teubner, Boris Rhein, Klaus Steidl, Prof. h.c. Wolfgang Strutz, Peter Ditsch, Dr. rer. nat. Eric Ehrke-Schulz, Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Anja Haupt-Kilian, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Mann, Richard Patzke (v.l.)

Peter E. Geipel, Dr. Daniel Teubner, Boris Rhein, Klaus Steidl, Prof. h.c. Wolfgang Strutz, Peter Ditsch, Dr. rer. nat. Eric Ehrke-Schulz, Prof. Dr. med. Jan Gosepath, Anja Haupt-Kilian, Prof. Dr. Dr. h.c. Wolf Mann, Richard Patzke (v.l.)

Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals vergibt Alexander Karl-Preis an UW/H-Projekt

Dr. Eric Ehrke-Schulz baut Adenoviren so um, dass sie Krebszellen gezielt abtöten.

Die Stiftung Tumorforschung Kopf-Hals zeichnet ein Forschungsprojekt von Dr. Eric Ehrke-Schulz am Zentrum für biomedizinische Ausbildung und Forschung (ZBAF) der Universität Witten/Herdecke mit dem Alexander Karl Preis aus, bei dem es darum geht, Krebszellen durch umgebaute Adenoviren zu bekämpfen. Die Förderung beträgt 30.000 Euro und wurde am 10. Oktober 2017 in Wiesbaden symbolisch überreicht. „Die Förderung hilft uns sehr, die aufwendigen und teuren Versuche zu finanzieren und dieses Pilotprojekt erfolgreich durchzuführen“, freut sich der Biologe, der an der Universität Witten/Herdecke am Lehrstuhl für Virologie und Mikrobiologie arbeitet.

Der Virologe möchte mit seiner Forschung helfen, die Behandlung von Gebärmutterhalskrebs, hellem Hautkrebs sowie Hals- und Kopftumoren zu verbessern. „Ein  großer Anteil dieser Tumoren wird von humanen Papillomviren, kurz HPV, ausgelöst, die gesunde Zellen in Krebszellen verwandeln können. Es gibt zwar die üblichen Behandlungsformen mit Operation und Chemo- sowie Strahlentherapie und außerdem eine Impfung gegen HPV, aber darüber hinaus fehlen alternative Behandlungsarten“, erklärt er den Hintergrund seiner Forschung. Denn genau so eine Behandlung möchte er möglich machen: Sein Ansatz besteht darin, sogenannte onkolytische Adenoviren (OAdV) einzusetzen, die Krebszellen abtöten können. Bei diesen Viren wurden genau die Gene entfernt, die für ihre Vermehrung in gesunden Zellen nötig sind. Dadurch können sie sich nur noch in Krebszellen vermehren, wodurch die Krebszellen zerstört werden. „Und das besonders Wirksame daran ist, dass die in dem Prozess entstehenden Nachkommen der OAdV wiederum verbleibende Tumorzellen infizieren und zerstören können“, ergänzt Dr. Ehrke-Schulz.

Zusätzlich sollen die OAdV „bewaffnet“ werden: „Man kann den Anti-Krebsviren Gene für ein DNA Schneidenzym mitgeben, das die DNA-Sequenz der HPV erkennt und zerschneidet. Somit wird der Prozess, mit dem HPV gesunde Zellen in Krebszellen verwandeln, unterbrochen“. Es geht letztlich um eine Doppelstrategie: Die HPV-positiven Tumorzellen werden einerseits  durch die Vermehrung der OAdV und andererseits durch die Einleitung des programmierten Zelltods abgetötet.

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