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Meldung vom 29.10.2021
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Universität Witten/Herdecke stärkt die hausärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen

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NRW-Gesundheitsminister Laumann würdigte im Rahmen der Eröffnungsfeier am 29. Oktober den Pioniergeist der Universität Witten/Herdecke
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(v.l.n.r.) Stefan Wirth, Achim Mortsiefer und Klaus Weckbecker
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(v.l.n.r.) Stefan Wirth, Dagmar Gustorff, Klaus Weckbecker, Achim Mortsiefer und Martin Butzlaff
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Universität Witten/Herdecke stärkt die hausärztliche Versorgung in Nordrhein-Westfalen

Die Universität Witten/Herdecke feiert die Gründung des ersten Instituts für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung in Deutschland. Mit dem Institut soll die hausärztliche Versorgung im Land gestärkt werden. NRW-Gesundheitsminister Laumann würdigte im Rahmen der Eröffnungsfeier am 29. Oktober den Pioniergeist der Universität Witten/Herdecke.

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) feierte heute (29.10.2021) die Gründung des neuen und in Deutschland einzigartigen Instituts für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung. Das Institut setzt sich zum Ziel, den Berufsstand der Hausärztin und des Hausarztes zu stärken, attraktiver zu machen und die allgemeinmedizinische Wissenschaft und Praxis in der Primärversorgung enger miteinander zu verbinden. Damit bezweckt die Universität, dem drohenden Mangel in der ambulanten Gesundheitsversorgung durch Hausärztinnen und Hausärzte vorzubeugen.

„Die zukünftige Sicherung der hausärztlichen Versorgung insbesondere im ländlichen Raum ist mir ein wichtiges Anliegen. Dazu haben wir bereits verschiedene Instrumente wie beispielsweise das Hausarztaktionsprogrammauf den Weg gebracht. Ein wichtiger Baustein ist der Ausbau der Studienplätze im Bereich der Allgemeinmedizin. Denn mehr Nachwuchs für den Berufsstand ist zentral, um einer möglichen hausärztlichen Unterversorgung entgegenzuwirken. Deswegen unterstützen wir die Universität Witten/Herdecke bei der Erhöhung ihrer Studienplatzkapazitäten in diesem Jahr mit rund 15 Millionen Euro“, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

„Wir wollen die Studierenden für das Fach Allgemeinmedizin faszinieren und begeistern.“

„Hausärztinnen und Hausärzte betreuen den allergrößten Teil der Bevölkerung und sind die Basis unseres Gesundheitssystems, wie wir jetzt auch in der Impfkampagne gegen Corona gesehen haben. Daher ist es wichtig, dass die Allgemeinmedizin in Forschung und Lehre angemessen an den Universitäten vertreten ist. Dies hat die UW/H als erste Universität mit zwei Lehrstühlen für Allgemeinmedizin umgesetzt und ist damit Vorreiter einer überfälligen Entwicklung“, ergänzt Prof. Dr. med. Klaus Weckbecker, der gemeinsam mit Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer das neue Institut leitet. 

Professor Mortsiefer, Leiter des Lehrstuhls für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung, betont ebenso die Bedeutung des Institutes: „Wir wollen die Studierenden für das Fach Allgemeinmedizin faszinieren und begeistern. Nachwuchsmangel besteht objektiv in vielen Fachgebieten der Medizin. Aber der Mangel an fachlich breit aufgestellten Hausärztinnen und Ärzten ist im wahrsten Sinne des Wortes am schmerzhaftesten. Sie können viele Aufgaben anderer Fachrichtungen übernehmen. Wenn lokal die letzte allgemeinmedizinische Praxis schließt, bedeutet dies das Ende der ärztlichen Versorgung vor Ort.“

Bekenntnis zur Allgemeinmedizin

Das neue Institut der UW/H hat sich zum Ziel gesetzt, die enormen Potenziale in der Allgemeinmedizin voll auszuschöpfen: Im Fokus sollen die Möglichkeiten der immer besser werdenden Diagnostik sowie die Potenziale der Digitalisierung stehen. Ein weiterer Schwerpunkt ist der Transfer aus der Wissenschaft in die Praxis. Das Institut möchte das Wissen so aufbereiten, dass es sofort in die tägliche Praxis überführt werden kann: „Das aktuelle medizinische Wissen ist heute auch für Hausärztinnen und Hausärzte zwar jederzeit verfügbar. Aber die Umsetzung in die tägliche Praxis ist eine Herausforderung“, so Professor Mortsiefer.

Das Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung wird auch über das Studium hinaus Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung bis hin zur Niederlassung betreuen. Und hier schließt sich der Kreis: „Diese jungen von uns ausgebildeten Hausärztinnen und Hausärzte werden als akademische Lehrpraxen die nächste Generation ausbilden“, betont Professor Weckbecker.  

Als erste Universität mit zwei Lehrstühlen für Allgemeinmedizin in Deutschland geht die UW/H einen Schritt voraus und gibt ein klares Bekenntnis zur Allgemeinmedizin ab: „Damit setzt die UW/H wichtige Impulse für eine moderne und bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung der Zukunft. Wir brauchen die nächste Generation tüchtiger Ärztinnen und Ärzte nicht nur in den großen Kliniken der Ballungsräume – sondern vor allem auch in den ländlichen Regionen mit all ihren strukturellen Herausforderungen“, so der Präsident der UW/H, Professor Martin Butzlaff, der im Rahmen der Feierlichkeiten das Engagement des neuen Instituts würdigte.

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