Neuer Praxisleitfaden der an der Universität Witten/Herdecke ansässigen WIFU-Stiftung zeigt auf, wie die Übergabe eines Familienunternehmens an die nächste Generation gemeistert werden kann.
Familienunternehmen sind traditionell darauf ausgerichtet, über Generationen hinweg erhalten zu bleiben. Ein solcher Fortbestand ist jedoch keine Selbstverständlichkeit: In Deutschland befindet sich fast die Hälfte der Familienunternehmen in der zweiten oder dritten Generation, aber nur etwa ein Fünftel bleibt länger in Familienhand. Offenbar stellt die Übergabe eines Unternehmens an die nächste Generation eine gewaltige Herausforderung dar, an der viele Unternehmerfamilien scheitern. Diese Erkenntnis führt unweigerlich zu der Frage: Wie sieht ein Nachfolgeprozess aus, an dessen Ende eine zukunftssichernde Besetzung des Top-Managements im Familienunternehmen steht?
Genau hier setzt der neue WIFU-Praxisleitfaden „Nachfolger in der Führungsrolle – Wie der Einstieg in die operative Nachfolge gelingt an“ von Egon Zehnder-Partner Dr. Michael Meier und WIFU-Stiftungsvorstand Prof. Dr. Tom Rüsen an. Als entscheidend für einen erfolgreichen Start der NextGen in der Unternehmensführung sehen die Autoren drei Personengruppen an: die Unternehmerfamilie, das Führungsteam im Unternehmen sowie die Beirats- und Aufsichtsgremien. Jede einzelne Gruppe ist gefordert, ihre spezifischen Perspektiven, Kompetenzen und Rollen zu nutzen, um den Nachfolgeprozess zum Erfolg zu führen. Auch muss in allen drei Gruppen die Bereitschaft vorhanden sein, die für eine erfolgreiche Unternehmensnachfolge notwendigen Rollenwechsel zu vollziehen, die teilweise tiefgreifend sein können und einer intensiven, zugleich flexiblen Planung und Begleitung bedürfen.
Damit wird deutlich: Die Unternehmensübergabe an die nächste Generation kann nur gelingen, wenn sie als gemeinsames Projekt verstanden wird, das von allen Beteiligten ein hohes Maß an Flexibilität und Verantwortungsbewusstsein abverlangt. Was im Zuge der Rollenwechsel und darüber hinaus zu leisten ist und welches Vorgehen dabei erfolgversprechend ist, wird im Praxisleitfaden unter Einbeziehung von Fallbeispielen praxisnah und anschaulich erläutert.
„Der Fortbestand von Familienunternehmen über Generationen hinweg erfordert ein sorgfältig geplantes Nachfolgekonzept, das gemeinsam von Familie, Management und Beirat entwickelt und getragen wird“, so Michael Meier.
„Mit diesem Praxisleitfaden können wir unsere bisherigen Publikationen zum Themenfeld Nachfolge sinnvoll ergänzen. Davon profitieren nicht zuletzt alle Unternehmerfamilien, die sich aktuell inmitten eines anspruchsvollen Nachfolgeprozesses befinden oder diesen noch vor sich haben. Darüber freue ich mich sehr“, fügt Tom Rüsen hinzu.
Der beschriebene Praxisleitfaden und weitere WIFU-Publikationen stehen auf der Homepage der WIFU-Stiftung (www.wifu.de/bibliothek) kostenlos zur Verfügung.
Dr. Ruth Orenstrat
ruth.orenstrat@uni-wh.de
+49 2302 926-506
Die WIFU-Stiftung:
Die im Jahr 2009 gegründete gemeinnützige WIFU-Stiftung hat die Aufgabe, Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Familienunternehmertums sowie den Praxistransfer der Erkenntnisse zu fördern. Zu ihren wichtigsten Förderern zählen rund 80 Familienunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten der WIFU-Stiftung steht die Gewinnung, Vermittlung und Verbreitung hochwertigen und an aktuellen Fragestellungen orientierten Wissens über Familienunternehmen und Unternehmerfamilien.
Die eingesetzten Fördermittel dienen vornehmlich der Errichtung und dem Erhalt von Lehrstühlen, der Unterstützung von Forschungsvorhaben sowie der Vergabe von Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ein Schwerpunkt der Forschungsförderung durch die WIFU-Stiftung liegt auf dem Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der Universität Witten/Herdecke mit seinen drei Forschungs- und Lehrbereichen Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Psychologie/Soziologie. In Forschung und Lehre leistet das WIFU seit über 25 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der WIFU-Stiftung ist die Durchführung von Kongressen und anderen Veranstaltungen zu Themen des Familienunternehmertums. In Arbeitskreisen, Schulungen und anderen Formaten werden zudem praxisorientierte Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die eine familieninterne Nachfolge in der Leitung von Familienunternehmen fördern. Die Veranstaltungen der WIFU-Stiftung zeichnen sich durch einen geschützten Rahmen aus, in dem ein vertrauensvoller, offener Austausch möglich ist. Eine umfassende und aktive Öffentlichkeitsarbeit für Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des Familienunternehmertums rundet das Aufgabenspektrum der WIFU-Stiftung ab.
Über die Egon Zehnder:
Egon Zehnder zählt zu den weltweit führenden Beratungsunternehmen für Executive Search und Leadership Advisory und ist Marktführer in Deutschland. Klienten von Egon Zehnder sind Familienunternehmen, Konzerne, Private-Equity-Unternehmen, Start-ups sowie Institutionen im öffentlichen Sektor.
In der Family Business Advisory Group finden Unternehmerfamilien, Eigentümer:innen und Manager:innen bei der generationsübergreifenden Bewältigung der Herausforderungen von Führung, Nachfolge und Governance Unterstützung. Dazu gehören u. a. der Aufbau und die Evaluierung von professionellen Governance-Strukturen, die Begleitung des Generationenübergangs und die familieninterne Führungskräfteentwicklung ebenso wie die Besetzung von Beiräten und Geschäftsführerpositionen mit familieninternen und -externen Kandidat:innen. Den Klienten steht die Erfahrung von 600 Berater:innen weltweit, davon über 70 in Deutschland, zur Verfügung.
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Die Uni Witten/Herdecke:
Die Universität Witten/Herdecke versteht sich seit 1983 als Bildungs- und Forschungsort, an dem Menschen wachsen können. Mehr als 3.000 Studierende entwickeln sich hier zu Persönlichkeiten, die die Gesellschaft verändern und gestalten wollen – nachhaltig und gerecht. Diese Veränderung streben wir auch als Institution an. Sie bildet den Kern unseres Leitbildes und ist Teil unserer DNA: Als die Universität für Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft sind wir von Beginn an Vorreiterin in der Entwicklung und Anwendung außergewöhnlicher Lern- und Prüfungssettings.
In 16 Studiengängen und dem fächerübergreifenden WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale lernen unsere Studierenden, den Herausforderungen der Zukunft ganzheitlich zu begegnen und aktuelle Entwicklungen kritisch zu hinterfragen. Unsere Forschung ist frei und transdisziplinär. Institute, Initiativen, Projekte, Kliniken und Ambulanzen erarbeiten innovative und praxisorientierte Lösungen, die zur positiven und sinnstiftenden Veränderung der Gesellschaft beitragen.
Wachsen und Wirken treibt uns an – mehr denn je: Here we grow!
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Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: