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Nachricht vom 29.09.2022
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Wie kann die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Klimaschutz beitragen?

Ärzt:innen nutzen Virtual Reality im OP

(Foto: iStock)

Wie kann die Digitalisierung im Gesundheitswesen zum Klimaschutz beitragen?

Öffentliche Ringvorlesung der Universität Witten/Herdecke in Kooperation mit Health for Future ergründet Zusammenhänge zwischen der Klimakrise und der Digitalisierung des Gesundheitswesens.

Der Gesundheitssektor war 2017 mit 4,6% am weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen beteiligt. Zudem ist bekannt, dass die Zahl der zu erwartenden Toten aufgrund von Auswirkungen der Klimakrise (Hitzewellen, Mangelernährung, Malaria) ab 2030 auf 230.000 Menschen geschätzt wird. Im Zusammenhang mit diesen Befunden wird die Digitalisierung in der Humanmedizin als ein Lösungsansatz für Probleme im Gesundheitswesen angesehen. Wie jedoch die Bereiche Klimakrise und Digitalisierung zusammenhängen und welche Lösungsansätze und Herausforderungen in diesem Bereich bestehen, ist derzeit noch unzureichend bekannt. Dies will die Universität Witten/Herdecke (UW/H) in Kooperation mit Health for Future mit einer öffentlichen Online-Ringvorlesung ändern, die am 20. Oktober 2022 um 17.30 Uhr startet.

Zu Gast sind u.a. Prof. Dr. Jochen Werner (Ärztlicher Direktor am Universitätsklinikum Essen), Ulrike Herrmann (Bestseller-Autorin und Wirtschaftsredakteurin bei der taz), Influencer und Blogger Dr. Bertalan Meskó (The Medical Futurist) sowie Manouchehr Shamsrizi (u.a. Gaming-Spezialist am Auswärtigen Amt, Mit-Gründer der Forschungsgruppe gamelab.berlin an der Humboldt-Universität zu Berlin und Gründer der RetroBrain R&D).

„Digitale Medizin kann viel zum Klimaschutz beitragen“

Die Chancen und Probleme der Digitalisierung sowie ihre Auswirkungen auf die Klimakrise werden im Rahmen der Ringvorlesung aus verschiedenen Perspektiven und Fachdisziplinen betrachtet und eingeordnet. Prof. Dr. Jan Ehlers, Vizepräsident für Lehre und Lernen an der UW/H, über die Chancen: „Digitale Medizin kann viel zum Klimaschutz beitragen: Durch Online-Sprechstunden können Anfahrtswege eingespart werden, durch digitale Datenverarbeitung entfallen teils ressourcenintensive Doppeluntersuchungen und durch eine bessere Präventionsdiagnostik können Krankheiten früh erkannt sowie lange Krankenhausaufenthalte vermieden werden.“

Sonja Schmalen, Netzwerkkoordinatorin von Health for Future, gibt zu bedenken: „Wir brauchen eine transformative Denkweise, um Digitalisierung als Superkraft für die notwendige sozial-ökologische Veränderung nutzen zu können.“

Neben technischen, medizinischen, ökologischen und ethischen Fragestellungen soll diskutiert werden, wie die Gesellschaft vom Wandel überzeugt und mitgenommen werden kann – etwa durch Aufklärungskampagnen, Gamification-Elemente oder Klimasprechstunden. Die Vorlesung endet mit einem Barcamp, bei dem Referent:innen wie Teilnehmer:innen transformative Lösungen vorstellen können.

Ringvorlesung ist öffentlich für alle Interessierten

Die Ringvorlesung „Digital Medicine goes Planetary Health“ findet vom 20. Oktober 2022 bis zum 26. Januar 2023 jeden Donnerstag von 17.30 bis 19.00 Uhr per Zoom statt (Winterpause am 29.12.2022 und am 5.1.2023). Sie ist öffentlich für alle Interessierten. Durch die Öffnung der Ringvorlesung z.B. für Studierende der Ruhr-Universität Bochum oder der Hochschule für Gesundheit Bochum und weiterer Einrichtungen wird ein interdisziplinärer und multiperspektivischer Austausch gefördert.

Das Format wurde gemeinsam mit der mit der AG Digital Planetary Health von Health for Future entwickelt und organisiert.

Interessierte werden gebeten, sich vorab zu registrieren. Weitere Informationen und der Anmeldelink sind zu finden unter:

www.uni-wh.de/planetary-health.

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