Fakultät für Gesundheit

Community Health Nursing (M. Sc.)
Erfahrungsberichte aus dem Praktikum

Nina Brandenburger | Studierende Community Health Nursing (M. Sc.) (Foto: UW/H)

Berliner Stadtmission

„Mitten in der Stadt gibt es diese unsichtbare Stadt. Diese Frau, die jede Nacht mit ihrem Schlafsack und ihren Taschen an derselben Stelle schläft. […]. Die Männer unter den Brücken und in den Bahnhöfen, […]“ (De Vigan 2010 aus „No und ich“).

Diese Sätze spiegeln eine Welt wider, die ich während meines zweiwöchigen Praktikums bei der Berliner Stadtmission kennengelernt habe: die Welt der Menschen ohne festen Wohnsitz. Als akademische Pflegekraft und Masterstudentin im Studiengang Community Health Nursing war ich vorwiegend für die medizinische Betreuung dieser Menschen zuständig: Ich habe sie zu fachärztlichen Sprechstunden begleitet, akute und chronische Wunden versorgt und in der aufsuchenden Hilfe teilgenommen. Dabei wurde deutlich, dass trotz der Zusammenarbeit in einem multiprofessionellen Team noch einige Herausforderungen zu meistern sind, um eine verbesserte pflegerische und medizinische Versorgung dieser Personengruppe sicherzustellen. Community Health Nurses können entscheidend dazu beitragen, diese vorhandenen Lücken in unserem Gesundheitssystem zu schließen.

Diakonie Düsseldorf

Während meines vierwöchigen Praktikums habe ich einen Einblick in verschiedene Einrichtungen, Beratungs- und Unterstützungsangebote der Diakonie Düsseldorf bekommen: von Wohnparks über das Quartiersmanagement bis hin zum sogenannten „Zentrum Plus“. Sie alle richten sich an Senior:innen. Um dieser Personengruppe eine gute quartiersnahe Gesundheitsversorgung bieten zu können, ist es essentiell, die Besonderheiten der unterschiedlichen Stadtteile zu kennen. Gerade hier können Community Health Nurses einen entscheidenden Beitrag leisten und die verschiedenen Angebote so entwickeln, dass sie zum Quartier und den Menschen passen, die dort leben – etwa in Form von Kreativ- und Sportstunden für eigenständig lebende Senior:innen in Wohnparks, durch Austauschformate für ältere Menschen im Stadtteil oder durch die Zusammenarbeit mit Begegnungsstätten.

Melissa Lassmann | Studierende Community Health Nursing (M. Sc.) (Foto: UW/H)

Lorena Eder | Studierende Community Health Nursing (M. Sc.) (Foto: privat)

Kommunale Gesundheitsversorgung München

In meinem vierwöchigen Praktikum habe ich Einblicke in die kommunale Gesundheitsversorgung München bekommen. Das Gesundheitsreferat der Stadt baut sogenannte GesundheitsTreffs in sozial benachteiligten Stadtteilen mit unzureichender medizinischer Versorgung auf. Hier gibt es kostenlose und niedrigschwellige Gesundheitsberatungen und -förderungen, z. B. U-Untersuchungen, Rückbildungskurse oder Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen (STI). Eine meiner Aufgaben war es, den Stadtteil Hasenbergl zu erkunden und eine Gesundheits-Map zu erstellen, die alle Gesundheitseinrichtungen und -Dienstleister:innen des Stadtteils abbildet. Solche Versorgungsstrukturen auszuarbeiten und zu schauen, wo möglicherweise Bedarf für weitere medizinische Angebote besteht, kann eine zentrale Aufgabe von Community Health Nurses sein. So können wir zu einer gesundheitlichen Chancengleichheit und -gerechtigkeit beitragen.

 

Kommunales Gesundheitsamt im Ruhrgebiet

Ich habe mein Praktikum im Bereich Gesundheit „Prävention und strategische Gesundheitsplanung“ eines kommunalen Gesundheitsamtes im Ruhrgebiet absolviert und dadurch die Tätigkeitsfelder und Strukturen der Kommune und des Öffentlichen Gesundheitsdienstes besser kennengelernt. Die Mitarbeitenden informieren zum Beispiel über Gesundheitsthemen, planen Expert:innendialoge mit der Öffentlichkeit oder führen Projekte durch, die durch das GKV-Bündnis für Gesundheit, einer gemeinsamen Initiative der gesetzlichen Krankenkassen, gefördert werden. Die Schuleingangsuntersuchungen werden hier – im „Kinder- und Jugendgesundheitsdienst“ – ebenfalls durchgeführt. Durch ihre akademische Ausbildung und ihre praktischen Erfahrungen können Community Health Nurses in Gesundheitsämtern dabei helfen, Versorgungsstrukturen so aufzubauen und zu entwickeln, dass sie zu den örtlichen Gegebenheiten passen und insbesondere sozial benachteiligte Familien gesundheitsfördernd unterstützen. Auch die Netzwerkarbeit stellt eine wichtige Aufgabe dar.

 

Bettina Sommer | Studierende Community Health Nursing (M. Sc.) (Foto: privat)

Daniela Fischer | Studierende Community Health Nursing (M. Sc.) (Foto: UW/H)

Gesundheitsamt des Landkreises Emsland

Ich habe mein vierwöchiges Praktikum beim Gesundheitsamt des Landkreises Emsland in Niedersachsen absolviert. Hier habe ich im Kindernetz, einer Initiative der Frühen Hilfen, gearbeitet: Dabei handelt es sich um ein kostenfreies, niederschwelliges Beratungsangebot für werdende Eltern und Familien mit Kindern von 0 bis 3 Jahren. Die Mitarbeiterinnen machen Hausbesuche, koordinieren Angebote für diese Zielgruppe und initiieren Kooperationen mit unterschiedlichen Partner:innen. Als Community Health Nurse beim Gesundheitsamt zu arbeiten, eröffnet die Möglichkeit, die Bedarfe der Zielgruppe in den ländlichen Regionen zu analysieren und entsprechende Angebote zu entwickeln und umzusetzen.

 

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