Nachhaltigkeit

    Nachhaltigkeit ist nicht Kür, sondern Pflicht

    Das Thema Nachhaltigkeit ist in Zukunft maßgebend, denn die Treibhausgase in der EU müssen in den kommenden Jahren stark sinken – dies ist etwa ohne einen Verkehrswende kaum machbar. Aber auch im Baubereich steckt viel Potenzial, um die notwendigen Klimaziele zu erreichen. Wenn man beide Sektoren kombiniert, erreicht man zudem eine höhere sozio-kulturelle Qualität.

    Ursula von der Leyen spricht zur Einweihung des Gebäudes über Nachhaltigkeit im EU-Kontext und gratuliert der UW/H zu ihrem nachhaltigen Bauprojekt.

    Nachhaltigkeit als Ausgangspunkt für den Erweiterungsbau

    Für die Universität Witten/Herdecke stand Nachhaltigkeit von Anfang an im Mittelpunkt des Planungsprozesses. Auch die Baupartner – also Architekten und Bauunternehmer – sollten entsprechende Kompetenzen aufweisen. Daher arbeiten wir mit diesen Spezialisten für nachhaltiges Bauen zusammen:

    • Kaden + Lager: Nominiert für den deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019, Pioniere im Holzbau
    • ZÜBLIN Timber: Pioniere im Holzbau, ehemals ein Familienunternehmen
    • Transsolar: Spezialisiert auf Klima-Engineering und erneuerbare Energie-Konzepte

    Außerdem gehört die Stadt Witten zu den wichtigsten Partnern des Projekts, welche in Zusammenarbeit mit der UW/H einen Masterplan für das Umfeld der Universität erstellt hat.

    Was macht den UW/H-Neubau besonders nachhaltig und welche gesellschaftspolitischen Herausforderungen unserer Zeit sieht die Universität? Das erklärten Domenik Treß und Milan Loose im Rahmen der Eröffnungsfeier.

    Universität Witten/Herdecke als Standort und Symbol nachhaltigen Handelns

    Kaum ein Ort in Deutschland bietet einen so herben Kontrast: Witten als Stadt der Chemie- und Stahlbranche – und mittendrin eine junge Modelluniversität, die mit Holz baut. Somit steht das Gebäude beispielhaft und selbstbewusst für den nachhaltigen Strukturwandel im Ruhrgebiet und für eine neue Universität des 21. Jahrhunderts. Mit dem Neubau wachsen auch Stadt und Uni weiter zusammen: Es entsteht endlich ein „richtiger“ Campus mit einem Campusplatz als Verbindung der bisherigen drei solitären Gebäude (Hauptgebäude, FEZ und ZBZ). Hinzu kommt die Zusammenarbeit mit der Stadt Witten rund um das Pferdebachtal. Dieses für viele Wittener Bürger sehr wichtige Naherholungsgebiet soll sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln, sodass der Übergang vom Campus in das Pferdebachtal fließend sein wird.

    Hinter diesem Vorhaben stehen sechs Ideen, die den Wandel am Hauptcampus der UW/H leiten:

    • Die bisher PKW-zentrierte Planung weicht einer Planung, in der Menschen und Bildung im Zentrum stehen.
    • Das (Hochschul-)Leben ist komplex, verläuft nicht immer geradlinig und steckt manchmal auch voller Unsicherheiten. Daher wurde der Neubau so flexibel wie möglich geplant, um auch zukünftigen, unvorhersehbaren Entwicklungen zu begegnen.
    • Das neue Gebäude verbindet seine architektonischen Nachbarn zu einem gemeinsamen Ganzen und eröffnet seinen Nutzerinnen und Nutzern neue Möglichkeiten.
    • Die Lebendigkeit der Universität soll auch von außen sichtbar sein. Die naturbelassene, lebendige Lärchenholzfassade, die sich über die Jahre verändern wird, spiegelt das wider.
    • Die UW/H nimmt ihre zivilgesellschaftliche Verantwortung ernst und agiert bei diesem Bauprojekt und darüber hinaus nachhaltig für Mensch und Umwelt.
    • Das neue Gebäude ist kein Elfenbeinturm, sondern eine Vernetzungs- und Begegnungsstätte für viele verschiedene Personengruppen. Damit dies gelingt, wurde bereits in der Planungsphase mit dem Verfahren "Integrales Planen und Bauen" interdisziplinär und inklusiv gearbeitet.
    Der Neubau (rechte Straßenseite Mitte) wurde auf dem ehemaligen Parkplatz der UW/H gebaut und verbindet das Hauptgebäude (weißes Gebäude dahinter) mit dem FEZ und dem ZBZ (beide hier nicht im Bild)

    Foto: Johannes Buldmann

    Der Fokus auf die Nachhaltigkeit bei der Campuserweiterung ist keine abstrakte Idee oder ein Lippenbekenntnis, sondern handfester Bestandteil des Projekts seit seiner frühen Planungsphase. Um den Grad der Nachhaltigkeit objektiv festzustellen, wird das neue Hochschulgebäude über das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) zertifiziert. Das Zertifikat in Silber ist beantragt.

    Dabei werden Ökologie, Ökonomie, soziokulturelle Nachhaltigkeit, technische Qualität sowie die Prozessqualität im Bauverlauf bewertet.

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    Präsident Martin Butzlaff und Kanzler Jan Peter Nonnenkamp präsentieren die BNB-Plakette in Silber sowie die Auszeichnungsurkunde am Haupteingang des Holzhybrid-Gebäudes

    Foto: UW/H

    Was ist das Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB)?
    Soziale und kulturelle Nachhaltigkeit
    Ökologische Nachhaltigkeit
    Ökonomische Nachhaltigkeit

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: