Forschung am Gerhard Kienle Lehrstuhl
Forschungsschwerpunkte
Am Gerhard Kienle Lehrstuhl für Medizintheorie, Integrative und Anthroposophische Medizin werden unterschiedliche Themenbereiche beforscht. Es werden kompetitiv auch öffentliche Gelder (BMBF, DFG, Innovationsfond, EU) eingeworben und zahlreiche Publikationen in peer-reviewed journals veröffentlicht.
Digitalisierung und Kindergesundheit
Darstellung der wissenschaftlichen Arbeiten im Rahmen des Multi-Studienkomplexes zum Thema Digitalisierung & Kindheit
Forschungsziele: Primärprävention und Therapie der Risiken von Bildschirmmedien auf die Gesundheit des ungeborenen und heranwachsenden Kindes, sowie der Jugendlichen bis zum Erwachsenenalter.
Hintergrund: Die Bildschirmzeiten von Kindern sind weltweit hoch. Wissenschaftliche Studien fanden bereits eine Vielzahl an negativen Folgen für Gesundheit und Entwicklung von insbesondere kleinen Kindern, die einen hohen Bildschirmmedienkonsum haben. Eltern sind sich der Auswirkungen der digitalen Geräte oft nicht bewusst oder haben Schwierigkeiten eine altersgerechte Mediennutzung anzuleiten. An dieser Stelle knüpfen unsere Action-Research-Studien mit Interventionen zur Sensibilisierung und Schaffung von Medienbewusstsein bei Eltern und Kindern an.
Aktuelle Projekte:
AWMF-Leitlinie zur Prävention dysregulierter Bildschirmnutzung in Kindheit und Jugend
Abgeschlossene Projekte:
Fieber und Antibiotikaresistenz
Zurzeit werden in den meisten Ländern immer noch zu viele Antibiotika und Antipyretika bei akuten Infekten verabreicht und Kinder zu oft in Notdiensten vorgestellt. Dies spiegelt eine Diskrepanz zwischen Leitlinien und Realität dar. Um diesem Problem entgegenzukommen haben wir im Rahmen eines vom BMBF geförderten Projektes die FeverApp und die FieberApp Registerstudie sowie eine AWMF-Leitlinie entwickelt. Interessierte niedergelassene Ärzte erhalten von uns einen Zugang zur FeverApp für ihre Patienten.
Aktuelle Projekte:
Abgeschlossene Projekte:
Informationssysteme in der Integrativen Medizin
Auch in der Integrativen Medizin werden klassische Methoden und Informationssysteme eingesetzt. So fokussieren wir uns auf Register und ‘Ecological Momentary Assessment‘ mit eigenentwickelten Apps. Mit unserer Medizininformatischen Expertise, die auch die Einführung von Archivsystemen oder Krankenhausinformationssysteme umfasst, können wir auch weitere Projekte unterstützen.
Forschung und Lehre in der Integrativen Medizin werden an unserem Lehrstuhl flankiert durch eine wissenschaftliche Bibliothek, sowie einer elektronischen Datenbank. Wir möchten Literatur und Informationen integrativmedizinisch interessierten Menschen anbieten. Die hier angebotene Datenbank macht darüber hinaus über 100 000 Datensätze verfügbar, ohne sich registrieren zu müssen.
Aktuelle Projekte:
Fachbibliothek Komplementärmedizin und Cambase
PlantaMedia® - Internetdatenbank und Online-Enzyklopädie der Nutz-, Gewürz- und Arzneipflanzen
Integrative Gesundheitsförderung
Integrative Gesundheitsförderung betrachtet den Menschen als ein sich entwickelndes Wesen und versteht seine Veränderungs- und Krisenprozesse als Ausdruck von individueller biographischer Entwicklung, die es zu erkennen, zu verstehen und angemessen zu begleiten gilt.
Aktuelle Projekte:
Integrative Typ1-Diabetologie
Integrative Typ1-Diabetologie umfasst neben der klassischen Health Literacy mit den Aspekten der funktionalen, kommunikativen, interaktiven sowie der kritischen Gesundheitskompetenz die Dimensionen der Selbstregulation, Selbstwahrnehmung und den proaktiven Umgang mit Gesundheit, der individuellen biographischen Entwicklung sowie der spirituellen Kompetenz. Der Forschungsschwerpunkt sucht nach Instrumenten und Methoden zur Förderung und Entwicklung integrativer Gesundheitskompetenz sekundär-präventiv für Menschen mit chronischen Erkrankungen. Integrative Gesundheitskompetenz umfasst die Übernahme der Verantwortung sowohl für die eigene Gesundheit als auch auf der gesellschaftlichen Ebene (Patientenbeteiligung an Forschung)
Zur Übersichtsseite Integrative Typ-1-Diabetologie
Aktuelle Projekte:
Mind-Body-Medizin
Nicht-pharmakologische Interventionen:
Untersuchungen zu interventionellen Möglichkeiten nicht-pharmakologischer Therapieverfahren aus dem Bereich der Mind-Body Medizin (z.B. Yoga, Meditation, Heileurythmie, Tango), um die Krankheitsbewältigung und Gesundungs-Ressourcen chronisch Kranker zu beeinflussen und zur Verbesserung ihrer Lebensqualität und Lebenszufriedenheit beizutragen. Das langfristige Ziel ist somit, dass sich der Patient (vor dem Hintergrund einer erhöhten Selbstkontrolle und vermehrtem Selbst-Management) wieder als aktiv sein Leben Gestaltender erfährt – möglicherweise auch mit einer bestehenden Krankheitssymptomatik. Die Themenbereiche wurden, um Präventionsangebote für belastete Personengruppen anbieten zu können. Für spezifische Fragestellungen wurden Messinstrumente entwickelt und zur Verfügung gestellt (z.B. Innere Kongruenz, Cool Down-Index).
Aktuelle Projekte:
Naturheilverfahren, Homöopathie und Potenzierte Substanzen
Eine Vielfalt therapeutischer Behandlungsmethoden im Rahmen der Naturheilverfahren, einschließlich der Anwendung von phytotherapeutischen Präparaten (Pflanzenextrakten) sind als Teil der modernen Medizin Therapieoptionen für verschiedenste medizinische Indikationen. Wir führen präklinische und klinische Forschungsprojekte zu Wirkung, Wirksamkeit und Sicherheit verschiedener Ansätze in diesen Gebieten durch. Wir möchten relevante Daten aus den Evaluationsansätzen einer evidenzbasierten Medizin vorlegen.
Aktuelle Projekte:
Materia medica im problemorientierten Lernen (POL)
Abgeschlossene Projekte:
One Health
Spiritualität und Coping
Transdisziplinäre Erforschung der komplexen Zusammenhänge, die zu Krankheitsverarbeitung und Gesundung beitragen, insbesondere zu der jeweils eigenen Spiritualität und Sinnfindung. Da sich die Konzeptionalisierungen und inhaltlichen Bedeutungen des multidimensionalen Konstruktes Spiritualität je nach kulturellem Kontext deutlich voneinander unterscheiden, wurden spezifische Fragebogeninstrumente zur Messung dieser entwickelt und zur Verfügung gestellt. Insbesondere das Forschungsthema der spirituellen Bedürfnisse sowie der Geistlichen Trockenheit als spezifische Form einer spirituellen Krise stellt einen inhaltlichen Schwerpunkt dar.
Aktuelle Projekte: