Lehrstuhl für Kardiologie

Aktuelle Forschungsthemen:

• Auf dem Gebiet der Behandlung von Vorhofflimmern: die Evaluation modernster Methoden wie Kardio-MRT, dreidimensionaler Bildgebungsverfahren und verschiedener Ablationsmethoden als multizentrische nationale Studien wie auch lokale multizentrische Studien;
• die Evaluation nicht-invasiver prädiktiver Signale aus dem Bereich der Analyse von EKG-Signalen zur besseren Einschätzung von Patientinnen und Patienten mit dem Risiko eines plötzlichen Herztodes;
• Teilnahme an multizentrischen Studien zur besseren Therapieeinstellung von Patientinnen und Patienten nach Vorhofflimmern (NOAK).

Die klinische Evaluierung neuer echokardiographischer Methoden in der Diagnostik der koronaren Herzkrankheit und der Herzinsuffizienz stellt einen weiteren Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie dar. Im Mittelpunkt steht die Bestimmung der systolischen und diastolischen linksventrikulären Funktion unter anderem mit Hilfe der "Akustischen Quantifizierung", einer neuen Technik, der eine automatische Erkennung der Blut-Endokardgrenze auf dem Boden einer backscatter-Analyse zugrunde liegt. Ziele sind die frühzeitige Erkennung von Funktionseinschränkungen und die nachfolgende Therapie.

Das Kardio-MRT ist ein Gegenstand intensiver Forschungsbemühungen, um die Frage struktureller Herzerkrankungen im Bereich des Myokards phänotypisch und prognostisch näher zu untersuchen. Dabei werden Themen wie die mikrovaskuläre Obstruktion nach Wiedereröffnung als auch das Bildgebungsmuster bei einer Tako-Tsubo-Erkrankung evaluiert.

Die Herzinsuffizienz stellt einen chronischen Endzustand zahlreicher Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit wachsender medizinischer, aber auch sozial-ökonomischer Bedeutung dar. Entsprechend der klinischen Bedeutung liegt ein wissenschaftlicher Schwerpunkt neben der Diagnostik und Therapie in der Aufklärung pathophysiologischer Zusammenhänge des Umbaus am Herzen (Remodeling) und der neurohumoralen Aktivierung.

In Kooperation mit anderen Instituten wird die Bedeutung unterschiedlicher Marker der extrazellulären Matrix, zum Beispiel Matrixmetalloproteinasen und ihre Inhibitoren, sowie verschiedener Hormone wie natriuretische Peptide, Relacin, Adrenomedullin oder Urotensin untersucht. Die Studien tragen zur Beurteilung der Entstehung und Entwicklung einer Herzinsuffizienz bei und sollen zur Quantifizierung des Schweregrades und zur Prognosebeurteilung evaluiert werden.

Untersuchungsmethoden zur Herzinsuffizienz:

• Echokardiographie mit konventionellen und experimentellen Methoden (akustische Quantifizierung, Color Kinesis etc.)
• Spiroergometrie, Ergometrie, Bodypletysmographie
• Linksherzkatheter und Einschwemmkatheter
• Kernspintomographie (im Aufbau)
• Bestimmung kreislaufaktiver Hormone (zum Beispiel ANP, BNP etc.)

Ein Forschungsschwerpunkt liegt in der interventionellen Therapie des akuten Myokardinfarktes.
Hierbei werden antithrombozytäre Medikamente eingesetzt, deren Nutzen und Risiken sich über die Zeit verändern. Studienprojekte der Medizinischen Klinik 3 – Kardiologie befassen sich mit der Dauer und Intensität dieser begleitenden medikamentösen Therapie nach interventioneller Behandlung eines akuten Koronarsyndroms.

Einen weiteren Schwerpunkt nimmt die Behandlung der strukturellen Herzerkrankungen mittels minimalinvasiver Methoden (TAVI, Mitraclip) ein. Sie werden systematisch wissenschaftlich verfolgt und evaluiert.

Am Lehrstuhl für Kardiologie wird das Thema Prävention und Sportmedizin seit langem intensiv erforscht. In diesem Bereich sind in den letzten Jahren maßgebliche Studien sowohl in Köln (PräFord-Studie), in Hagen durch Prof. Leischik als auch am Herzzentrum Wuppertal (Ex-DHF-Studie) durchgeführt worden. Der Bereich Prävention und Sportmedizin spielt bei kardiologischen Patienten zunehmend eine Rolle, da sportmedizinisch und sportkardiologisch begleitete Lebensstiländerungen ein wichtiger Baustein bei der Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen sind. Dies wissenschaftlich zu begleiten ist Ziel des Forschungsschwerpunktes.