Lehrstuhl für Neurologie

Ausbildungsziel des Modellstudiengangs Humanmedizin und damit auch des Lehrstuhls für Neurologie ist die lernfähige Arztpersönlichkeit. Lebenslanges Lernen, Handlungskompetenz und Persönlichkeitsbildung sollen im Studium – und darüber hinaus – gefördert werden. Die Studierenden sollen erkennen, welchen Standard sie für ihre Tätigkeit brauchen, wie sie ihr Wissen vermehren, erneuern und in ärztliches Handeln umsetzen können. Der Umgang mit wissenschaftlichen Fragestellungen fördert das Erkennen von Zusammenhängen und deren kritische Reflexion. Indem sie ihre Grenzen erleben, aber auch die Möglichkeit, sie zu erweitern, werden die Studierenden befähigt und motiviert, sich ein Leben lang beruflich weiterzubilden.

Der Begriff „Arztpersönlichkeit“ betont neben fachlichen Kenntnissen und Fähigkeiten auch menschliche Eigenschaften: Die Studierenden lernen, mit Patientinnen und Patienten wie mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aller Berufsrichtungen in eine lebendige Beziehung und konstruktive Zusammenarbeit zu treten. Zudem wollen wir sie anregen und dazu befähigen, auf allen gesellschaftlichen Ebenen tätig zu sein und Verantwortung zu übernehmen.

Der Untersuchungskurs Neurologie findet im dritten Semester statt. Die Studierenden erlernen systematisch, auf Grundlage der neuroanatomischen und neurophysiologischen Basis, die wesentlichen Untersuchungstechniken, mögliche pathologische Befunde sowie deren Wertung. Die Dozentinnen und Dozenten bereichern den Unterricht mit Patientenvorstellungen. Tutorinnen und Tutoren üben mit den Studierenden den „Feinschliff“ in kleinen Gruppen.

Im siebten Semester finden die vierwöchigen Blockpraktika statt, wobei jeweils bis zu acht Studierende die Klinik ganztags besuchen und in die Arbeit dort unmittelbar eingebunden sind. Dabei erlernen sie die Stationsarbeit und erproben unter Anleitung die Führung von selbst mitbetreuten Patientinnen und Patienten. Fall-Vignetten, die Vorstellung typischer wie auch eindrücklicher Befunde in kleinen Gruppen sowie „Problemorientiertes Lernen“ gehören zum Unterrichtsangebot. Die Seminare werden sowohl von Dozentinnen und Dozenten als auch von Studierenden – durch Referate und Patientenvorstellungen – gestaltet. Dabei sollen Anamnese, Befunderhebung, Diagnostik, Differenzialdiagnostik und Therapie dargestellt und erlernt werden. Die patientenbezogene Ausbildung und die Arbeit in Kleingruppen stehen im Vordergrund.

Den Studierenden steht ein multimediales Lehrangebot zur Verfügung. Dazu gehören der Direktzugang zur Helios-Zentralbibliothek in Berlin, Fachzeitschriften und Fachbücher, anatomische Modelle sowie eine Videothek.

Die Zeit, die den Studierenden neben den Blockpraktika frei zur Verfügung steht, können sie nutzen, um an wöchentlich stattfindenden Oberarzt- und Chefarztvisiten teilzunehmen, Patientinnen und Patienten unter Supervision zu untersuchen und sie zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren zu begleiten. Es besteht die Möglichkeit, Erfahrungen im Ambulanzbereich des interdisziplinären Notfallzentrums und auf der intensivmedizinischen Station zu sammeln.

Im letzten Abschnitt Ihres Studiums, dem Praktischen Jahr, lernen Sie, Ihr gesammeltes Wissen in die Tat umzusetzen. Sie bauen Ihre praktischen Fähigkeiten aus, vertiefen Ihre Kenntnisse in Untersuchungstechniken und führen unter Anleitung z.B. Liquorpunktionen durch. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, erste Erfahrungen in der Durchführung und Befundung apparativer neurologischer Diagnostik zu sammeln, wie der Duplexsonographie hirnversorgender Arterien, der Elektroenzephalographie oder der Elektroneuro- und Elektromyographie. 

Ziel ist es, dass Sie die häufigsten neurologischen Krankheitsbilder sicher erkennen und behandeln können.
 

Tägliche Veranstaltungen wie Fallbesprechungen finden bei der Neurologisch-Neuroradiologischen Konferenz und bei den Visiten statt. Wöchentliche Fortbildungen gibt es zu häufigen und seltenen Krankheitsbildern, elektrophysiologischen Themen, der neurologischen Zusatzdiagnostik, als Fallseminare und als Literatur-Updates.

Der Lehrstuhl bietet über die unmittelbare Lehrtätigkeit hinaus klinisch-wissenschaftliche Mittwochskolloquien zu aktuellen Themen mit renommierten Referentinnen und Referenten an. Im Sommer findet das jährliche Symposium der Klinik statt. 

Angaben zu den Veranstaltungen des Lehrstuhlinhabers finden Sie im Vorlesungsverzeichnis des Modellstudiengangs Medizin.