Fakultät für Gesundheit

    GESCO

    Worum geht es?

    Das Projektziel ist die Entwicklung und Austestung eines neuen gesundheitsfördernden geschlechtssensiblen Versorgungskonzeptes zur Verbesserung der Versorgung von Patient:innen mit chronischen Schmerzen unter Opioid-Langzeittherapie in der Hausarztpraxis, ohne eine Krebserkrankung. Dieses Ziel wollen wir gemeinsam mit Patient:innen, Hausärzt:innen und anderen Forschenden aus angrenzenden Themenfeldern erreichen.

    Deutschland gehört weltweit zu den Ländern mit dem höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Opioiden (sehr starken Schmerzmitteln) bei Patient:innen mit chronischen, nicht-tumorbedingten Schmerzen. Auswertungen von Krankenkassendaten zeigen, dass bei diesen Patient:innen insbesondere dann eine Fehlversorgung besteht, wenn sie neben den Schmerzen noch weitere, vor allem psychische Erkrankungen, haben. Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung von Schmerzpatient:innen mit Opioiden empfiehlt, dass Ärzt:innen den Einsatz von Opioiden bei Patient:innen kritisch prüfen und Alternativen besser nutzen.

    Dabei sind bei der Behandlung von Schmerzpatient:innen auch mögliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen zu beachten. Dazu gehört zum Beispiel, wie Medikamente im Körper verarbeitet werden, wie Schmerzen wahrgenommen werden, oder auch wie mit Schmerz umgegangen wird. Neben dem Geschlecht wird dies möglicherweise auch durch andere persönliche Umstände (z.B. kultureller Hintergrund, familiäre Verhältnisse) beeinflusst. Um eine Fehlversorgung mit Opioiden zu verringern, besteht daher die Notwendigkeit, Konzepte zur Behandlung zu entwickeln, die das Geschlecht berücksichtigen und sich für verschiedene Patient:innen und ihre individuellen Bedürfnisse anpassen lassen. Die Entwicklung und Austestung eines solchen Konzepts ist das Ziel des Projektes GESCO.

    Wer sind wir?

    Wir sind das Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung und der Lehrstuhl für Pharmakologie der Universität Witten/Herdecke und IT Services Applications Science & Laboratory, MHH Information Technology der Medizinischen Hochschule Hannover.

    Mit welchem Verständnis von Geschlecht gehen wir als Forschungsgruppe an das Thema heran?
    Was verstehen wir unter einer geschlechtssensiblen Intervention?

    GESCO ist Teil von  Geschlechtsspezifische Besonderheiten in der Gesundheitsversorgung, Prävention und Gesundheitsförderung  , einem Förderschwerpunkt des Bundesministeriums für Gesundheit.

    GESCO steht dabei für die Entwicklung und Pilotierung eines geschlechtssensiblen Versorgungskonzeptes von Patient:innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen unter Opiat-Langzeittherapie. Um dieses Ziel zu erreichen, setzt sich das Projekt aus vier Phasen zusammen:

    1) Recherche & Analyse der aktuellen Studienlage, besonders im Hinblick auf verschiedene Geschlechter.
    2) Entwicklung des Versorgungskonzeptes (Intervention) gemeinsam mit Hausärzt:innen, Patient:innen und anderen Expert:innen.
    3) Austestung des Versorgungskonzeptes (Intervention) in 10 Hausarztpraxen mit jeweils mindestens 4 Patient:innen (sogenannte Pilotstudie).
    4) Zusammenführung aller Ergebnisse und Verbreitung auf verschiedenen Kanälen mithilfe aller am Projekt Beteiligten.
    Workshop zur Partizipationsplanung
    Foto: IAMAG
    1 / 4

    Es ist geplant, die Perspektive von Patient:innen, Hausärzt:innen und anderen Forschende in jeder Projektphase einzubeziehen. Hierfür werden Strategien zur Beteiligung entworfen, diskutiert und deren Praktikabilität evaluiert. Die Beteiligung soll die Bedarfsgerechtigkeit und Praxistauglichkeit des neuen Versorgungskonzeptes sicherstellen.

    Das Partizipationskonzept selbst wird unter Berücksichtigung der Wünsche und Bedürfnisse der am Projekt beteiligten Patient:innen, Hausärzt:innen, anderen Forschenden und im Projekt tätigen Forschenden geplant und umgesetzt. Dazu wurde ein gemeinsamer Workshop zur Partizipationsplanung durchgeführt.

    Möchten Sie mit Ihrer hausärztlichen Praxis teilnehmen?

    Melden Sie sich gerne bei Alexandra Schmidt oder Alexandra Piotrowski für weitere Informationen.

    Kontakt für wissenschaftliche Anfragen
    Univ.-Prof. Dr. med. Achim Mortsiefer
    Kontakt für wissenschaftliche Anfragen

    Univ.-Prof. Dr. med.
    Achim Mortsiefer

    Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)
    Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag)
    Institutsleitung

    Tel.: +49 2302 / 926-7609

    E-Mail: Achim.Mortsiefer@uni-wh.de

    E-Mail: Jetzt E-Mail senden

    vCard: vCard herunterladen

    Kontakt für Studienteilnehmer:innen
    Alexandra Schmidt
    Kontakt für Studienteilnehmer:innen

    Alexandra Schmidt

    Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)
    Lehrstuhl für Allgemeinmedizin II und Patientenorientierung in der Primärversorgung
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Tel.: +49 2302 / 926-7376

    E-Mail: Alexandra.Schmidt@uni-wh.de

    E-Mail: Jetzt E-Mail senden

    vCard: vCard herunterladen

    Kontakt für Studienteilnehmer:innen
    Michaela Maas
    Kontakt für Studienteilnehmer:innen

    Michaela Maas

    Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)
    Lehrstuhl für Allgemeinmedizin I und Interprofessionelle Versorgung
    Studienassistenz

    Tel.: +49 2302 / 926-741

    E-Mail: Michaela.Maas@uni-wh.de

    E-Mail: Jetzt E-Mail senden

    vCard: vCard herunterladen

    Kontakt für Studienteilnehmer:innen
    Alexandra Piotrowski
    Kontakt für Studienteilnehmer:innen

    Alexandra Piotrowski

    Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin)
    Institut für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag)
    Wissenschaftliche Mitarbeiterin

    Tel.: +49 (0)2302 / 926-7198

    E-Mail: Alexandra.Piotrowski@uni-wh.de

    E-Mail: Jetzt E-Mail senden

    vCard: vCard herunterladen

    Veröffentlichungen

    Piotrowski A, Schmidt A, Just J, Kufeld N, Bencheva V, Preuß J, Maas M, Wiese B, Tönnies L, Weckbecker K, Thürmann P, Mortsiefer A. Entwicklung einer geschlechtssensiblen Versorgung von Patient*innen mit chronischen nichttumorbedingten Schmerzen - partizipative Entwicklung eines Wirkmodells im Projekt GESCO. 22. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. German Medical Science Publishing House 2023, DOI: https://dx.doi.org/10.3205/23dkvf097
    Schmidt A, Piotrowski A, Just J, Kufeld N, Bencheva V, Preuß J, Maas M, Kersting C, Wiese B, Lauf U, Klee U, Scholz B, Weckbecker K, Thürmann P, Mortsiefer A. Was wünschen sich Patient*innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen für die hausärztliche Versorgung? Eine qualitative Bedarfsanalyse im Projekt GESCO. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. German Medical Science GMS Publishing House 2023, DOI: https://dx.doi.org/10.3205/23degam171
    Piotrowski A, Schmidt A, Just J, Bencheva V, Preuß J, Maas M, Kersting C, Wiese B, Lauf U, Klee U, Kufeld N, Scholz B, Weckbecker K, Thürmann P, Mortsiefer A. Welche Bedarfe äußern Hausärzt*innen hinsichtlich der Versorgung von Patient*innen mit chronischen nicht-tumorbedingten Schmerzen? Eine qualitative Bedarfsanalyse im Projekt GESCO. 57. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. German Medical Science GMS Publishing House 2023, DOI: https://dx.doi.org/10.3205/23degam162
    Schmidt A, Duck M, Just J, Kufeld N, Bisplinghoff R, Bencheva V, Preuß J, Maas M, Kersting C, Wiese B, Weckbecker K, Thürmann P, Mortsiefer A. Entwicklung und Pilotierung einer Intervention zur Verbesserung der geschlechtssensiblen primärmedizinischen Versorgung von chronischen Nichttumor-Schmerzpatient*innen unter Opiat-Langzeittherapie: Studienprotokoll für das Modellprojekt GESCO. 56. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin. German Medical Science GMS Publishing House 2022, DOI: https://dx.doi.org/10.3205/22degam160
    Schmidt A, Duck M, Just J, Kufeld N, Bisplinghoff R, Bencheva V, Preuß J, Maas M, Kersting C, Wiese B, Weckbecker K, Thürmann P, Mortsiefer A. Entwicklung und Pilotierung einer Intervention zur Verbesserung der geschlechtssensiblen primärmedizinischen Versorgung von chronischen Nichttumor-Schmerzpatient*innen unter Opiat-Langzeittherapie: Studienprotokoll für das Modellprojekt GESCO. 21. Deutscher Kongress für Versorgungsforschung. German Medical Science Publishing House 2022, DOI: https://dx.doi.org/10.3205/22dkvf357    

     

     

     

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: