Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft

    Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI)

     

    Profil

    Seit seiner Gründung im Jahr 2010 unter dem Namen des Stifters fördert die Bertelsmann Stiftung das Reinhard Mohn Institut (RMI). Es gibt durch Forschung , Lehre  und Praxisdialog  maßgebliche nationale und internationale Impulse für eine Reform der Theorie und Praxis der Unternehmensführung.

    Das RMI arbeitet im Geiste der partizipativen und verantwortungsvollen Führungsphilosophie Reinhard Mohns – und mit einer organisationstheoretischen Verankerung. In seiner inhaltlichen Ausrichtung versteht es Strategie, Management, Organisation und Steuerung verstärkt unternehmensübergreifend im Sinne einer kooperativen Unternehmensführung in Netzwerken.

    Mehr zum Konzept des RMI im Buchbeitrag "Verantwortung in Forschung, Lehre und Praxisdialog" .

    Instagram:   rmi_uwh             Email: rmi@uni-wh.de

    10. September 2024: Neue Studie zu Sensemaking in Extremsituationen in JMS erschienen

    Journal of Management Studies

    Was brauchen Menschen, um in beruflichen Extremsituationen gemeinsam koordiniert handeln zu können?

    Dieser Frage sind Hendrik Wilhelm (RMI) und seine Kolleg:innen Thomas Lübcke (DGzRS), Norbert Steigenberger (Umeå University) und Indre Maurer (Universität Göttingen) in einer Studie nachgegangen, die jetzt im renommierten Journal of Management Studies (JMS) veröffentlicht wurde: „Multimodal Collective Sensemaking in Extreme Contexts: Evidence from Maritime Search and Rescue“ (verlinkt).

    In unsicheren oder komplexen Situationen werden wir mit verschiedenen Eindrücken konfrontiert, die wir mit Hilfe unseres Wissens, unserer Erfahrung und der Kommunikation mit anderen einordnen. Dieser Prozess wird als „Sensemaking“ bezeichnet. In Extremsituationen wie Rettungseinsätzen ist er überlebenswichtig. Die Forscher:innen untersuchten eine Rettungsmission auf See: Menschen klammern sich an ein seeuntüchtiges Boot, während die Retter versuchen, sie in Sicherheit zu bringen. Trotz Angst, Anspannung und unterschiedlicher Erfahrungen müssen alle Beteiligten ein gemeinsames Verständnis der Situation entwickeln, um effektiv entscheiden und handeln zu können. Das Ergebnis der Analyse ist ein erweitertes Sensemaking-Modell: die Forscher:innen stellten fest, dass in diesem Verständigungs- und Entscheidungsprozess mehr Faktoren eine Rolle spielen als bisher angenommen. Während sich das ursprüngliche Sensemaking-Modell ausschließlich auf die kognitive Verarbeitung konzentriert, integriert das erweiterte Modell von Prof. Wilhelm und seinen Kolleg:innen unter anderem Emotionen. Damit bietet die Studie praktische Ansätze für Menschen, die regelmäßig in Extremsituationen mit anderen zusammenarbeiten, zum Beispiel im Rettungsdienst, bei der Polizei oder im Katastrophenschutz.

    Die in der Studie entwickelten Ansätze können in Extremsituationen den entscheidenden Unterschied machen, um Fehler und katastrophale Folgen zu vermeiden.

    Die Studie wurde im Journal of Management Studies veröffentlicht, einer der weltweit führenden Zeitschriften im Bereich der Managementforschung. Der Artikel ist unter folgendem Link verfügbar (open access): https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/joms.13133

     

    19. Juni 2024: RMI Debatte mit Dr. Manuela Lenzen
    18. Juni 2024: Betriebsbesichtigungen im Modul Wertschöpfungsmanagement
    01. Juni 2024: Prof. Möllering Vorsitzender der WK ORG im VHB
    24.-25. Mai 2024: DEMETRA Kick-off Meeting in London
    01. April 2024: Wir begrüßen unsere neue Institutsassistentin am RMI
    19. März 2024: Praxisnahes Studium am RMI auch im Sommersemester 2024
    6.-8. März 2024: RMI bei VHB / WK ORG Tagung in Lüneburg
    07. Dezember 2023: RMI-Debatte "Wie kommt Wissenschaft in die Gesellschaft?" mit Sabine Hossenfelder und Christina Hoon
    07. Dezember 2023: Maximilian Heimstädt hält seine Antrittsvorlesung
    28. November 2023: Neue Studie zu Unternehmer:innen und Wandel in Organization Science erschienen
    17. November 2023: New Co-Work? Transformation der Kooperation - RMI Tag der Unternehmensführung 2023
    30. Oktober 2023: RMI Research Seminar mit Ellen Nathues und Matthias Wenzel
    25. Oktober 2023: Unsicherheit als Chance erkennen mit Prof. Dr. Guido Möllering und Dr. Benjamin Scher
    24. Oktober 2023: Serafin Forschungspreis zeichnet herausragende Abschlussarbeiten der UW/H aus
    10. Oktober 2023: Dr. Maximilian Heimstädt schließt Habilitation erfolgreich ab!
    09. Oktober 2023: RMI Research Seminar mit Julia Grimm
    Jahr
    Titel
    Autor
    Art des Beitrags
    2023
    (No) Time for Change: When and Why Entrepreneurs Act During Underperforming Fundraising Attempts

    Hendrik Wilhelm, Norbert Steigenberger, Clarissa E. Weber, Jouni K. Juntunen, Mark Ebers

    Referierter Fachzeitschriftartikel
    2023
    Knowing Food: Sustainability Politics, Food Policy Councils and the Co-Production of Knowledge

    Simone Schiller-Merkens, Amanda Machin

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2023
    Governance of Interorganizational Projects: A Process-Based Approach Applied to a Latin American–European Case

    Fernandes, Elieti B., Wegner, Douglas, & Möllering, Guido

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2023
    After successful fundraising: How overfunding and category spanning affect the release and audience-perceived quality of crowdfunded products

    Clarissa E. Weber, Norbert Steigenberger and Hendrik Wilhelm

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    Social Transformation through Prefiguration?A Multi-Political Approach of Prefiguring Alternative Infrastructures.

    Simone Schiller-Merkens

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    Prefiguring an alternative economy: Understanding prefigurative organizing and its struggles

    Simone Schiller-Merkens

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    (When) are dynamic capabilities routine? A mixed-methods configurational analysis

    Wilhelm, H., Maurer, I., Ebers, M.

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    Sluggish, but innovative? Orchestrating collaboration in multi-stakeholder networks despite low commitment

    Leona A. Henry, Guido Möllering

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    „Komik in Konflikten: Wie Scherze zwischen Subkulturen deeskalierend wirken können“

    Kowalski, Melissa; Möllering, Guido

    Fachartikel (Zeitschriften)
    2022
    Managing competing demands: Coping with the inclusiveness-efficiency paradox in cross-sector partnerships

    Henry, L.A., Rasche, A., & Möllering, G.

    Referierter Fachzeitschriftartikel
    2021
    Was heißt unternehmerische Verantwortung heute? Reflexionen zum 100. Geburtstag Reinhard Mohns

    Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (Hrsg.)

    Buch
    2021
    Partizipation in Unternehmen in der Zukunft nach Corona

    Child, John; Möllering, Guido

    Buchbeitrag
    2021
    Partnerschaft: Reinhard Mohns Erfolgsrezept

    Möllering, Guido

    Buchbeitrag
    2021
    Unternehmerische Verantwortung in Forschung, Lehre und Praxisdialog

    Möllering, Guido; Wilhelm Hendrik

    Buchbeitrag
    2021
    The way we make each other feel: Relational affect and joint task performance

    Casciaro, T., Lobo, M., Wilhelm, H., Wittland, M.

    Referierter Fachzeitschriftartikel

    RMI Open Access Artikel

    Die in renommierten Fachzeitschriften veröffentlichten Forschungsergebnisse des RMI sind zumeist frei für die Öffentlichkeit verfügbar (sog. „Open Access“-Publikation). Hier die Übersicht mit den entsprechenden Links: Artikel

     

     

    DEMETRA Projekt

    Wir freuen uns, dass unser internationales Forschungsprojekt DEMETRA nun endlich gestartet ist. In den nächsten dreieinhalb Jahren werden wir uns im Rahmen von DEMETRA  (“Democratic Governance, Environmental and Climate Challenges, and Societal Transformation: Deliberation, Inclusiveness, and Citizen Empowerment for Sustainable Food Systems”; finanziert durch Horizon Europe, UK Research and Innovation Fund und dem Swiss State Secretariat for Research, Education, and Innovation) mit der sozial-ökologischen Transformation des Ernährungssystems auseinandersetzen.
    Im deutschen Team, geleitet von Dr. Simone Schiller-Merkens (RMI, Principal Investigator DEMETRA), arbeiten noch Dr. Philipp Degens (RMI) sowie Jörn Hamacher und Florian Sander vom Ernährungsrat Köln und Umgebung e.V.

     

     

    Praxisnahes Studium am RMI auch im Sommersemester 2024

    Das Sommersemester 2024 bietet wieder viel Praxisnähe und spannende Gäste. Von Gastvorträgen der Firmen Rolls-Royce und Wurm Elektronische Systeme über Betriebsbesichtigungen bei J.D. Neuhaus und Müller’s Mühle bis hin zu Praxisprojekten mit Develey oder ettics und Blockseminaren gemeinsam mit Ernst & Young und Metaplan wird im Bachelor- und Masterstudium eine Menge geboten. Weitere Details stehen in dieser Übersicht und findet man auf Instagram:   rmi_uwh  .

     

    Bachelor
    Master

    Ankündigung - 08.11.2024: Save the date! RMI Tag der Unternehmensführung

    RMI Tag der Unternehmensführung 2024

    Auch in diesem Jahr lädt das Reinhard-Mohn-Institut zu einem aktuellen Thema mit hochkarätigen Beiträgen und lebhaften Diskussionen ein.

    Der „RMI Tag der Unternehmensführung 2024“ setzt die Tradition früherer RMI-Symposien fort und fördert den Dialog zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft über Zukunftsfragen. In den Vorjahren ging es um Fragen wie „Verantwortung: Wer ist bereit?“ (2018), „Wie werden Werte Wirklichkeit“ (2019), „Wie stark sind vielfältige Unternehmenskulturen?“ (2020), „Was bedeutet unternehmerische Verantwortung heute?“ (2021), „Wie retten wir die Zukunft?“ (2022) und „New Co-Work? Transformationen der Kooperation“ (2023).

    Zu den Referent:innen zählten u.a. Roland Auschel (adidas), Jens Beckert (Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung), Wibke Brems (Die Grünen), Immanuel Hermreck (Bertelsmann), Annette Kehnel (Uni Mannheim), Alexander Kluge (Kluge + Konsorten), Brigitte Mohn (Bertelsmann Stiftung), Sonja Sackman (UniBW München), Ann-Marie Nienaber (Coventry University), Christian Neuhäuser (TU Dortmund), Thomas Voigt (Otto Group), Jürgen Weibler (FU Hagen), Silvia Wiesner (unilever).

     

    Bei Fragen oder um Ihre Anmeldung vorzumerken, wenden Sie sich gerne an rmi@uni-wh.de

     

    19. Juni 2024: RMI-Debatte „Hype und Hilfe – Künstliche Intelligenz in Unternehmen“

    RMI-Debatte zum Thema KI mit Dr. Manuela Lenzen

    Künstliche Intelligenz erzeugt Unsicherheit. Unsicherheit bei Unternehmen, ob sie das neue Werkzeug nutzen müssen, um nicht abgehängt zu werden. Dabei bleiben die Fragen nach dem „Wie“ und „Wofür“ häufig ungeklärt. Das führt dazu, dass viele Unternehmen im Bereich KI nur zögerlich aktiv sind. In der RMI-Debatte an der Uni Witten/Herdecke ist die Wissenschaftsjournalistin Dr. Manuela Lenzen mit den Teilnehmenden tiefer in das Thema eingetaucht, hat erklärt, womit wir es bei KI zu tun haben, welche Risiken und welche Potenziale die aktuellen Verfahren bieten. So können angelernte Algorithmen einerseits Produktionsketten überwachen, die Nachfrage nach Produkten vorhersagen, Muster in Biodaten erkennen, Texte, Bilder, Videos generieren. Andererseits machen sie merkwürdige Fehler, weil sie eben doch nicht ticken wie wir, sie ziehen falsche Schlüsse, erfinden vermeintliche Fakten.
    Künstliche Intelligenz kann also noch längst nicht alles, was man von ihr erwartet – ihr Potenzial zu übersehen, wäre aber ebenso problematisch. In der Debatte mit Manuela Lenzen kamen dazu u. a. die folgenden Denkanstöße auf:  

    - Für Unternehmen gilt es, herauszufinden, wie sie KI-Werkzeuge bestmöglich für sich nutzen und deren praktischen Einsatz gemeinsam mit ihren Mitarbeitenden gestalten können. Dazu gehören Fragen wie: Wie viele falsche Ergebnisse sind tolerabel? Und wer entscheidet das?

    - KI lernt durch Menschen – unser Versuch, KI zu begreifen, hält uns daher den Spiegel vor. Gleiches gilt für Unternehmen: Wenn sie KI einsetzen, können sie ihre Prozesse genauer verstehen, Abweichungen zwischen Modell und Wirklichkeit feststellen und daraus lernen.

    - Intelligente Systeme brauchen Daten – diese riesigen Datenmengen zu generieren, ist für viele Unternehmen nicht zu stemmen. Daher steht auch die Frage im Raum, wie sich Synergien schaffen lassen, ohne vertrauliche Unternehmensdaten preiszugeben.

    Für Unternehmer:innen bleibt der verantwortungsvolle Umgang mit KI damit entscheidend, um Potenziale zu nutzen, Mitarbeitende einzubeziehen und Unternehmensziele langfristig besser zu erreichen.

     

    07. Dezember 2023: RMI-Debatte "Wie kommt Wissenschaft in die Gesellschaft?" mit Sabine Hossenfelder und Christina Hoon

    Sabine Hossenfelder und Christina Hoon haben in ihren Impulsvorträgen neue Wege der Wissenschaftskommunikation aufgezeigt. In der anschließenden Diskussion haben wir mit Ihnen über Anwendungen, Randbedingungen und unbeabsichtigte Folgen von Wissenschaftskommunikation in den Natur- und Sozialwissenschaften gesprochen. Der engagierte Austausch zwischen dem Publikum und den Referentinnen haben den Abend zu etwas Besonderem gemacht.

    Für alle, die den Abend leider verpasst haben oder die Impulse von Sabine Hossenfelder und Christina Hoon noch einmal erleben möchten, finden Sie hier eine Auswahl der Fotos von Laurenz Kienitz und hier die Audioaufzeichnung der Vorträge  in der Mediathek der Stadtakademie Bochum.

    17. November 2023: "New Co-Work? Transformationen der Kooperation" RMI Tag der Unternehmensführung 2023

    Veranstaltungsbericht

    Große Transformationen in Wirtschaft und Gesellschaft sind in vollem Gange. Die entsprechenden Stichworte sind in aller Munde: Digitalisierung, Klimakrise, Geopolitik, Vielfalt, Demografie und vieles mehr, was sich draus ableitet. Die Zeitenwende ist mehrdimensional. Doch wenn die übergreifenden Strukturen stark in Bewegung geraten (sollen), was muss sich dann in der täglichen Praxis ändern? Wie sehen etwa die vielen Facetten von „New Work“ aus? Welche Formen der Kooperation in und zwischen Organisationen werden zukünftig wichtig sein?

    Diese Fragen standen beim RMI Tag der Unternehmensführung 2023 im Vordergrund. Neben den Impulsen prominenter Referent:innen gab es in diesem Jahr die Gelegenheit, sich zu ausgewählten Themen auszutauschen, an denen das RMI intensiv arbeitet, und eigene Schwerpunkte zu vertiefen. Offenheit, Interaktion und Networking machen den Reiz dieser Veranstaltung aus. Ein kurzes Video mit Impressionen von der Veranstaltung finden Sie unter YouTube  sowie das vollständige Programm hier .

    Alexander Kluge begleitet Unternehmen auf dem Weg durch die digitale und vor allem kulturelle Transformation. Er versteht sich als Coach, Reisebegleiter, Ideengeber und Übersetzer an der Schnittstelle zwischen IT, Organisationsentwicklung und Kommunikation. Mit Sabine Kluge veröffentlichte er das Buch „Graswurzelinitiativen in Unternehmen: Ohne Auftrag – mit Erfolg!“

    Birgit Gebhardt ist Trendforscherin, Beraterin und Autorin mit dem Schwerpunkt „Zukunft der Arbeitswelt“. Die ehemalige Geschäftsführerin des Hamburger Trendbüros erforscht neue Modelle des vernetzten Wirtschaftens und Arbeitens. Zu ihren jüngsten Publikationen zählt das Buch „Future Pics – Ausblicke in unsere neue Lebens- und Arbeitswelt”.

    Alexandra Heinzelmann managt das deutschlandweite New-Work-Netzwerk HALLO ARBEIT. Als promovierte Organisationsentwicklerin und Dozentin setzt sie sich für eine zukunftsfähige Arbeitswelt mit dem Menschen im Mittelpunkt ein. Zum Thema Arbeitgeber-Attraktivität hat sie ein Qualitätsigel entwickelt und ist als Auditorin aktiv.

    07. September 2022: "Wie retten wir die Zukunft?" RMI Tag der Unternehmensführung 2022

    Veranstaltungsbericht

    „Wie retten wir die Zukunft?“ war das schwierige Thema unseres diesjährigen Symposiums  am 07. September 2022 an der Universität Witten/Herdecke - und wir haben dem erdrückenden Krisenkomplex mit unseren wunderbaren Referent:innen und Gästen viele Ideen, Beispiele und Vorbilder entgegen gesetzt.

    Schon das Grußwort unseres Präsidenten Martin Butzlaff forderte zu neuem Denken auf: Braucht es vielleicht ein  „Pflicht-Wiedergutmachungsjahr“ für die Schäden, die wir angerichtet haben?

    Die Politikerin Wibke Brems bekam durchaus kritische Fragen aus dem Publikum und zeigte sich engagiert und offen: Bekenntnis zur Industrie bei aller dringenden Transformation in der Energiepolitik und darüber hinaus.

    Als Historikerin hatte Annette Kehnel spannende historische Referenzen zum Thema Nachhaltigkeit. Toll, dass ihr Bestseller-Buch »Wir konnten auch anders. Eine kurze Geschichte der Nachhaltigkeit« seinen Ursprung in einem Seminar mit Studierenden hatte.

    Beim sog. „Zukunftstalk“ fragten wir Tobias Esch, Annette Kehnel, Brigitte Mohn und Katharina Weghmann unter anderem nach Vorbildern in diesen unsicheren Zeiten. Zwischen Mutter Teresa und dem Anti-Vorbild Elon Musk gab es keinen Mangel an inspirierenden Ideen.

    Tobias Esch hat hierbei u.a. auch das Konzept der Generativität eingebracht: Es ist ein wichtiger Aspekt unserer Lebenszufriedenheit, ob wir das Gefühl haben, etwas weitergeben zu können.

    Wir sind gespannt, was davon bei allen Teilnehmenden hängen geblieben ist. Was hat uns nachhaltig inspiriert? Welche Gedanken tragen wir weiter? Was geht uns heute bei der Frage nach Zukunftsperspektiven durch den Kopf?

    Wir setzen den Austausch fort und die nächste Gelegenheit dazu bietet sich schon bei der RMI Distinguished Lecture von Professor Mark Ebers (University of Cologne) am 12. Oktober 2022, ab 18:00 Uhr wieder im neuen UW/H Veranstaltungssaal zum Thema „Unternehmensführung unter VUCA Bedingungen: Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt
     

    Wibke Brems MdL ist Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN im NRW-Landtag und hat den Koalitions-vertrag der neuen Landesregierung mit ausgehandelt. Als Diplom-Ingenieurin (FH) in Elektrotechnik (Erneuerbare Energien) ist sie Expertin für Klimaschutz und Energiepolitik und hat sich als Politikerin zudem mit Themen wie Bergbau, Wirtschaft, Digitalisierung, Stadt- und Landesplanung befasst. Sie wirkt in diversen Beiräten von Hochschulen, Verbänden und Unternehmen mit.

    Prof. Dr. med. Tobias Esch ist Arzt, Neuro- und Gesundheitswissenschaftler und leitet das Institut für Integrative Gesundheitsversorgung und Gesundheitsförderung an der Universität Witten/Herdecke. Er studierte und promovierte in Göttingen, arbeitet als Facharzt für allgemeine und integrative Medizin und forschte u.a. an der Harvard Medical School. Dem breiteren Publikum ist er als Glücks-forscher bekannt und als Autor von Bestsellern wie »Mehr nichts!« und »Die bessere Hälfte«.

    Prof. Dr. Annette Kehnel ist seit 2005 Inhaberin des Lehrstuhls für Mittelalterliche Geschichte an der Universität Mannheim. Nach dem Promotionsstudium am Trinity College Dublin (PhD 1995) lehrte und forschte sie an der TU Dresden, wo sie sich im Jahr 2004 habilitierte, bevor sie den Ruf nach Mannheim erhielt. Ihr Bestseller »Wir konnten auch anders. Eine kurze Geschichte der Nach-haltigkeit« wurde 2021 mit dem NDR Sachbuchpreis ausgezeichnet.

    Dr. Brigitte Mohn ist Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung sowie der Aufsichtsräte des Bertelsmann-Konzerns und Gesellschafterin der Bertelsmann Verwaltungsgesellschaft mbH. Sie studierte Politikwissenschaft, Kunstgeschichte und Germanistik in Bamberg, Münster und Augsburg, promovierte 1993 an der UW/H und ist Mitglied des RMI-Kuratoriums. Zu den Themen, die ihr am Herzen liegen, gehören u.a. Gesundheit, Kommunales, Zivilgesellschaft und Unternehmertum.

    Katharina Weghmann ist Partner und Global ESG Forensics Leader bei Ernst & Young (EY). Sie promovierte an der Columbia University in New York und ist Expertin für Unternehmensethik und Systemisches Lernen. Capital zählte sie 2018 zu den »Top 40 under 40«. Neben ihrer Beratungs-tätigkeit für viele namhafte Unternehmen hatte sie internationale Lehraufträge und ist Mitglied im Aufsichtsrat der UW/H und des RMI-Kuratoriums.
     

    18. Mai 2022: RMI-Debatte "Evidenz in Medizin und Management"

    Veranstaltungsbericht:

    Mit der RMI Debatte am 18. Mai 2022 brachte das Reinhard Mohn Institut eine der aktuellen Streitfragen der Wirtschaftsforschung an die Universität Witten/Herdecke: Lassen sich Fakten und Vermutungen in der Managementforschung nach dem Vorbild der Evidence-Based Medicine trennen, wie es der Begriff Evidence-Based Management nahelegt?

    Strategische Festlegungen wie der Markteintritt des Unternehmens, die Wahl eines Managementkonzeptes zur Gestaltung der Arbeitsabläufe im Betrieb, oder die Frage, welches Team für welche Aufgabe wohl am besten geeignet ist, sind oft schwere Entscheidungen für Managerinnen und Manager. Denn es fehlen oft die Daten und Fakten, die eine solche Entscheidung erleichtern oder gar ermöglichen. Es überrascht daher nicht, dass die Blicke der Managerinnen und Manager (und der Managementforscherinnen und -forscher) in Richtung Medizin und die harten Kriterien der evidenzbasierten Medizin gehen: Randomisiert kontrollierte Studien mit großen Patientengruppen zeigen, ob eine Behandlung hilft oder nicht. Evidence-based Medicine —  der gewissenhafte, ausdrückliche und vernünftige Gebrauch der gegenwärtig besten externen, wissenschaftlichen Evidenz für Entscheidungen in der medizinischen Versorgung individueller Patientinnen und Patienten — bedeutet in der Praxis die Integration individueller klinischer Expertise mit der externen Evidenz aus systematischer Forschung. Es steht außer Zweifel, dass Evidence-based Medicine Leben rettet.

    Diesem Vorbild möchte Evidence-based Management folgen. Forschung in dieser Tradition untersucht, ob beispielsweise ein bestimmtes Entrepreneurship-Training einen positiven Effekt auf Indikatoren für Unternehmenserfolg hat. In vielen Ländern können solche solche Interventionen positiven Einfluss auf die Fähigkeit von Individuen nehmen, das Überleben ihrer Familien zu sichern.

    Prof. Dr. Nicole Skoetz (Universitätsklinik Köln) führte als Ärztin und Informatikerin in den Ansatz der Evidence-based Medicine ein. Ihr Vortrag „Evidence-based Medicine im Kontext COVID-19: von Hoffnungen zu Fakten“ zeigte am Beispiel unterschiedlicher Behandlungsoptionen von COVID-19 auf, wie auf Grundlage zahlreicher Studien evidenzbasierte Leitlinien entwickelt werden.

    Prof. Dr. Michael Frese (Leuphana Universität Lüneburg und Asia School of Management, in Zusammenarbeit mit MIT Sloan Management) fragte in seinem Vortrag: „Evidence based - Was denn sonst?” und zeigte auf, wie randomisierte kontrollierte Studien in der Managementforschung Evidenz zur Wirksamkeit von Trainings schaffen. 

    Prof. Dr. Alfred Kieser  (Universität Mannheim und langjähriger Gastprofessor am RMI) nimmt eine kritische Position gegenüber solcher Evidence-based Management ein. Er warf in seinem Vortrag die Frage auf „Bewirkt Evidenz-basiertes Management tatsächlich eine Verbesserung der Qualität der Managementforschung und damit des Managements?"

    Prof. Dr. Hendrik Wilhelm (RMI) moderierte die Debatte, deren Schwerpunkte neben Randbedingungen der Umsetzbarkeit von randomisierten kontrollierten Studien auch Herausforderungen bei der Implementierung von Evidenz aufzeigte. Die rund 50 anwesenden Teilnehmerinnen und Teilnehmer, bunt gemischt aus Wirtschaft, Medizin und Wissenschaft, haben zwischendurch immer wieder die Gelegenheit ergriffen, sich selbst mit Fragen einzubringen und mit zu diskutieren - und konnten sich dann im Anschluss an die Veranstaltung noch bei einem kleinen Empfang persönlich intensiver austauschen.

     

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    20. September 2021: "100 Jahre Reinhard Mohn – Unternehmerische Verantwortung heute" RMI Tag der Unternehmensführung 2021

    Veranstaltungsbericht:

    Zum 100. Geburtstag Reinhard Mohns lud das nach ihm benannte Institut zum Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ein, um Themen zu reflektieren, die Mohn am Herzen lagen und die auch heute noch Führungskräfte, Forschende und die Gesellschaft bewegen. Zum „RMI Tag der Unternehmensführung 2021“ ist auch das vom RMI in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung (BSt) herausgegebene Buch Was heißt unternehmerische Verantwortung heute? Reflexionen zum 100. Geburtstag Reinhard Mohns“ erschienen (ISBN 978-3-86793-940-9). 

    Inhaltlich war das Symposium nach vier Prinzipien Reinhard Mohns gegliedert: Partizipativ führen; Unternehmenskultur entwickeln; Leistungsbeitrag erbringen; Menschen bewegen. Hierzu gab es jeweils eine übergreifende Diskussionsfrage als Anregung (siehe Programm ). Jeder Programmpunkt wurde mit einem kurzen Impuls eingeleitet, dem dann eine moderierte Diskussion der jeweiligen Referent:innen untereinander und mit dem Publikum folgte.

    Die Referent:innen waren: Martin Butzlaff (UW/H), Annette Gebauer (ICL GmbH), Guido Möllering (UW/H), Brigitte Mohn (BSt), Liz Mohn (BVG), Birgit Riess (BSt), Martin Spilker (BSt), Thomas Voigt (Otto Group), Christiana Weber (Universität Hannover), Jürgen Weibler (FernUniversität Hagen), Silvia Wiesner (Unilever) und Hendrik Wilhelm (UW/H).

    Die Veranstaltung fand als Hybrid-Event statt, bei dem die Referent:innen sowie einige Funktions­träger vor Ort im Audimax der UW/H waren und etwa 50-60 Gäste online per Zoom interaktiv teilgenommen haben. Zu jedem Programmpunkt nach den Grußworten gab es die Möglichkeit, mit Wortmeldungen oder im Chat aktiv zur Diskussion beizutragen.

    Hier für alle Interessierten der Zoom-Mitschnitt der Veranstaltung: https://youtu.be/3UBoqnYkv38

    05. März 2020: "Wie stark sind vielfältige Unternehmenskulturen?" RMI Tag der Unternehmensführung 2020

    Veranstaltungsbericht:

    Zum Thema „Wie stark sind vielfältige Unternehmenskulturen?“ haben sich am 5. März hochkarätige Referentinnen und Referenten mit rund 80 Gästen aus Wirtschaft und Wissenschaft beim „RMI Tag der Unternehmensführung 2020“ im UW/H Audimax ausgetauscht.

    Auf die Grußworte und ersten inhaltlichen Impulse  von Dr. Heike Schütter (UW/H) und Martin Spilker (Bertelsmann Stiftung) folgte die Keynote von Prof. Sonja Sackmann, PhD (Universität der Bundeswehr München), einer Pionierin der Forschung zu dem Thema. Sie stellte die Herausforderungen aber auch Chancen kultureller Vielfalt und Komplexität heraus sowie die Möglichkeiten, damit strategisch und organisatorisch umzugehen. Wie gute Kommunikation die Konfliktpotenziale produktiv werden lässt, konnten die Gäste in der ersten Kaffeepause noch angeregt weiterdiskutieren. Link zum Vortrag von Sonja Sackmann

    Danach stellte Prof. Dr. Guido Möllering vom RMI fünf zentrale Thesen seiner neuen Publikation „Vielfalt in Unternehmenskulturen“  in Kooperation mit der Bertelsmann Stiftung vor. Die Gäste tauschten sich dazu intensiv in Murmelpausen und im Plenum aus und es wurde ein gemeinsames Verständnis erarbeitet, dass Führungskräfte Kultur als vielseitigen „Werkzeugkasten“ verstehen und eine vermittelnde Rolle einnehmen sollten.  Link zum Vortrag von G. Möllering

    Nach einem Mittagsimbiss brachte dann Dr. Immanuel Hermreck, Personalvorstand der Bertelsmann SE und RMI-Kuratoriumsmitglied, den Gästen mit seinem besonders spannenden Vortrag  „Verbindendes bei aller Vielfalt“  die Perspektive eines Konzerns näher, der großen Wert auf seine „Essentials“ Kreativität und Unternehmertum legt und zugleich Vielfalt als essentielle Voraussetzung dafür braucht.

    Dr. Hermreck diskutierte im Anschluss noch mit vielen Gästen an einem der Diskussionsstände weiter, die in diesem Jahr für die Kaffeepausen eingerichtet wurden. An den anderen Ständen wurden Themen besprochen, die von den Gästen im Vorfeld der Veranstaltung angeregt wurden, etwa zu den Implikationen kultureller Vielfalt für die Personalarbeit.

    Ebenfalls praxisnah und zugleich in einem RMI-Forschungsprojekt fundiert, referierten Prof.Dr. Günther Ortmann und Clemens Wagner über neue, agile Arbeitsweisen in einem Automobilunternehmen, die dort auf eine fest etablierte Bürokratie trafen. Das Fallbeispiel ist auch in der am Vormittag vorgestellten Publikation von Prof. Möllering enthalten und zeigt, wie neue kulturelle Elemente quasi durch die Hintertür in ein Unternehmen kommen, einiges durcheinander bringen, aber mit etablierten Elementen zusammen genutzt werden können. Link zum Vortrag von Prof. Ortmann und Clemens Wagner

    Abgerundet wurde der Nachmittag durch einen methodischen Ausblick von RMI Prof. Dr. Hendrik Wilhelm zum Thema „Unternehmenskulturen besser erfassen“, der zeigte, wie wichtig es ist, bei der Analyse von Kultur zunächst das Erkenntnisinteresse zu klären und dann hinreichend breit und tief einzusteigen. 

    Nach den Schluss- und Dankesworten von Prof. Dr. Möllering hatten beim abschließenden Empfang alle Gäste noch einmal ausgiebig Gelegenheit sich untereinander, aber auch mit den Referenten auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Rund um die Veranstaltung wurde rege auf Twitter und LinkedIn kommuniziert. Es gab ein Live-Streaming über den YouTube-Kanal der UW/H und die Aufzeichnung der gesamten Veranstaltung steht zur Verfügung unter https://www.youtube.com/watch?v=WpYt6fApfw8 .

    21.-22. November 2019: Forschungstagung "Moral Critique in and around markets"

    Rund 30 internationale Wissenschaftler diskutierten am 21. und 22. November 2019 während eines von Simone Schiller-Merkens (RMI) und Philip Balsiger (Université de Neuchatel) organisierten RMI-Workshops alternative Organisationsformen in der Wirtschaft.

    Hauptvorträge von drei namhaften Wissenschaftlern umrahmten die Diskussionen:

    Ignasi Martí Lanuza (ESADE, Barcelona) verwies auf das Fortbestehen von Institutionen der Ungerechtigkeit und diskutierte kritisch, inwieweit marginalisierte Menschen die Möglichkeit des Widerstands haben, und ging schließlich auf Möglichkeiten der sozialen Wiederherstellung ein.

    Francesca Forno (Universidade di Trento) sprach über den Aufstieg lokaler Mobilisierungsformen im Anschluss an die globale Gerechtigkeitsbewegung und die Versuche sogenannter "sustainable community movement organizations", alternative Wege zur Organisation des wirtschaftlichen Austauschs auf lokaler Ebene zu entwickeln.

    Tim Bartley (Washington University in St. Louis) reflektierte über die Schwierigkeiten bei der öffentlichen und privaten Regulierung globaler Lieferketten und erinnerte uns an die Grenzen in der "Hoffnung auf Transzendenz", die diese Regelungen geben sollen.

    23. Oktober 2019: Antrittsvorlesung von Prof. Dr. Hendrik Wilhelm

    und Buchvorstellung von Prof. Dr. Günther Ortmann

    Über 80 Gäste sind der Einladung zur Antrittsvorlesung  von Prof. Dr. Hendrik Wilhelm, Inhaber der neuen RMI Professur für Strategische Organisation, am 23. Oktober 2019 ins Audimax der UW/H gefolgt. Thema des Vortrags war: „Fiktion der Konkurrenz: Warum Unternehmen neue Marktteilnehmer nicht als relevante Wettbewerber erkennen“, der mit einer lebhaften Diskussion und einem kleinen Empfang endete, den die Teilnehmer als weitere Gelegenheit zum persönlichen Austausch nutzten.

    Günther Ortmann, Forschungsprofessor für Führung am RMI, stellte im Anschluss daran zusammen mit den beiden Literaturwissenschaftler*innen Marianne Schuller (Mit-Herausgeberin) und Manfred Schneider (Autor eines der Beiträge im dem Band)  das Buch   „Kafka. Organisation, Recht und Schrift“  vor. Dabei ist es den dreien gelungen, bei einem interdisziplinären Austausch das Publikum zu fesseln und zu inspirieren.

    Wie immer gab es auch genügend Gelegenheit, sich bei einem Stehempfang auszutauschen und intensive Kontakte zu knüpfen.

    01. März 2019: "Verantwortung: Wer ist bereit?" RMI Tag der Unternehmensführung 2019

    Veranstaltungsbericht: Proaktive Vermittler statt Helden und Sündenböcke

    Das Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung (RMI) diskutierte am 1. März 2019 in der Universität Witten/Herdecke (UW/H) bei seinem „RMI Tag der Unternehmensführung“ aus unterschiedlichen Perspektiven das Thema Verantwortungsbereitschaft. „Verantwortung ist ein aktuelles und vielschichtiges Thema“, sagt der RMI-Direktor Guido Möllering. „Wer hat die Kompetenz, aber auch die Motivation, Verantwortung zu übernehmen? Wem wird Verantwortung zugetraut und wie weit reicht sie?“ Wenn die Welt sich verändert, so die Annahme der Organisatoren, kommt auch Bewegung in das Verantwortungsgefüge und es braucht keine Helden (oder Sündenböcke) mehr, sondern proaktive Vermittler für gemeinsam getragene Verantwortung.

    Im Gespräch mit jungen Persönlichkeiten wie dem Philosophen Christian Neuhäuser (TU Dortmund) und der Vorständin der GLS Bank Aysel Osmanoglu ging es um allgemeine wie praktische Fragen der Verantwortung für Menschen, Unternehmen und Gesellschaft in der heutigen Zeit. So verdeutlichte Neuhäuser, dass man sich darüber verständigen muss, welche Maßstäbe an die Verantwortung angelegt werden. Osmanoglu wiederum zeigte, dass eine Bank mit dem Prinzip „Sinn vor Gewinn“ ein klares Leitbild für die eigene Verantwortung haben und leben kann. 

    Iris Kaib, Managerin bei der Deutschen Post DHL, stellte den Bezug zur Unternehmenskultur her und gab viele Beispiele, wie man konzernweit kontinuierliche Verbesserungen erzielen und alle Beteiligten zur Verantwortung motivieren kann. Ann-Marie Nienaber von der Coventry University, präsentierte Forschungsergebnisse über die Wechselwirkungen zwischen Verantwortung und Vertrauen. Eine Botschaft war besonders prägend: „Wem vertraut wird, der bleibt“.

    Abgerundet wurde die Veranstaltung durch Beiträge von UW/H-Präsident Martin Butzlaff sowie von Brigitte Mohn und Aart De Geus aus dem Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

    Impulse kamen auch aus den Moderationen und Reflexionen des RMI-Teams. Ganz zum Schluss wurden die gut zwei Dutzend Gäste unter 35 Jahren nach vorne gebeten, um besonders dieser Generation alles Gute für die Verantwortung zu wünschen, die sie hoffentlich gerne bereit sind, für die Gesellschaft zu übernehmen. „Gesellschaftliches Engagement lohnt sich“, bekräftigte auch die Regionalpresse in der Berichterstattung. Moralische und wirtschaftliche Ansprüche können in Einklang gebracht werden.

    Die Gäste zeigten sich „stark beeindruckt“, wie etwa Clemens Drilling von der NewTrust GmbH, der nicht nur die Qualität der Beiträge und Diskussionen lobte, sondern insbesondere den „Geist der Veranstaltung“ und die „innere Haltung“, die zu spüren war. Der „RMI Tag der Unternehmensführung 2019“ setzte somit die Tradition früherer RMI-Symposien fort und förderte den Dialog zwischen Wissenschaft und Wirtschaft zu wichtigen Themen, die Führungskräfte, Forschende und Gesellschaft bewegen.

     

    27. Februar 2018: "Wie werden Werte Wirklichkeit?" RMI Tag der Unternehmensführung 2018

    Veranstaltungsbericht: Adidas lernt, Zukunft beflügelt

    Hochkarätige Redner und angeregte Diskussionen beim „RMI Tag der Unternehmensführung“ des Reinhard-Mohn-Instituts (RMI) an der UW/H zeigten, wie Wissenschaft und Wirtschaft die Herausforderung annehmen, Werte Wirklichkeit werden zu lassen.

    „Ich bin zwar nur Bachelor-Student“, traute sich ein Studierender, dem Leibniz-Preisträger und Max-Planck-Direktor Prof. Dr. Jens Beckert eine überaus treffende Frage zu stellen. Der hatte zuvor die Kernthese seines Buchs „Imaginierte Zukunft“ erläutert, dass Vorstellungen von der Zukunft eine zentrale Treibkraft für die Wirtschaft sind. Dass dabei Fiktion im Spiel ist, kann problematisch werden, sorgt aber erst einmal für Kreativität und Innovationen.

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    Univ.-Prof. Dr. Guido Möllering

    Univ.-Prof. Dr.
    Guido Möllering

    Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft (Department für Management und Unternehmertum)
    Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung
    Direktor

    Name/Kontakt
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    E-Mail

    Wissenschaftliche Mitarbeiter an der Professur für Strategische Organisation

    Weitere Doktorand:innen, Habilitand:innen und Gäste am RMI

    M.A. Johannes Busold
    PG Dipl. Strategie Eiko Gerten
    Dr. Leona Henry
    M.A. Tim Kreter
    M.A. Clemens Wagner

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    Ehemalige Mitarbeiter:innen

    Kontakt: +49 (0)2302 / 926-502 (Institutsbüro)
    Email: rmi@uni-wh.de

    Das Reinhard-Mohn-Institut verfügt über ein Kuratorium mit beratender, mitgestaltender und überwachender Funktion. Es umfasst folgende Mitglieder:

    Dr. Ralph Heck (Vorsitzender), Vorstandsvorsitzender der Bertelsmann Stiftung

    Prof. Dr. med. Martin Butzlaff (Stv. Vorsitzender), Präsident der Universität Witten/Herdecke

    Dr. Immanuel Hermreck, Personalvorstand der Bertelsmann SE & Co. KGaA

    Dr. Brigitte Mohn, Mitglied des Vorstands der Bertelsmann Stiftung

    Liz Mohn, Ehrenmitglied des Kuratoriums der Bertelsmann Stiftung

    Dr. Monika Olivo, Kaufmännische Leitung der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Witten/Herdecke

    Univ.-Prof. Dr. Dirk Sauerland, Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Witten/Herdecke

    Katharina Weghmann, Partner bei EY Forensic & Integrity Services, Head of Integrity

     

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: