Dr. Fabian Zurnieden erhält OGI-Wissenschaftspreis
Ausgezeichnet wurde der wissenschaftliche Mitarbeiter der UW/H für seine Forschungen zur zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung in betreuten Wohnformen.

Die Gesellschaft zur Förderung der Oralgesundheit von Menschen mit Behinderungen, seltenen Erkrankungen und Fehlbildungen e. V. (OralGesundheit Inklusiv – OGI) der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe hat den OGI-Wissenschaftspreis an Dr. Fabian Zurnieden verliehen. Ausgezeichnet wurde der wissenschaftliche Mitarbeiter der Abteilung für Behindertenorientierte Zahnmedizin an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) für seine Forschungen zum Thema „Einschätzung der zahnmedizinischen Versorgung von Menschen mit Behinderung in betreuten Wohnformen durch Betreuungspersonen“.
Mit dem Wissenschaftspreis würdigt die OGI herausragende wissenschaftliche Arbeiten, die darauf abzielen, die Mundgesundheit von Menschen mit Behinderungen, seltenen Erkrankungen oder Fehlbildungen zu verbessern. Die Auszeichnung soll die Forschung in diesem bisher oft vernachlässigten Bereich der Zahnmedizin fördern und innovative Ansätze für eine inklusive zahnärztliche Versorgung unterstützen. Sie ist mit 5.000 € dotiert.
„Die Bedürfnisse von Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf in der Zahnmedizin stehen häufig nicht im Fokus der Forschung. Mit dem OGI-Wissenschaftspreis setzen wir ein Zeichen, dass Teilhabe und Gesundheit auch im Mund beginnen“, betont Prof. Dr. Andreas Schulte, Vorsitzender der Gesellschaft.
Einsatz für eine inklusive Zahnmedizin
Die Gesellschaft OralGesundheit Inklusiv engagiert sich seit vielen Jahren für die Verbesserung der oralen Gesundheitsversorgung von Menschen, die aufgrund von Behinderungen, seltenen Erkrankungen oder Fehlbildungen besondere Herausforderungen erfahren. Mit Projekten, Forschung und politischem Engagement setzt sich die OGI für eine barrierefreie, kompetente und inklusive Zahnmedizin ein.
Auch die UW/H hat die zahnmedizinische Versorgung von Menschen mit Behinderungen schon früh als wichtigen gesellschaftlichen Auftrag begriffen. Seit 1987 behandelt sie jährlich ca. 1.800 Patient:innen mit meist schweren Mehrfachbehinderungen. Die Ausbildung in der Behindertenorientierten Zahnmedizin ist integraler und verpflichtender Bestandteil des Studiums. Der Lehrstuhl für Behindertenorientierte Zahnmedizin setzt nicht nur wesentliche Akzente in der klinischen Forschung für Menschen mit Behinderungen, sondern leistet auch einen wesentlichen Beitrag zu deren Versorgung. Seit einigen Jahren unterhält die Ambulanz eine Außenstelle in der Stiftung Volmarstein in Wetter und erspart damit den dort lebenden Patient:innen die oft beschwerliche Fahrt in die Zahnklinik.