Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium unbefristet staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch:




Die Klinische Psychologie beschäftigt sich mit psychischen Störungen sowie psychischen Aspekten somatischer Störungen und Krankheiten.
In der Klinischen Psychologie werden folgende Themen behandelt:
Der Lehrstuhl für Klinische Psychologie und Psychotherapie II bietet in den beiden Studiengängen des Departments für Psychologie Lehre an. Die Forschungsschwerpunkte der Abteilung liegen in den Bereichen achtsamkeitsbasierter Psychotherapie und Embodiment bei psychischen Störungen.
Achtsamkeit und achtsamkeitsbasierte Psychotherapie
Achtsam sein bedeutet, seine Aufmerksamkeit in einer offenen und nicht-wertenden Art auf die Erfahrungen des Hier und Jetzt zu richten. Dieses Prinzip stammt ursprünglich aus der östlichen Meditation, in letzter Zeit wird es zunehmend im Bereich der Psychotherapie eingesetzt. Ein Beispiel stellt die „Achtsamkeitsbasierte Kognitive Therapie“ für depressive Patientinnen und Patienten dar: Sie werden durch Achtsamkeitsübungen unterstützt, aus negativ-grüblerischen Geisteszuständen auszusteigen. Forschungsarbeiten der Abteilung beschäftigen mit der Wirksamkeit der „Achtsamkeitsbasierten Kognitiven Therapie“ bei unterschiedlichen Patientengruppen (z.B. chronisch depressive Patienten, Patienten mit arbeitsbezogenen Depressionen) und mit Fragen der Implementierung und Dissemination von Achtsamkeit im Gesundheitssystem.
Embodiment in der Klinischen Psychologie
In diesem Bereich wird die Wechselwirkung zwischen körperlichen und emotionalen Prozessen bei psychischen Störungen untersucht. In der Grundlagenforschung konnte bereits in einer Vielzahl von Arbeiten nachgewiesen, dass bestimmte Bewegungen oder Körperhalten auf emotionale Prozesse Einfluss nehmen. Die Forschung der Abteilung untersucht nun die Bedeutsamkeit von motorischen Aspekten für psychische Störungen. So wurde die Gangmuster depressiver Patienten untersucht, die Auswirkungen der Veränderungen des Gangmusters auf depressive Prozesse und das Bewegungsverhalten von Depressiven im Alltag. Ziel der Forschung ist es, die Möglichkeiten der Beeinflussung von psychischen Störungen durch Veränderung von Bewegung- und Haltungsmuster zu erkunden.
In einer neueren Studie konnten wir auch Auswirkungen von von Qi Gong Bewegungen auf Gedächtniseigenschaften von depressiven Patienten nachweisen. Eine nach oben gerichtete und öffnende Qi Gong Bewegung (erstes Video), die dem zusammengesunkenen Bewegungsmuster depressiver Personen entgegengesetzt ist, führte zu einer Normalisierung von gestörten Gedächtnisprozessen, während eine nach unten gerichtete und schließende Bewegung (zweites Video) keinen solchen Effekt hatte.
Hierzu ist 2018 eine Studie veröffentlicht worden: Michalak, J., Chatinyan, A. , Chourib, H. & Teismann, T. (2018). The impact of upward vs. downward movement patterns on memory characteristics of depressed individuals. Psychopathology, 51, 326-334.
Behindertenorientierte Psychotherapie
Die Schaffung von gleichberechtigten Zugängen zum Gesundheitswesen für Menschen mit und ohne Behinderung ist ein zentraler Aspekt von Inklusion. Die Frage der Schaffung von inklusiven Strukturen und Behandlungsansätzen im Bereich von psychischen Störungen bei Menschen mit Behinderungen stellt eine besondere Herausforderung dar. Gerade psychische Störungen tragen dazu bei, die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben weiter zu beeinträchtigen. Ein im Aufbau befindlicher Forschungsschwerpunkt des Lehrstuhls beschäftigt sich mit der Frage, wie bei Menschen mit Behinderung psychische Gesundheit gefördert und die Behandlung von psychischen Störungen verbessert werden kann.
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