Uni Witten/Herdecke setzt sich ein für mehr Inklusion in der Medizin

Ein Mann im Rollstuhl sitzt in der Sprechstunde einer Ärztin am Schreibtisch gegenüber.

Die medizinische Versorgung von Menschen mit Behinderung ist bis heute kein fester Bestandteil des Medizinstudiums in Deutschland. Die Universität Witten/Herdecke leistet hier als eine der wenigen Institutionen echte Pionierarbeit! Beim Tag der Sozialmedizin setzen sich Studierende des Studiengangs Humanmedizin mit dem Thema auseinander: Sie entwickeln ein Verständnis für die Belange von Menschen mit Behinderungen und erwerben Kompetenzen, um unsere Gesundheitsversorgung inklusiver zu gestalten. 

Prof. Dr. Carsten Rensinghoff gibt den angehenden Ärzt:innen Einblick in das Thema „Menschen mit Behinderung in der ärztlichen Sprechstunde“. Der Professor für Heilpädagogik spricht aus eigener Erfahrung: Nach einem Unfall im Alter von zwölf Jahren hat er eine linksseitige Spastik und kennt die Herausforderungen im Gesundheitssystem aus erster Hand. Heute setzt er sich für eine behindertengerechte Medizin und allgemein für die Interessen und Rechte von Menschen mit Behinderung ein. 

Hier sieht der Heilpädagoge die größten Probleme:

  • Ärzt:innen, die ihren Patient:innen nicht auf Augenhöhe begegnen und sie nicht als Expert:innen ihrer eigenen Behinderung wahrnehmen.
  • Versorgung nach Schema F: Missachtung individueller Ausprägungen und Behandlungswünsche
  • Geringes Bewusstsein für die Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB): Viele Ärzt:innen kennen sie nicht und weisen ihre Patient:innen nicht auf das Angebot hin. Dabei bietet der Peer Support wertvolle Beratung und Unterstützung von Betroffenen für Betroffene!
  • Fehlende Barrierefreiheit in Praxen und Kliniken
     

Der Tag für Sozialmedizin findet regelmäßig für Medizin-Studierende im siebten Semester statt und wird von Prof. Dr. Frank C. Mooren, Inhaber des Lehrstuhls für Rehabilitationswissenschaften an der UW/H und Ärztlicher Direktor der DRV Klinik Königsfeld, verantwortet.

Fotos zum Download

Ein Mann steht an einem Rednerpult mit Notebook. Hinter ihm wird eine Präsentation an die Wand projiziert.

Prof. Dr. Carsten Rensinghoff gibt Einblick in das Thema „Menschen mit Behinderung in der ärztlichen Sprechstunde“ (Foto: UW/H | Kristina Eichhorn)

Ein Dozent hält einen Vortrag vor einer Seminargruppe. Hinter ihm wird eine Präsentation an die Wand projiziert.

Prof. Dr. Carsten Rensinghoff im Dialog mit Medizinstudierenden (Foto: UW/H | Kristina Eichhorn)

Ansprechpartnerin

Porträtfoto von Miriam Kreimeyer

Miriam Kreimeyer

Referentin Kommunikation

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