25. November 2025: RMI Tag der Unternehmensführung „Konfrontation statt Kooperation in Wirtschaft und Gesellschaft?“
Mit einer Keynote von Daniela Schwarzer (Bertelsmann Stiftung), vielfältigen weiteren Impulsen und Gesprächsrunden ging es um die Frage, welche Rolle kooperative Lösungsansätze in einer von Konfrontation geprägten Zeit spielen können.

Das Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung veranstaltet jährlich einen Austausch zu wichtigen Themen, die Führungskräfte, Forschende, Studierende und die Gesellschaft insgesamt bewegen. In diesem Jahr warf der RMI Tag der Unternehmensführung die Frage auf, ob sich „Konfrontation statt Kooperation in Wirtschaft und Gesellschaft“ als Problemlösungsansatz durchsetzt. Dieser Eindruck entsteht mitunter, weil von der Weltpolitik bis hin zum alltäglichen Umgang der Stil vielfach konfrontativer zu werden scheint.
Die Sicherung der eigenen Interessen droht die Kooperation zur Erreichung gemeinsamer Ziele zu verdrängen. Diejenigen, die Verantwortung tragen und dieser gerecht werden wollen, stehen vor der Herausforderung, Konflikte und Spannungen in konstruktive Bahnen zu lenken. Die Tagung hatte das Ziel, hierzu neue Ideen und praktische Ansätze zu bieten.
Prof. Dr. Daniela Schwarzer, Vorständin der Bertelsmann Stiftung, ordnete mit ihrer Keynote verschiedene Aspekte dieser Thematik in ein größeres Bild politischer und wirtschaftlicher Entwicklungen ein. So forderte die Politikwissenschaftlerin konsequent den Zusammenhalt in Deutschland und Europa gerade angesichts des Drucks von außen, insbesondere von China, den USA und Russland. Eine starke gemeinsame Position kann dann helfen, der Konfrontation nicht nur entgegen zu treten, sondern auch wieder bessere Beziehungen zwischen den Blöcken zu erreichen.
Zuvor gaben bereits UW/H-Präsident Martin Butzlaff und RMI-Professor Hendrik Wilhelm wertvolle Impulse zur Einstimmung. Prof. Wilhelm machte auf der Basis empirischer Evidenz klar, dass sich relationale Affekte der Anspannung zwischen Menschen, die kooperieren, negativ auf den Erfolg ihrer Zusammenarbeit auswirken. In den sogenannten „Open RMI Circles“ wurden außerdem viele Themen der etwa 80 Gäste aufgenommen und an runden Tischen in Gruppen diskutiert. Ein übergreifendes Fazit war: Wer gut kooperieren will, muss auch Konfrontation können (bzw. damit umgehen).