
Univ.-Prof. Dr.
Ruben Lennartz
Professor
Fakultät für Gesundheit (Department für Psychologie und Psychotherapie) | Professur für Psychologische Forschungsmethoden
Psychologische Forschungsmethoden
Ruben Lennartz ist Professor an der Professur für Psychologische Forschungsmethoden.
Die Psychologie ist eine noch junge Wissenschaft. Mit Auswendiglernen wichtiger Fakten kommt man nicht weit. Die Erkenntnisse aus dem Studium können schon bald überholt sein. Gleichzeitig konkurrieren wissenschaftliche Erkenntnisansprüche mit den alltäglichen intuitiven Erkenntnissen, die wir sammeln, sowie den Narrativen und Deutungsansprüchen, die uns medial geboten werden. Deshalb ist es als Psycholog:in besonders wichtig, im Stande zu sein, Evidenz und Studien kritisch beurteilen und einordnen zu können. In der Lehre vermitteln wir die Werkzeuge kritischen Denkens und laden ein zur Diskussion. Wir erforschen Schwachstellen des psychologischen Erkenntnisgewinns, betreiben Forschung über Forschung und entwickeln Werkzeuge, um bessere Forschung zu betreiben. Inhaltlich befassen wir uns vor allem mit observationalen, nicht-experimentellen Daten an der Schnittstelle zwischen Psychologie und Biologie. Fachpolitisch engagieren wir uns für mehr Transparenz in der Forschung und eine offenere Fehlerkultur.
Forschung
Ein Hauptschwerpunkt unserer Forschung ist die Metawissenschaft, also Forschung über Forschung.
Drei aktuelle Projekte:
DFG META-REP SYNTH: Evaluating Transformer Models to Generate Synthetic Replications, Nomological Nets, and Peer Reviews (#546323839). Hier geht es uns darum, mit large language models den Überblick über unsere Disziplin und unseren Wust an Messinstrumenten und abstrakten Konstrukten wiederzuerlangen.
https://www.lmu.de/psy/de/forschung/meta-rep/projects-1.fp/
DFG META-REP SOBER: Standardization of Behavior Research Methods. In diesem Projekt haben wir uns mit der Entwicklung, Verbesserung und Verbreitung von Messstandards in der Psychologie, unter anderem der effizienteren Normierung psychologischer Testverfahren und der Eindämmung des Konstruktwildwuchses in der Psychologie befasst.
www.lmu.de/psy/de/forschung/meta-rep/projects-2.fp/
ERROR. Im ERROR-Projekt suchen wir Fehler in vielzitierten, veröffentlichten, peer-reviewten Studien. Wir wollen wir die Fehlerkultur in der Psychologie reformieren, so dass Fehler leichter zugegeben und korrigiert werden.
error.reviews/
In der Methodenforschung befassen wir uns vor allem mit den Tücken und Stärken verbreiteter Messverfahren, von subjektiven Selbsteinschätzungen bis zu Steroiden im Speichel. Nur wenn wir die Einschränkungen unserer Messinstrumente kennen und auch statistisch richtig modellieren, erlangen wir belastbare Erkenntnisse über die dahinterliegende Realität.
Außerdem entwickeln wir Werkzeuge zur verbesserten Datenerhebung (https://formr.org) und -dokumentation (https://rubenarslan.github.io/codebook/).
Der inhaltliche Schwerpunkt unserer Forschung sind individuelle Unterschiede an der disziplinären Grenze zwischen Psychologie und Biologie. Vor allem individuelle Unterschiede in hormonellen Schwankungen über den Menstruationszyklus, sowie, damit verbunden, Unterschiede in der Wirkung hormoneller Verhütung sind aktuelle Forschungsthemen.
Mitarbeitende
- Annika Külpmann
Lebenslauf
04/2025 – heute
Lehrstuhlinhaber
Professur für Psychologische Forschungsmethoden
Universität Witten/Herdecke
04/2021 – 03/2025
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Persönlichkeitspsychologie und Psychologische Diagnostik
Universität Leipzig
10/2017 - 03/2021
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Center for Adaptive Rationality
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin
10/2013 - 10/2017
Promotion (Dr. rer. nat.)
Thema: Säkulare Veränderungen in der sexuellen und natürlichen Selektion gegen schädliche genetische Mutationen beim Menschen
Georg-August-Universität Göttingen
10/2013 - 09/2017
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Biologische Persönlichkeitspsychologie
Universität Göttingen
03/2016
Forschungsaufenthalt am Zentrum für interdisziplinäre Forschung, Bielefeld.
Gruppe Genetische und soziale Ursachen von Lebenschancen
10/2008 - 09/2013
Diplom in Psychologie
Titel der Arbeit: Die Auswirkung des väterlichen Alters auf die Intelligenz der Nachkommen und andere Merkmale bei der Kontrolle des väterlichen Merkmalsniveaus.
Humboldt-Universität zu Berlin
09/2011 - 10/2011
Praktikum an der University of Edinburgh
06/2010 - 09/2013
Studentische Hilfskraft im DFG-Projekt Selbst-Einsicht & Labor für Persönlichkeitsentwicklung
Humboldt-Universität zu Berlin
Lehre
- Bachelor: Psychologische Forschungsmethoden
- Master: Multivariate Forschungsmethoden, Psychologische Grundlagenvertiefung (Chancen, Gleichheit und Genetik)
Presseexpert:in für
Hormonelle Schwankungen über den Zyklus, psychologische Nebenwirkungen hormoneller Verhütung, Vateraltereffekte, Metawissenschaft, Fehlerkultur, methodische Einschätzungen, Genetische Effekte auf Intelligenz und Persönlichkeit
Weitere Informationen
Ko-Blog: The 100% CI: https://the100.ci
Persönliches Blog: https://rubenarslan.github.io/
Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie (DGPs), Sektionen:
- Biologische Psychologie und Neuropsychologie
- Differentielle und Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik
- Methoden und Evaluation
Vernetzen
https://x.com/rubenarslan
https://bsky.app/profile/ruben.the100.ci
https://www.linkedin.com/in/ruben-arslan/
https://scholar.google.com/citations?user=X6fXzMcAAAAJ&hl=en