Hilfe für das kranke Kuscheltier: Teddyklinik nimmt Angst vor dem Besuch einer ärztlichen Praxis

Ein Mädchen untersucht zusammen mit einer Studentin einen Teddybären.

Der Teddy hat einen gebrochenen Arm, das Nilpferd klagt über Zahnschmerzen, und der Affe scheint sich einen Schnupfen eingefangen zu haben – im Teddybär-Krankenhaus an der Universität Witten/Herdecke ist jede Menge zu tun. Doch die angehenden Ärzt:innen haben für jede Krankheit die passende Medizin parat, helfen den plüschigen Patient:innen kompetent weiter und geben den Besitzer:innen hilfreiche Tipps für die Krankenpflege an die Hand. Ganz nebenbei bauen die Kinder so ihre Angst vor dem Besuch einer ärztlichen Praxis ab.

Mehr als 300 Kinder aus Wittener und Herdecker Kindergärten und erstmals auch von Studierenden und Mitarbeitenden reisten am 15. Juni an, um ihre kranken Stofftiere in der Teddyklinik behandeln zu lassen. Aufnahmebogen ausfüllen, ein kurzer Halt im Wartezimmer, Untersuchungsräume besuchen, möglicherweise sogar zum Röntgen und in den OP-Saal – die kleinen Besucher:innen hatten die Möglichkeit, unterschiedliche Stationen kennenzulernen, die es üblicherweise in einer Klinik gibt, all ihre Fragen zu stellen und sogar bei der Behandlung ihrer Plüschtiere zu assistieren.

Auch die Zahngesundheit ihrer Schützlinge konnten sie untersuchen lassen. Zum ersten Mal beteiligten sich Psychologiestudierende an dem Format und erklärten den Kindern anhand eines Teddys, wie man Emotionen benennt und ausdrücken kann.

Kinder zur eigenen Gesundheitsvorsorge motivieren

In Kooperation mit dem DRK Kreisverband Witten konnten die Besucher:innen außerdem in einen Rettungswagen steigen und sich von den Kolleg:innen aus dem Rettungsdienst das Fahrzeug zeigen und die Geräte erklären lassen.

Die drei Medizinstudentinnen Zoe Drückler, Henrike Kemper und Anna Schmitt haben die Veranstaltung ehrenamtlich organisiert. „Mit der Teddyklinik investieren wir in eine hoffentlich gesündere nachfolgende Generation“, sagt Zoe Drückler. „Als angehende Ärztin ist es mir wichtig, dass Ängste abgebaut werden und wir Kinder und Heranwachsende zur eigenen Gesundheitsvorsorge motivieren.“

Hintergrund zur Teddyklinik

Aufgrund der großen Nachfragen findet das Teddybär-Krankenhaus inzwischen halbjährig statt. Der nächste Termin ist für Herbst 2023 geplant. Das Format dient dazu, Kindergartenkindern zwischen 3 und 6 Jahren spielerisch alle Elemente des Besuchs einer ärztlichen Praxis oder Klinik zu zeigen, damit sie erste, angstfreie Erfahrungen mit ärztlicher- und zahnärztlicher Behandlung sammeln.

Darüber hinaus ist es ein großes Anliegen, ihnen das gründliche Zähneputzen näherzubringen und sie dafür zu sensibilisieren, wie wichtig eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind. Für die Medizinstudierenden ist es wiederum eine gute Gelegenheit, den Umgang mit Kindern zu üben und sich so auf den zukünftigen Beruf vorzubereiten.

Die Teddyklinik ist kostenlos und wird durch Spenden finanziert. Sobald der nächste Termin feststeht, werden die Kindergärten per E-Mail informiert.

Fotos zum Download

Ein Mädchen untersucht zusammen mit einer Studentin einen Teddybären.

Der Teddybär wird gründlich untersucht. (Foto: UW/H)

Eine Studentin erklärt einem Mädchen, wie sein Stofftier gleich operiert wird.

Das Stofftier wird im OP-Saal operiert. (Foto: UW/H)

Ein Mädchen übt an einem Stoffpferd mit großen Zähnen, wie man richtig die Zähne putzt.

Gründliches Zähneputzen ist wichtig. (Foto: UW/H)

Eine Studentin hält einem Jungen zwei Karten hin, auf denen Teddybären mit unterschiedlichen Emotionen zu sehen sind.

Psychologiestudierende erklärten den Kindern anhand eines Teddys, wie man Emotionen benennt. (Foto: UW/H)

Ansprechpartnerin

Porträtfoto von Lucy Mindnich

Lucy Mindnich, M. A.

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