Launch der [tra:ce] Working-Paper-Serie

KI-generiertes Bild von einer Industrieanlage, die vor Wolkenkrazern steht

In den vergangenen Jahren gab es große regulatorische Anstrengungen, das Finanzsystem auf die Finanzierung des Übergangs zu einer CO₂-neutralen Wirtschaft auszurichten und klimaschädliche Investitionen zurückzufahren. Doch die EU-Regulierung konzentriert sich vor allem darauf, Greenwashing bei Fonds für Privatanleger zu verhindern und den Bankensektor zu dekarbonisieren. Den Zusammenhang zwischen Offshore-Finanzplätzen und dem Schattenbankensystem lässt sie dagegen außer Acht.

Diese blinden Flecken schwächen die Wirksamkeit der Regulierung erheblich. Offshore-Finanzstrukturen verschleiern Geldflüsse, das Schattenbankensystem bietet klimaschädlichen Unternehmen alternative Finanzierungswege. Auf Basis von Expert:inneninterviews und Marktdaten zeigt die in der Veranstaltung vorgestellte Studie, wie dieser Offshore-Schattenbank-Komplex den ökologischen Umbau behindert – durch das, was wir „Schatten-CO₂-Finanzierung“ nennen.

Diese funktioniert über sieben Wege: (1) Verbriefung von Krediten, (2) Übertragung von Emissionsrisiken, (3) Anleihenfinanzierung, (4) Aufspaltung von CO₂-intensiven Vermögenswerten, (5) globale Firmenkonstrukte mit Sitz in Steueroasen, (6) private Kreditvergabe und (7) Verbriefung nachgewiesener, förderfähiger Rohstoffreserven.

Die Referent:innen zeigen mehrere Fälle, in denen Kapital aus regulierten und transparenten Finanzkanälen in intransparente und weniger kontrollierte Formen der Schatten-CO₂-Finanzierung fließt. Diese Entwicklung birgt ein erhebliches Systemrisiko – denn klimabezogene Risiken wie „gestrandete“ Vermögenswerte sammeln sich zunehmend dort, wo kaum noch Aufsicht herrscht.

Die Veranstaltung findet online auf Englisch statt. 


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