Westdeutsches Zentrum für Allgemeinmedizin gründet sich in Düsseldorf
Im Zentrum kooperieren allen Universitätsmedizinen in NRW, darunter auch die Universität Witten/Herdecke.

Bereits 2012 gründeten die Medizinischen Fakultäten in NRW den „Kompetenzverbund Allgemeinmedizin NRW“ mit dem Ziel, die Institute und Abteilungen für Allgemeinmedizin näher zusammenrücken zu lassen. Mit der im März 2025 beschlossenen Gründung des Westdeutschen Zentrums für Allgemeinmedizin (WZA) wird diese Arbeit nun weitergeführt und eine gemeinsame zukunftsweisende Plattform gegründet, die die Expertise aus ganz NRW zusammenführt. Beteiligt sind neben der Universität Witten/Herdecke (UW/H) die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU), die Rheinisch-Westfälisch Technische Hochschule Aachen (RWTH), die Universität Bielefeld, die Ruhr Universität Bochum (RUB), die Universität Bonn (UB), die Universität Duisburg-Essen (UDE), die Universität zu Köln (UK) sowie die Universität Münster (UMü). Der Initiative waren gemeinsame Gespräche mit Ina Brandes, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, und Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen (MAGS NRW), vorausgegangen.
Ziel des neuen Zentrums wird es sein, die bestehenden universitären Strukturen der allgemeinmedizinischen Forschung, Aus-, Weiter- und Fortbildung und die hausärztliche Versorgung in NRW zur bündeln. Diese fünf Säulen bilden die Grundlage für die Zusammenarbeit des WZA. Zentraler Bestandteil der gemeinsamen Forschung ist das etablierte Hausärztliche Forschungspraxennetz NRW (HAFO.NRW) mit mehr als 350 hausärztlichen Praxen, die sich an Studien unter anderem zu den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit in hausärztlichen Praxen in NRW beteiligen. Darüber hinaus strebt das WZA Forschungskooperationen mit anderen Fachbereichen und medizinischen und nicht-medizinischen Institutionen an, etwa dem Westdeutschen Zentrum für Kinder- und Jugendgesundheit oder dem Krebsregister NRW.
Allgemeinmedizin in der Lehre weiter voranbringen
Auch die universitäre Ausbildung in der Allgemeinmedizin soll durch das WZA optimiert werden, indem gemeinsame Lehrinhalte formuliert und der standortübergreifende Austausch in NRW gefördert wird. Gleiches gilt für die Weiter- und Fortbildung, für die unter anderem mit den Kompetenzzentren in Nordrhein und Westfalen-Lippe kooperiert werden soll. Dazu bietet das WZA perspektivisch auch eigene Fortbildungen an.
„Die Allgemeinmedizin ist das Rückgrat unseres Gesundheitssystems – ohne sie kann eine flächendeckende Versorgung nicht funktionieren“, sagt Prof. Dr. Klaus Weckbecker, einer der beiden Leiter des Instituts für Allgemeinmedizin und Ambulante Gesundheitsversorgung (iamag) an der UW/H. „Mit dem Westdeutschen Zentrum für Allgemeinmedizin bündeln wir die universitären Kräfte in NRW, um Forschung, Lehre und Versorgung noch stärker zu vernetzen. So schaffen wir die Voraussetzungen dafür, dass auch in Zukunft alle Menschen in Nordrhein-Westfalen eine gute hausärztliche Versorgung erhalten – insbesondere auch in ländlichen Regionen.“
Wissenschaftsministerin Brandes, die in einer Videobotschaft direkt zu den anwesenden Gästen bei der Gründungsfeier sprach, äußert sich ebenfalls optimistisch: „Mit dem Westdeutschen Zentrum für Allgemeinmedizin bündeln die medizinischen Fakultäten in Nordrhein-Westfalen ihre Kräfte. Damit machen wir das Studium der Allgemeinmedizin für Medizinstudentinnen und -studenten attraktiver und stärken die medizinische Versorgung durch Hausärztinnen und -ärzte.“
Die Leitung des WZA wird in Form einer rotierenden Leitungsstruktur organisiert, die alle neun universitären Standorte berücksichtigt – beginnen wird die UW/H. Die rechtliche Stellung der einzelnen Standorte bleibt von der Gründung des WZA unberührt, die Universitäten sind weiterhin hoheitlich selbstständig.
Weitere Informationen: Pressemitteilung der Universität Düsseldorf
Fotos zum Download

Gründung des Westdeutschen Zentrums für Allgemeinmedizin (Foto: HHU | ifam, Düsseldorf)
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