Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit wird zum WHO-Kooperationszentrum ausgebaut

Prof. Dr. Stefan Zimmer, Prof. Dr. Margareta Halek, Prof. Dr. Ralf Weigel und Prof. Dr. Martin Butzlaff

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat die Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit an der Universität Witten/Herdecke (UW/H) zum ersten WHO-Kooperationszentrum für Kinder- und Jugendgesundheit in Deutschland ernannt. Ausgewählt werden die Einrichtungen aufgrund ihrer hohen wissenschaftlichen und technischen Kompetenz sowie ihrer internationalen Anerkennung. Sie unterstützen die Programme der Weltgesundheitsorganisation maßgeblich – vor allem durch zielgerichtete Forschung, Ausbildung und durch technische Zusammenarbeit.

Ein Meilenstein für die globale Kindergesundheit

„Die Ernennung ist eine große Anerkennung für unsere Arbeit der letzten Jahre“, sagt Prof. Dr. Ralf Weigel, Inhaber der Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit. „Sie zeigt, dass evidenzbasierte, praxisnahe Forschung aus Deutschland weltweit Wirkung entfalten kann – gerade in einem Bereich, der für die Zukunft unserer Gesellschaft entscheidend ist. Die Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen verdient und erfordert unser aller Aufmerksamkeit und Anstrengung – und darf inmitten großer Krisen nicht in Vergessenheit geraten.“

Als WHO-Kooperationszentrum werden Prof. Weigel und sein Team in den kommenden vier Jahren Forschungs- und Weiterbildungsprojekte begleiten, die die Primärversorgung von jungen Menschen in Europa verbessern sollen. Finanziell unterstützt werden sie dabei in besonderem Maße von der Friede Springer Stiftung. 

Eine Hauptaufgabe wird darin bestehen, Schulungsmaterialien zum kürzlich von der WHO veröffentlichten Kompendium für die Primärversorgung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln und auf einer Online-Plattform zur Verfügung zu stellen. Das Kompendium ist unter Mitwirkung der UW/H entstanden und legt Mindeststandards für die Grundversorgung von Kindern und Jugendlichen fest, die in der gesamten europäischen Region und darüber hinaus angewendet werden können. Die Themen erstrecken sich von der Diagnose und Behandlung häufiger Erkrankungen bis hin zur Koordination von Spezialversorgungen. Eine App soll die Reichweite des Kompendiums zusätzlich erhöhen; sie bietet zum Beispiel Querverweise und Dosierungsrechner für Medikamente. Die zu schaffende Lern-Plattform bildet die Grundlage, um die empfohlenen Maßnahmen auf Länderebene umzusetzen und richtet sich nicht nur an medizinisches Fachpersonal, sondern auch an Eltern und Erziehende.

Forschung und Praxis weltweit vernetzen

Weitere geplante Beiträge der Stiftungsprofessur reichen von der Analyse der Kindersterblichkeit und des Impfstatus‘ in Europa bis zur Erhebung der Perspektive junger Menschen auf ihre Gesundheitsversorgung. Zudem soll die Entwicklung und Umsetzung der neuen europäischen Strategie für Kinder- und Jugendgesundheit 2026 – 2030 wissenschaftlich begleitet werden. „Die Kooperation mit der WHO gibt uns die Möglichkeit, unser Wissen direkt in politische und praktische Verbesserungen einfließen zu lassen“, sagt Weigel. Zudem wird die weltweite Versorgung von Kindern und Jugendlichen durch die Zusammenarbeit weiter gestärkt – besonders in Ländern mit knappen Ressourcen. Die Arbeitsgruppe an der UW/H arbeitet bereits seit 2018 mit der WHO und UNICEF zusammen und ist in internationale Netzwerke eingebunden. Als WHO-Kooperationszentrum tritt sie noch stärker als bisher mit internationalen Partnern in den Austausch, kann Forschungskapazitäten und Kompetenzen vertiefen, ihr Lehrangebot erweitern, den Stellenwert von globaler Kindergesundheit sichtbarer machen und die internationale Schwerpunktsetzung in diesem Bereich beeinflussen.

Signalwirkung über die Universität hinaus

Auch die Universitätsleitung und die Fakultät für Gesundheit sehen in der Ernennung einen wichtigen Schritt für die internationale Positionierung der UW/H. „Dass die WHO uns als Partnerin für Kinder- und Jugendgesundheit auswählt, zeigt, welche Strahlkraft exzellente Forschung aus Witten hat“, betont UW/H-Präsident Prof. Dr. Martin Butzlaff. „Die Stiftungsprofessur verbindet wissenschaftliche Exzellenz mit gesellschaftlicher Verantwortung – genau das ist der Anspruch, den wir als Universität leben.“

Mit der Ernennung sendet die WHO ein klares Signal: Globale Kindergesundheit braucht Partner:innen, die Wissenschaft, Praxis und Bildung verbinden. „Kinder sind keine kleinen Erwachsenen“, sagt Weigel. „Weltweit haben Kinder ganz eigene gesundheitliche Bedürfnisse, die besser verstanden und entsprechend versorgt werden müssen“, betont auch Dr. Friede Springer.

 

Weitere Informationen: Die Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit wurde 2017 an der Universität Witten/Herdecke eingerichtet. Sie widmet sich der Verbesserung der Gesundheitsversorgung von Kindern und Jugendlichen weltweit und arbeitet eng mit internationalen Organisationen wie WHO und UNICEF zusammen.

Eine gemeinsame Pressemitteilung von
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Fotos zum Download

Prof. Dr. Stefan Zimmer, Prof. Dr. Margareta Halek, Prof. Dr. Ralf Weigel und Prof. Dr. Martin Butzlaff

Die Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit wird zum WHO-Kooperationszentrum ernannt. (Foto: UW/H)

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Prof. Dr. Ralf Weigel, Inhaber der Friede Springer Stiftungsprofessur für Globale Kindergesundheit (Foto: UW/H)

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