Umgang mit Sinnthemen in der psychosozialen Versorgung von Sterbenden
Eine qualitative Studie aus der Sicht von Hospizmitarbeiter:innen und Klinikseelsorger:innen
Sinn- und Lebensfragen am Lebensende sind für viele Sterbende zentral, werden in der Versorgungspraxis jedoch bislang wenig systematisch berücksichtigt. Diese qualitative Studie untersucht, wie haupt- und ehrenamtliche Hospizmitarbeitende sowie Klinikseelsorger:innen mit solchen Sinnthemen in der psychosozialen Begleitung umgehen.
Projektübersicht
Hintergrund der Studie
Sinnfragen und Sinnkrisen sind auch bzw. besonders am Lebensende ein relevantes sowie teilweise drängendes Gesprächsthema von Sterbenden/ Hospizbewohner:innen. Allerdings fühlen sich Mitarbeiter:innen im Gesundheitswesen teilweise durch solche Gespräche eher überfordert und belastet, auch weil bislang praktische Hilfestellungen z. B. in Form wissenschaftlich fundierter Hilfestellungen, Leitfäden, Methoden fehlen. Darüber hinaus liegen vor allem in Deutschland, aber auch international kaum Versorgungsforschungsstudien dazu vor, welche Wünsche Menschen am Lebensende zum Umgang mit ihren möglichen Sinnfragen und Sinnkrisen haben.
Ziele der Studie
Vor diesem Hintergrund ist es das Ziel dieser Studie einen Beitrag zur Schließung dieser Forschungslücken zu leisten, indem hauptamtliche sowie ehrenamtliche Hospizmitarbeitende aus der stationären sowie ambulanten Versorgung in leitfadenbasierten Interviews zu ihren praktischen Erfahrungen im Umgang mit Sinnfragen bei Sterbenden befragt werden.
Die direkte Befragung von Sterbenden bzw. Hospizbewohner:innen zu diesem Thema gestaltete sich aus unterschiedlichen Gründen als sehr schwierig, so dass stellvertretend die o.g. Begleiter:innen interviewt werden.
Erwarteter Nutzen der Studie
Aus den Ergebnissen dieser Studie könnte erstmals sowohl für die nationale als auch internationale Forschung eine umfassende Beschreibung des Bedarfs von Sterbenden im Umgang mit ihren Sinnfragen resultieren und somit möglicherweise auch eine Ableitung von praktischen Handlungsempfehlungen zur (therapeutischen) Begleitung bei Sinnfragen am Lebensende.
Weitere Informationen
- Laufzeit: seit 2024
- Förderung: Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung https://www.krupp-stiftung.de, Software AG Stiftung https://www.sagst.de
- Verantwortlich: Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin | Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie)
- Projektpartner: Hospiz Mutter Teresa in Iserlohn, St. Elisabeth Hospiz in Witten, Deutsche Gesellschaft für Pastoralpsychologie e.V.
Aktueller Stand des Projekts
Der umfangreiche Datensatz dieser Studie befindet sich derzeit in der Auswertung.
Projektleitung

Prof. Dr. med.
Gabriele Lutz
Professorin
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke