Universität Witten/Herdecke verwandelt sich in digitales Spielfeld

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Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) und die Künstlerin Julie C. Stamm laden zu einer besonderen künstlerischen Aktion auf den Campus ein: Sie verwandeln den Vorplatz an der Alfred-Herrhausen-Straße am 18. September von 12:45 bis 14:15 Uhr in ein begehbares Spielfeld. Bürger:innen der Stadt Witten und alle Interessierten können an diesem sogenannten „Tunnel-Bingo“ teilnehmen. 

Für das Spiel mischt die Künstlerin Daten aus unterschiedlichen Quellen – etwa historische Karten und tänzerische Bewegungsnotationen – so, dass deren Ursprung nicht mehr eindeutig erkennbar ist. Die Teilnehmenden erleben, welche Folgen es hat, wenn eine Künstliche Intelligenz mit Datensätzen angelernt wird, deren Herkunft nicht klar nachvollziehbar ist und die verzerrt, veraltet, unvollständig oder vorurteilsbehaftet sein könnten. So verbindet das Spiel den Blick auf heutige digitale Herausforderungen mit historischen, lokalen Strukturen. 

Spiel zeigt, wie sich Datenverzerrungen auswirken können

Mit digitalen Spielkarten ausgestattet, begeben sich die Spieler:innen auf eine außergewöhnliche Erkundungstour: Eine Karte navigiert sie über den Campus entlang einer Route, die sowohl auf räumlichen Pfaden historischer Tanzchoreografien als auch auf Karten von alten Entwässerungstunneln in Witten basiert; es entsteht eine spielerische Annäherung an den Ort und seine Geschichte. Gleichzeitig lädt die Aktion dazu ein, der Wirkung von Datenverzerrungen im eigenen Körper nachzuspüren – und bildet damit den Ausgangpunkt für eine anschließende Diskussion.

  • Treffpunkt: Vorplatz der Universität (Alfred-Herrenhausen-Straße 48, 58455 Witten) um 12:45 Uhr
  • Teilnahmegebühren: Die Teilnahme ist kostenlos. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.
  • Voraussetzung: Um an dem Spiel teilnehmen zu können, brauchen die Teilnehmenden ein Smartphone und müssen einen QR-Code scannen. Genaue Informationen gibt es vor Ort.
  • Anmeldung: Um eine kurze formlose Anmeldung per Mail an theresa.busse@uni-wh.de wird gebeten.


Nach dem Spiel können alle Interessierten ihre persönlichen Eindrücke teilen und reflektieren, wie Datenlücken im Alltag entstehen. Anschließend übertragen sie das Erlebte auf die Gesundheitsforschung: Wie und warum entstehen dort Datenlücken? Welche Chancen bieten digitale und künstlerische Zugänge für neue Perspektiven und welche Lösungsansätze lassen sich daraus ableiten? 

Damit verbindet die künstlerische Aktion das sinnliche Erfahren mit den thematischen Schwerpunkten der Summer School GENESIS-DH (Gender Equity in Clinical Studis through Innovations and Solutions in Digital Health), die vom 16.–18. September 2025 an der UW/H stattfindet. Sie wird von der Juniorprofessur für Digital Health in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Gesundheitsinformatik durchgeführt und vom Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt gefördert. Die künstlerische Aktion „Tunnel-Bingo“ wurde in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Digitale Künste und Kulturvermittlung konzipiert. 
 

Über die Künstlerin

Julie C. Stamm ist eine freischaffende, zeitgenössische Künstlerin und Tänzerin und derzeit „Digital Fellow“ im Programm No end to the road des Wittener Kulturforums. Ihre Arbeit bewegt sich an der Schnittstelle von Choreografie, Neuroästhetik – also den neurobiologischen Grundlagen ästhetischer Empfindungen – und Computational Arts, einer Form der digitalen Künste. Sie beschäftigt sich mit Parallelen zwischen Daten, Code und Bewegung und entwickelt kollaborative, ortsspezifische Arbeiten, die digitale und physische Räume miteinander verbinden. Ausgangspunkt sind dabei häufig Spiele oder sogenannte Impossible Tasks. Stamm hat unter anderem mit Brain-Computer-Interfaces gearbeitet, die Gehirnsignale in Steuersignale für technische Geräte übersetzen und so Tanz mit Neurowissenschaften verbinden. Im Fokus ihrer künstlerischen Praxis steht die Frage: „Wie können wir Technologie und das Digitale so (miss)nutzen, dass es uns wieder näher an unseren eigenen Körper bringt?“

Fotos zum Download

Porträt von Julie C. Stamm

Porträt von Julie C. Stamm (Foto: Dana Schmidt)

Digitales Bild

Julie C. Stamm und Daniel Kunz, „Experiment 2“ (2024). (© die Künstler:innen)

Ansprechpartnerin

Porträtfoto von Svenja Kurth

Svenja Kurth, M. A.

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