Versorgungsrealität und -qualität im Umgang mit Sinnfragen in der ambulanten Psychotherapie
Drei qualitative Studien aus der Sicht von PatientInnen und psychologischen Psychotherapeut:innen
Projektübersicht
Hintergrund der Studie
Sinnerleben ist ein outcome-relevanter Faktor in der psychotherapeutischen und medizinischen Gesundheitsversorgung wie einige Reviews und Metaanalysen zeigen:
„Overall, higher levels of meaning are clearly associated with better physical health, as well as with behavioral factors that decrease the probability of negative health outcomes or increase that of positive health outcomes.” (Roepke et al., 2014).
Gleichzeitig belegen viele Untersuchungen, dass Sinnlosigkeit und Sinnkrisen z. B. zu Depression, Angst, Sucht, Aggression, Hoffnungslosigkeit, Apathie, geringerem Wohlbefinden, körperlicher Krankheit und/ oder, im schlimmsten Fall, zu Suizid führen können.
Ziele der Studie
Bislang liegen vor allem in Deutschland, aber auch international kaum Versorgungsforschungsstudien dazu vor, wie einerseits Patient:innen und andererseits Therapeut:innen, den Umgang mit Sinnfragen/ -krisen innerhalb der Psychotherapie erleben. Ziel dieser qualitativ-explorativen Studien ist es daher, die subjektive Perspektive von Patient:innen und psychologischen Psychotherapeut:innen (mit und ohne Weiterbildung in Sinnthemen sowie mit transpersonal/ spiritueller Orientierung) im Umgang mit Sinnfragen in ihrer Komplexität und Tiefe zu beschreiben und zu verstehen.
Erwarteter Nutzen der Studie
Neben der Schließung der o.g. Forschungslücke wären die Ergebnisse dieser drei qualitativen Studien ein erster Schritt, um Ansätze zur Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung bei Sinnfragen zu generieren. So könnten z.B. Handlungsempfehlungen für das Psychologiestudium, für die Aus- und Weiterbildung von Psychotherapeut:innen sowie für die Kommunikationsausbildung von angehenden Ärzt:innen ein praxisnahes Studienresultat darstellen.
Weitere Informationen
- Laufzeit: seit 2023
- Förderung: Software AG Stiftung
- Verantwortlich: Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin | Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie)
- Projektpartner: Dr. Liane Hofmann https://igpp.de/ueber-uns/team/liane-hofmann/ für die Teilstudie mit transpersonal/spirituell-orientierten Psychotherapeut:innen
Aktueller Stand des Projekts
Ein großer Teil der umfangreichen Datensätze befindet sich derzeit in der Auswertung und teilweise auch schon kurz vor der Einreichung in wissenschaftlichen Journals. Die Teilstudie mit transpersonal/spirituell-orientierten psychologischen Psychotherapeut:innen beginnt im Herbst 2025.
Projektleitung

Prof. Dr. med.
Gabriele Lutz
Professorin
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Gerhard-Kienle-Weg 4
58313 Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke
Priv.-Doz. Dr. rer. med. Dipl.-Soz.
Melanie Neumann
Forschungsleitung
Fakultät für Gesundheit (Department für Humanmedizin) | Professur für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Alfred-Herrhausen-Straße 50
58455 Witten