Aktuelles
Nachricht vom 05.02.2019
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Die Umschulungsoffensive: Studie zur Veränderung des Arbeitsmarktes in den USA

Hon.-Prof. Dr. Rainer Strack beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos

Hon.-Prof. Dr. Rainer Strack beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos

Die Umschulungsoffensive: Studie zur Veränderung des Arbeitsmarktes in den USA

Rainer Strack (Honorarprofessor UW/H und Senior Partner BCG) unterstützte das Weltwirtschaftsforum in Davos mit Handlungsempfehlungen zum Reskilling.

Bereits 2017 wurde in Kooperation mit Burning Glass Technology eine Big Data-Analyse von über 50 Millionen Online-Stellenausschreibungen in den USA durchgeführt, die untersuchte, wie einfach es ist, einen Mitarbeiter von Job a zu Job b zu qualifizieren. Insgesamt wurden 958 Jobs mit über 15.000 Fähigkeitsmerkmalen wie Qualifikation, Wissen und Erfahrung untersucht. Ziel war es, mögliche Reskilling-Optionen, also Umschulungen, für Arbeitnehmer zu finden, deren Arbeitsplätze vom (digitalen) Wandel bedroht sind.

Die aktuelle Studie des Weltwirtschaftsforums und der Boston Consulting Group beantwortete nun in Davos eine zentrale Frage: Lohnt sich dieser Umschulungsaufwand? Alle betroffenen Arbeitnehmer durch Fort- und Weiterbildung in Lohn und Brot zu halten, würde die USA mehrere Milliarden Dollar kosten. „Wir zeigen auf, welche Chancen eine Umschulungsoffensive für Firmen und Regierungen bringt“, erklärt Hon.-Prof. Dr. Rainer Strack die Studie. Er ist Honorarprofessor an der Universität Witten/Herdecke und Senior Partner und Managing Director der Boston Consulting Group.

Rechenergebnis: Bei 25 Prozent der Mitarbeiter in gefährdeten Jobs würde sich eine Qualifizierung in neue Jobs für die Firmen finanziell lohnen, wenn man alle Kosten z. B. für Ausfälle, Bewerbung und Einarbeitung einrechnet. Bei insgesamt 77 Prozent der Mitarbeiter in gefährdeten Jobs gibt es einen positiven Business Case aus Regierungssicht. Werden die Rahmenbedingungen der Rechnung verändert, z. B. Umschulungskosten gesenkt, werden nochmals deutlich mehr lohnende Wechsel möglich und die Umschulung noch sinnvoller.

Darüber hinaus spricht die Studie elf Handlungsempfehlungen von der Notwendigkeit einer strategischen Personalplanung bis hin zu einer Kultur des Lebenslangen Lernens aus, die in Expertenkommissionen von über 60 Mitgliedern erarbeitet wurden und in branchenspezifischen Roadmaps weiter konkretisiert werden. „Die Zeit zu Handeln ist jetzt und der Fahrplan liegt bereit“, sagt Rainer Strack.

Die Studien, ein Interview und die Podiumsdiskussion des Economist, an der er teilgenommen hat, finden sich im Netz:

Studie 2018: Towards a Reskilling Revolution: A Future of Jobs for all
http://www3.weforum.org/docs/WEF_FOW_Reskilling_Revolution.pdf
Studie 2019: Towards a Reskilling Revolution: Industry-Led Action
http://www3.weforum.org/docs/WEF_Towards_a_Reskilling_Revolution.pdf
Interview: https://www.linkedin.com/feed/update/activity:6494232924400033792
Podiumsdiskussion:
https://events.economist.com/events-conferences/emea/humans-2-0/

 

Übersicht

Bereich:
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: