Studium

theatron logou

Was haben Sahra Wagenknecht, Wolfgang Schäuble und Cem Özdemir gemeinsam? Sie alle waren Gast im Theatron Logou und anschließend in einer Wittener Studi-WG essen.

Außerdem hielten unter anderem Gabriel Busquets-Aparicio (spanischer Botschafter in Deutschland), Michel Friedman (ehemaliger Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland), Günther Beckstein und Rita Süssmuth, Bischof Wolfgang Huber (ehemaliger Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland), Father Thomas Williams (ehemaliger Dekan der Päpstlichen Universität im Vatikan), Tankred Stöbe (Vorsitzender von Ärzte ohne Grenzen Deutschland und UW/H-Alumnus) und Franz Haniel (Vorsitzender der Aufsichtsräte der Franz Haniel GmbH und Metro AG) Vorträge in Witten.

Möglich gemacht hat dies die Initiative Theatron Logou. Sie wurde 2001 als interdisziplinäre Gesprächsreihe initiiert, in der prominente Persönlichkeiten aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen an die Uni kommen, um über aktuelle und relevante Themen zu diskutieren. „Uns ging es darum, ein Forum zu schaffen, in dem wir mit Menschen des öffentlichen Lebens sprechen konnten“, erläutert Christian Jünger. „Ein besonderes Anliegen war und ist es zudem, die Universität mit den Bürgern der Region zu verknüpfen.“ Die Idee stößt auf große Resonanz in der Wittener Bevölkerung. Zu den durchschnittlich vier Veranstaltungen im Jahr erscheinen in der Regel zwischen 200 und 300 Personen.

Über die thematische Schwerpunktsetzung und darüber, wer eingeladen wird, entscheidet die Initiative im Team. „Wir überlegen gemeinsam, wer da passen könnte“, sagt Jünger. „Ideal sind drei bis fünf Redner zu einem Thema, die die gesellschaftlichen Bereiche Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Medien/Kultur besetzen.“ Bei Politikern achtet das Theatron Logou-Team zudem darauf, möglichst keine aktuellen Amtsinhaber einzuladen, sondern eher Politiker, die bereits im Ruhestand sind. „Die reden eher Klartext und machen das Ganze nicht zu einer Wahlkampfveranstaltung“, weiß Jünger.

Ein besonderes Highlight, auch für die Eingeladenen, ist der Ausklang des Abends. „Da laden wir die Leute zum Essen in unsere Studenten-WG ein. In schicken Restaurants essen die oft genug. Wenn aber in einer WG gekocht und geredet wird, ist das für die Leute ein ganz besonderes Flair, das sie oft an die eigene Studienzeit erinnert. Der eine oder andere ist bis fünf Uhr morgens geblieben.“ Ein besonderes Erlebnis war dabei der Besuch von Michel Friedman. „Da waren vier Bodyguards, 60 Polizisten und Spürhunde im Einsatz, die auch unsere WG durchsucht haben. Auch die Diskussion mit ihm war sehr interessant, es ging ziemlich hoch her.“

Seit Sommer 2010 hat das Theatron Logou ein neues Organisationsteam, das aus Mitgliedern aller Fakultäten besteht und dadurch verstärkt interdisziplinär aufgestellt ist. „Wir haben frühzeitig begonnen, ein Nachfolgeteam aufzubauen. Es ist uns wichtig, dass neue Ideen eingebracht und alte Routinen hinterfragt werden“, sagt Christian Jünger aus dem alten Team. Zum neuen Team gehört Max Raane, den besonders die Veranstaltung zur humanitären Hilfe in Krisengebieten beeindruckt und zur Mitarbeit bewegt hat. Und der verspricht: „Wir möchten auf jeden Fall dafür sorgen, dass das Theatron Logou auch in Zukunft weiterhin für das steht, wofür es 2001 ins Leben gerufen wurde: Eine Plattform zur interdisziplinären Diskussion von gesellschaftsrelevanten Themen zu sein, die die Uni Witten/Herdecke mit den Bürgern der Region verknüpft.“

Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: