Department für Psychologie und Psychotherapie

Integriertes Begleitstudium Anthroposophische Psychologie (IBAP)

    Studierende im integrierten Begleitstudium Anthroposophische Psychologie (IBAM/P)
    Studierende im integrierten Begleitstudium Anthroposophische Psychologie (IBAP)
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    Seit einem Jahrzehnt gibt es an der Fakultät für Gesundheit das integrierte Begleitstudium „Anthroposophische Medizin“ (IBAM). Seitdem das Department für Psychologie und Psychotherapie zur Fakultät hinzugekommen ist, gab es immer wieder die Frage, ob eine Erweiterung um psychologische Anteile möglich sei. So gibt es nun ein gemeinsames integriertes Begleitstudium „Anthroposophische Psychologie“ (IBAP). Es erweitert das Lehrangebot und zeichnet sich durch gemeinsame Forschungsaktivitäten der Departments für Medizin und Psychologie aus.

    Warum gibt es ein anthroposophisches Studienangebot auch für die Psychologie?

    Psychologische Phänomene äußern sich auf der Ebene menschlichen Verhaltens, Erlebens und Erkennens. Empathie etwa macht sich in einer erhöhten Hinwendung einem anderen Menschen gegenüber bemerkbar, die sich äußerlich sichtbar im körperlichen und im neuronalen Verhalten zeigt. Sie ist für die mitfühlende   Person in einer konkreten inneren Stimmung und Haltung gegenüber dem anderen erlebbar. Zudem erlaubt sie es, Erkenntnisse über uns selbst, das Gegenüber und die Wirkungsweisen zum Beispiel von Aufmerksamkeit und Zuwendung zu gewinnen.

    Um in dieser Richtung die Forschungsmethoden und Inhalte weiter zu entwickeln, haben wir uns auf die Suche begeben und spannende Impulse  in der anthroposophischen Geisteswissenschaft gefunden. Sie möchten wir in Lehre und Forschung aufgreifen. So hat diese Initiative zwei Anteile: das IBAM/P als Studienanteil im engeren Sinne; und den Forschungsanteil der anthroposophisch erweiterten Psychologie. 

    Das Begleitstudium ist ein freiwilliges Zusatzangebot, das sich primär an die Studierenden der Psychologie richtet. Sie sammeln keine Leistungspunkte für das grundständige Studium, und die Teilnahme wird unabhängig von dessen Abschlusszeugnissen bescheinigt.

     

    Was ist ein integriertes Begleitstudium?
    Was versteht man unter anthroposophischer Medizin und anthroposophischer Psychologie?
    Das Curriculum für den Bachelorstudiengang
    Das Curriculum für den Masterstudiengang

    Die neurowissenschaftliche Forschung innerhalb der Psychologie hat in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. So wurden die neuronalen Grundlagen psychischer Prozesse, zum Beispiel das Bewusstsein, Emotionen und Kognitionen, erforscht. Psychologische Phänomene bestehen jedoch nicht nur aus neuronalen oder biologischen Anteilen. Sie zeichnen sich vielmehr auch durch qualitative Erleben aus, etwa durch die Frage „wie fühlt sich Bewusstsein an“. Ebenso spielt konzeptuelle Erkenntnis eine Rolle, zum Beispiel durch die Frage „welche Einsichten werden mir durch bewusstes Nachdenken ermöglicht – und wie gelange ich zu diesen Einsichten“. Ziel ist es in diesem Zusammenhang, an den Inhalten und Methoden zur Erforschung der Erlebens- und Erkenntnisaspekte psychischer Ereignisse zu arbeiten.

    Auf diese Weise wird neben einem Blick auf die biologische Seite unseres Menschenbildes auch ein Verständnis für die geisteswissenschaftlichen Anteile möglich: für die Erlebensfähigkeit (Seele) und die Erkenntnisfähigkeit (Geist). Ein solches erweitertes Menschenverständnis ist für die praktische Medizin und Psychotherapie wichtig und hat dort auch bereits verschiedentlich Eingang gefunden. Gerade in der praktischen Medizin und Psychotherapie kommt es nicht nur auf physiologische Verhaltensäußerungen in der Pathologie einer jeweiligen Krankheit an, sondern zum Beispiel auch auf das unmittelbare Erleben der Patientinnen und Patienten; und auf Erkenntnis- und Sinnfindungsaspekte in der Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit.  
    Ein solcher erweiterter Ansatz stellt eine Bereicherung des Forschungsschwerpunktes „Integrative und personalisierte Gesundheitsversorgung“ dar, wie er derzeit an der Fakultät für Gesundheit der Universität Witten/Herdecke maßgeblich ist. Darauf aufbauend ist uns daran gelegen, zentrale psychologische Grundkonzepte wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Intentionalität, das Selbst oder das Bewusstsein aus einem geisteswissenschaftlich erweiterten Psychologie-Verständnis heraus aufzuarbeiten.

    Das IBAP haben wir gemeinsam mit Studierenden der Bachelor- und Masterstudiengänge am Department für Psychologie und Psychotherapie aufgebaut: Elena Ball, Elisa Körsgen, Lisa Krause, Julia Krebber, Siona Lerch, Christina Niedermann, Laura Sieber und Alina Zourek.

    Das IBAP ist immer offen für weitere studentische Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie eigene Initiativen. Bitte melden Sie sich bei uns!

    Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: