
Unser Department hat es sich zur Aufgabe gemacht, seinen Beitrag zur besseren Versorgung pflegebedürftiger Menschen zu leisten. Das zeigt Wirkung: Bei der Entwicklung von Expertenstandards, beim Thema „Demenz und Pflege“, im Rahmen von Fachtagungen oder bei der aktuellen Pflegekammerdiskussion – überall treffen Sie auf Pflegewissenschaftlerinnen und Pflegewissenschaftler aus unserem Hause. Studieren oder promovieren auch Sie bei uns und eröffnen sich so berufliche Perspektiven!
Pflege ist eine urmenschliche Tätigkeit, ähnlich wie Erziehen, Heilen, Recht sprechen oder Sinn anbieten. Wenn sie professionell ausgeübt wird, erfordert sie eine hohe Kompetenz. In einer komplexer werdenden Welt sind die Pflegeberufe angetreten, ihren spezifischen Beitrag zur Erhaltung von Lebensqualität zu leisten erfahrbar zu machen.
Pflege ist stellvertretendes Handeln im Bereich der Alltagsaktivitäten. Sie hat den Anspruch, die Unabhängigkeit von Menschen so weit wie möglich zu erhalten und zu fördern, die durch Krankheit, Alter oder Behinderung abhängig geworden sind. Sie alle haben einen Anspruch auf gute Pflege.
Herausforderung Pflege
"Pflege ist Wissenschaft und Kunst", dieser Ausspruch stammt von Agnes Karll, die im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert der Krankenpflege wichtige Impulse gab.
Dieses Zitat hat nichts von seiner Aktualität eingebüßt. Pflege wird dort zur Kunst, wo sie für individuelle Situationen kreative Lösungen bereitstellen muss. Sie ist dort Wissenschaft, wo sie kritisch hinterfragt, Wissen bündelt und weiterentwickelt.
Das Institut für Pflegewissenschaft der damaligen Fakultät für Medizin wurde 1995 gegründet. Zum Sommersemester 1996 startete die Universität Witten/Herdecke mit 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern den ersten Studiengang für Berufspflegende an einer deutschen Universität. Im Mittelpunkt steht seitdem die Befähigung zur Forschung. Damit suchen wir den Anschluss an die internationale Entwicklung der Pflegewissenschaft und ermöglichen eine Teilnahme an Austausch- und Förderprogrammen.
In der politischen Öffentlichkeit, aber auch inneruniversitär musste viel Überzeugungsarbeit für die junge und innovative wissenschaftliche Disziplin geleistet werden. In der Rückschau ist zu resümieren, dass der Start ohne die hochschulpolitische Weitsicht sowie die tatkräftige Unterstützung des Universitätsgründers, Dr. Konrad Schily, nicht möglich gewesen wäre.
Aus der ehemaligen Fakultät für Medizin wurde im Jahr 2010 die Fakultät für Gesundheit. Innerhalb dieser Fakultät arbeiten und forschen mittlerweile vier gleichberechtigte Departments: die Departments für Humanmedizin, Pflegewissenschaft, Zahnmedizin sowie Psychologie und Psychotherapie.
Die pflegerische Versorgung stellt einen erheblichen und steigenden Teil aller Gesundheitsleistungen dar, in der beruflichen wie in der nicht-beruflichen Pflege.
Pflegewissenschaft in der Gesellschaft
Der Bedarf an universitär ausgebildeten Pflegewissenschaftlern und Pflegewissenschaftlerinnen ist hoch, und er steigt.
Angesichts der steigenden Zahl Pflegebedürftiger, chronisch Kranker und alter Menschen fehlt es an Konzepten, um die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung zu sichern und zu verbessern.
Die Wissenschaft von der Pflege startete in Deutschland mit großer Verspätung in den neunziger Jahren. Seitdem etabliert sich die noch junge Wissenschaft, und mittlerweile kann das Fach an über 50 Standorten in der Bundesrepublik studiert werden. Um die Qualität der Pflege verbessern zu können, benötigen wir Erkenntnisse über Bedarfe, Problemlagen und geeignete Lösungen. Diese guten Lösungen muss die wissenschaftliche Disziplin erarbeiten. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Department für Pflegewissenschaft stehen dafür ein, dass die gesicherten Forschungserkenntnisse in der Praxis zur Anwendung kommen.
Machen Sie mit, seien Sie ein Teil dieses Innovationsprozesses!
Beruflich Pflegende stellen mit rund einer Millionen Personen die größte Gruppe im Gesundheitswesen dar. Bis vor wenigen Jahren hatte die Pflege dennoch keinen Zugang zu einer eigenen wissenschaftlichen Basis, und bis heute ist ihr Wissen kaum systematisiert. Pflegerisches Handeln geschieht vielfach in tradierter und ritualisierter Form. Die Wissensbestände sind stark von anderen Disziplinen beeinflusst. Pflegewissenschaft beschäftigt sich aber auch mit der Laienpflege.
Wenn Sie sich für die Historie und Genese des Departments für Pflegewissenschaft an der Universität Witten/Herdecke interessieren, so kontaktieren Sie gern:
Dipl.-Sozialwiss.
Ralf Siegel
Fakultät für Gesundheit (Department für Pflegewissenschaft)
Stellv. Departmentleitung
Tel.: 02302 926 373
E-Mail: Ralf.Siegel@uni-wh.de
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