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Meldung vom 17.10.2018
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Familie und Unternehmen – Zusammenspiel verdeutlichen, Beziehungen verstehen

Familie und Unternehmen – Zusammenspiel verdeutlichen, Beziehungen verstehen

Ungewöhnliche Methode in der Ringvorlesung „Between Rigor & Relevance“ des Wittener Instituts für Familienunternehmen

Prof. Dr. Georg Müller-Christ von der Universität Bremen hält am 24. Oktober 2018 den Auftaktvortrag in der Reihe „Between Rigor & Relevance“ für das Wintersemester 2018/2019. In seinem Vortrag „Systemaufstellungen zur Ermittlung der Kohärenz von Familie und Unternehmen“ wird er Fragen und Erkenntnisse seiner bisherigen Forschung zu diesem Thema vorstellen.

Systemaufstellung bezeichnet ein Verfahren in der sozialwissenschaftlichen Forschung: Aus einer vorhandenen Gruppe Personen werden stellvertretend für Mitglieder eines sozialen Systems – zum Beispiel Mitglieder eines Familienunternehmens oder einer Unternehmerfamilie – gewählt und in einem realen Raum repräsentativ zueinander in Beziehung (auf-)gestellt. Systemaufstellungen vermitteln also ein „Denken in Beziehungen“ und helfen dabei, (eventuell schädliche) Beziehungsstrukturen zu erkennen.

In seinem Vortrag erläutert Prof. Müller-Christ, in welcher Weise Systemaufstellungen genutzt werden können, um das Zusammenspiel von Familie und Unternehmen in Familienunternehmen zu betrachten. Dabei wird er das Konzept der Systemaufstellung sowohl theoretisch fundieren als auch hinsichtlich seiner praktischen Anwendbarkeit an einem Beispiel vorführen.

„Ich bin überzeugt, dass die dreidimensionale Visualisierung einer Aufstellung unsere manchmal sehr festgefahrenen Vorstellungen über einzelne Beziehungsgeflechte lockern kann“, umschreibt Prof. Müller-Christ den Vorteil der Aufstellungsmethode. „Nur so kann man unter Umständen erkennen, dass das betrachtete System zuweilen etwas ganz anderes braucht, als wir vermuten.“

„Systemische Aufstellungen sind inzwischen in der Beratung und dem Coaching etabliert. Auch die Reflexion von Herausforderungen, die Familienunternehmen und Unternehmerfamilien zu bewältigen haben, lässt sich mit dieser Methodik äußerst gewinnbringend realisiere“, ergänzt Prof. Dr. Heiko Kleve, Inhaber des WIFU-Stiftungslehrstuhls Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien. „Prof. Müller-Christ wird uns dies als ein besonders ausgewiesener wirtschaftswissenschaftlicher Experte dieses Ansatzes erläutern und auch praktisch vorführen.“

Prof. Müller-Christ studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Bayreuth. Nach seiner Promotion zum Thema „Wirtschaft und Naturschutz – von der technologischen zur humanorientierten Problemsicht“ war er von 1996 bis 2000 Geschäftsführer der Interdisziplinären Forschungsstelle Umweltmanagement der Universität Bayreuth. Seine Habilitation mit dem Thema „Wirtschaftsökologie – Theoretische Grundlagen und praktische Implikationen für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement“ schloss er im Jahr 2000 ab. Seit 2001 lehrt und forscht Prof. Müller Christ am Fachbereich für Wirtschaftswissenschaft an der Universität Bremen. Er ist Studiendekan, Multimediabeauftragter sowie Umweltbeauftragter. Außerdem ist er Vorstandsmitglied der Virtuellen Akademie Nachhaltigkeit und der Vereinigung für Ökologische Ökonomie.

Die Ringvorlesung ist seit 2009 fester Bestandteil des WIFU-Kalenders und findet regelmäßig drei Mal pro Semester statt. „Die breite Diskussion der Forschungsergebnisse zwischen verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen, Professionen und in der unternehmerischen Praxis hat am WIFU eine lange Tradition“, so Prof. Dr. Marcel Hülsbeck, akademischer Direktor des WIFU. „Wissenschaftliche Genauigkeit und unternehmerische Relevanz können sich ergänzen und müssen nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Der Vortrag findet am 24. Oktober 2018 um 18:00 Uhr im Senatsraum (1.151) der Universität Witten/Herdecke statt. Die Teilnahme ist kostenfrei.

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