Veranstaltungen
Apr
03
Mi., 03.04.2024

UW/H, Veranstaltungssaal, Alfred-Herrhausen-Straße 48, 58455 Witten

Studium fundamentale

Gesprächskonzert: „Naturszenen in der Tonmalerei“

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Alexander Jakobidze-Gitman. Foto: UW/H

Gesprächskonzert: „Naturszenen in der Tonmalerei“

Klavierwerke von Jean-Philippe Rameau, Franz Liszt, Camille Saint-Saëns, Claude Debussy, Maurice Ravel und Olivier Messiaen; gespielt und kommentiert von Alexander Jakobidze-Gitman.

Zum Programm

Bald nach der Blütezeit der europäischen Landschaftsmalerei im 17. Jahrhundert begannen auch die Komponisten, die Natur nachzubilden. Als die bekanntesten der frühen musikalischen Landschaftsbilder durften Antonio Vivaldis „Die vier Jahreszeiten“ für Violine und Orchester gelten. Auch für Tasteninstrumente entstanden die ersten Naturnachahmungen bereits in der Barockzeit. Allerdings treten hier anstelle von Landschaften Tiere und sogar Begriffe aus der Physik als Darstellungsobjekte zutage. Erst nachdem der moderne Konzertflügel das Cembalo vollständig verdrängt hatte, begeisterten sich die Klavierkomponisten für die Idee einer Tonmalerei und ließen sich von den Erscheinungen der unbelebten Natur noch mehr als von Lebewesen inspirieren.

In der Musik des 18. bis 19. Jahrhunderts fällt es häufig schwer festzustellen, was genau nachgebildet wird: äußere physikalische Eigenschaften von Naturphänomenen oder menschliche Gemütszustände, die durch das Erleben dieser Erscheinungen hervorgerufen werden. Mit dem Aufkommen des 20. Jahrhunderts wird jedoch das „Menschliche, allzu Menschliche“ zunehmend aus der „ernsten Musik“ verpönt. Dies betrifft auch die musikalischen Naturnachahmungen, in denen die Natur nicht mehr als Stimmungsaufheller genutzt wird, sondern als ein „Ding an sich“ verehrt wird, das dem menschlichen Erkenntnis- und Einfühlungsvermögen nur bedingt zugänglich ist.

In dieser musikalischen Reise wird deutlich, wie sich die Auffassungen von Natur und ihrer künstlerischen Darstellung im Laufe der Jahrhunderte gewandelt haben. Die Entwicklung von musikalischen Naturbildern spiegelt nicht nur den technologischen Fortschritt der Instrumente wider, sondern auch eine tiefere philosophische Reflexion über die Beziehung zwischen Kunst, Mensch und Natur. Dieses Konzertprogramm lädt dazu ein, die vielschichtige Evolution der musikalischen Naturnachahmungen zu erleben und die künstlerischen Innovationen zu erkunden, die diesen faszinierenden Weg geprägt haben.

Übersicht

Termin :
Mi., 03.04.2024, 18:00 Uhr
Bereich:
Studium fundamentale
Veranstaltungsort:

UW/H, Veranstaltungssaal, Alfred-Herrhausen-Straße 48, 58455 Witten

Veranstalter:

WittenLab. Zukunftlabor / Studium fundamentale

Eintritt:

Kostenlos

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