Einordnung der BIOLAP Studienergebnisse

Die Leistenhernienchirurgie hat sich technisch von den offenen Verfahren hin zu minimal-invasiven Techniken und aktuell zu robotischen Prozeduren weiterentwickelt. Dies bedeutet, dass damit die Hernienchirurgie zunehmend individualisiert an die jeweilige Situation angepasst, gewissermaßen tailor-made, durchgeführt wird. 
Die reinen Nahtverfahren spielen zahlenmäßig inzwischen nur noch eine untergeordnete Rolle, da sich die Verwendung von synthetischen Netzmaterialien als Gold-Standard durchgesetzt hat. 

Mit der Idee des „tissue remodellings“, also den induzierten Gewebeersatz durch resorbierbare Biomaterialien, wurde die Hypothese verbunden, dass damit die Vorteile der spannungsfreien Netzimplantate erhalten werden können, ohne dass Fremdmaterial im Körper verbleiben muss.
Vor diesem Hintergrund wurde die BIOLAP-Studie als RCT entwickelt, durch die DFG finanziert und inzwischen erfolgreich an etwa 500 Patient:innen mit 1000 Leistenhernien durchgeführt und abgeschlossen. 

Im ersten Teil des Symposiums soll der aktuelle Stand der Leistenhernienchirurgie, sowie die Verwendung von resorbierbaren Netzmaterialien in der Hernienchirurgie dargestellt und diskutiert werden. Im zweiten Teil werden dann die Ergebnisse der BIOLAP-Studie vorgestellt und im klinischen Kontext eingeordnet und diskutiert.