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Nachricht vom 17.04.2018
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Kompetent und unabhängig

Cover des Praxisleitfadens

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Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) veröffentlicht neuen Praxisleitfaden zur Implementierung von Beiräten in Familienunternehmen.

„Ich weiß doch selbst am besten, was gut für mein Unternehmen ist.“ Auf diesen Satz lässt sich das Selbstverständnis vieler Unternehmer bringen. Doch in dem kleinen Wörtchen „ist“ verbirgt sich ein großer Irrtum. Natürlich ist es so, dass erfahrene Unternehmer wissen, was in der Vergangenheit gut für ihr Unternehmen „war“. Aber wissen sie wirklich, was auch in Zukunft das Unternehmen erfolgreich bleiben lässt und seinen Fortbestand sichern wird?

Der neue Praxisleitfaden des Wittener Instituts für Familienunternehmen (WIFU) „Der Beirat in Familienunternehmen – Brückenschlag zwischen Rationalität und Emotionalität“ beschäftigt sich ausführlich und detailliert mit diesem für Familienunternehmen hoch relevanten Thema. Ziel sollte es sein, einen Beirat einzuführen, um auch neue und externe Ansichten auf das Unternehmen zu erlauben. Der Leitfaden ist in Kooperation mit der Kanzlei Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz entstanden, einer der führenden Beratungen von Familienunternehmen und Unternehmerfamilien in Deutschland.

Unternehmen agieren in einem Umfeld zunehmender Komplexität. Dies wird unter anderem in der stetigen Digitalisierung sichtbar. Diese Komplexität greift insbesondere in die Prozesse ein, von denen das Überleben des Unternehmens abhängt. Von Familienunternehmen wird ein steigendes Maß an Professionalisierung erwartet. Wer diese Professionalisierung gestalten und auch von ihr profitieren will, braucht ebenso professionelle und unabhängige Sparringspartner, die kritische Fragen stellen und blinde Flecken wahrnehmungsfähig machen. Ein Beirat kann ein solcher Sparringspartner sein.

Obwohl ein Beirat nicht gesetzlich vorgeschrieben ist, ist er doch wesentlich mehr als ein nur eine Möglichkeit. Mit wem sonst könnte sich der Unternehmer unbefangen austauschen, strategische Erwägungen zur Debatte stellen oder neutralen Rat erhalten? Und auch mutige Widerrede?

„Nur ein starker, unabhängiger Beirat ist ein guter Beirat und ein guter Beirat ist stets auch eine Herausforderung für den Unternehmer“, erläutert Prof. Rainer Kirchdörfer, Rechtsanwalt und Partner bei Hennerkes, Kirchdörfer & Lorz und Autor des Praxisleitfadens. „Kompetenz und Unabhängigkeit sind die wesentlichen Merkmale, die für einen Sitz im Unternehmensbeirat qualifizieren.“

Soweit heute noch Widerstand gegen Beiräte zu beobachten ist, wird dieser vor allem durch die Angst bestimmt, das Gremium könnte die bisher uneingeschränkte Eigenständigkeit der Geschäftsführung im Unternehmen schwächen. Diese Angst ist nicht völlig unberechtigt. Aber gerade darin liegen auch Sinn und Zweck des Beirats. Andererseits schwinden, ist der Beirat erst einmal aktiv, diese Befürchtungen meist sehr schnell.

„Unser neuer Praxisleitfaden soll vor allem Vorbehalte ausräumen“, ergänzt Prof. Dr. Tom A. Rüsen, geschäftsführender Direktor des WIFU. „Weder ist ein Beirat
ein Nebenherrscher noch ein Gremium, das unnötige Arbeit verursacht, noch ein Zeitvertreib für alte Freunde. In kurzer, praxistauglicher Form soll der Leitfaden aufzeigen, wie ein Unternehmen einen passenden Beirat findet und mit diesem erfolgreich arbeitet.“

Dieser und alle weiteren Praxisleitfäden stehen Ihnen auf der Homepage des WIFU (www.wifu.de) kostenlos zur Verfügung.

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