Veranstaltungen
Mai
27
Do., 27.05.2021

Digital, ab 19 Uhr

UniversitätGesundheit

Lebensfragen

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Alejandra Mancini

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Elke Spörkel-Hänisch

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Lebensfragen

Öffentliche Online-Vorträge von Elke Spörkel-Hänisch: „Trotzdem JA zum Leben sagen“ und Alejandra Mancini: „Psychotherapie & Sterbeprozesse“ für die Vortragsreihe „Lebensfragen“ unterstützt vom Integrierten Begleitstudium Spirituelle und Anthroposophische Psychologie.

Uns alle beschäftigen Lebensfragen wie: Was hat es mit der Liebe, dem Tod und dem Sinn des Lebens auf sich? Diese drei Themen werden an neun Abenden im Sommersemester 2021 aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet. Das Ziel der interaktiven Online-Vortragsreihe „Lebensfragen“ lautet: „Vom Leben fürs Leben lernen, gesellschaftliche Tabus transformieren und Gleichberechtigung sowie Diversität fördern.“

Elke Spörkel-Hänisch: Trotzdem JA zum Leben sagen
Durch eine Dokumentation des WDR in der Reihe „Menschen hautnah“ unter dem Titel „Vom Pfarrer zur Pfarrerin“ wurde Elke Spörkel einem breiten Publikum bekannt. Unter der Überschrift „Der Tod als Tabu“ berichtet sie aus ihrer 35-jährigen Berufstätigkeit als Seelsorgerin. Sie kennt es aus mannigfacher Erfahrung, dass Menschen sterben, dass Menschen sterbenskrank sind, und dass Menschen immer wieder mit dem Vergehen des Lebens konfrontiert werden. Dennoch erlebt sie tagtäglich, wie sehr der Tod in unserer Gesellschaft zugleich ein Tabu geblieben ist. Pfarrerin Elke Spörkel war neben ihrer Arbeit in der kleinen Kirchengemeinde Haldern am Niederrhein (über 25 Jahre) Erfahrung in der Polizei- und Notfallseelsorge tätig. Während der letzten 10 Jahre veränderte sich ihr Arbeitsgebiet zur Krankenhaus- und Altenheimseelsorge sowie zur Beratung und Begleitung für transidente Menschen.

Elke Spörkel spricht über ihre Erfahrungen mit „Tod und Sterben“ - gerade auch aktuell in den Zeiten der Pandemie im Zusammenhang mit dem Corona-Virus. Aber sie bleibt nicht dabei stehen, nur ihre Erlebnisse zu schildern. Für sie hat die Auseinandersetzung mit dem Todesbereich des Todes zu einer veränderten Lebenseinstellung geführt. Nach einer schweren Lebenskrise durch ihr Coming-out als transidente Frau war sie zunächst selbst mit suizidalen Gedanken konfrontiert. Sie hat jedoch einen neuen Lebenssinn finden können. Erst durch die Beschäftigung mit dem eigenen Tod nennt sie ihr Lebensmotto heute nach dem bekannten Psychoanalytiker Viktor Frankl „Trotzdem JA zum Leben sagen!“ Elke Spörkel bezieht sich in ihrem Vortrag auch auf die Rolle des eigenen Glaubens. Sie möchte einladen, sich vom „Tabu des Todes“ zu distanzieren und stattdessen zu einer aktiven Auseinandersetzung zu kommen. Durch ihre Berufspraxis wie auch durch ihre Lebenserfahrung als transidente Frau möchte sie in dem Vortrag Mut zu einer eigenständigen Biographie machen und Zuversicht in die persönliche Zukunft vermitteln.

Alejandra Mancini: Psychotherapie & Sterbeprozesse
Ist es möglich als Psychotherapeuten, kranke und dem Tod geweihte Menschen, auch Hinterbliebene oder Überlebende, angemessen zu begleiten, ohne durch eine persönliche und fachliche Auseinandersetzung mit der Thematik gegangen zu sein? Persönliche, existentielle und spirituelle Reifung sind von Seite der Therapeuten eine lebenslange Voraussetzung für das professionelle Handeln, um angemessen Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern, besonders in Grenzsituationen. Die Auseinandersetzung mit dem Sterben und dem Tod ist zugleich die Auseinandersetzung mit unserer Vergänglichkeit, das bewusste Hin-Spüren der Wandlung in uns, um uns herum, mit uns in der Zeit, die uns zur Verfügung steht. Solche Setzungen sind intrinsisch mit psychotherapeutischen Prozessen verwandt. So werden wir durch die Menschen, die wir begleiten daran angestoßen, denn einige bringen Todessehnsüchte mit sich und werden dadurch am Leben verhindert; manchmal sind sie akut suizidal und suizidieren sich gelegentlich; andere sind schwer erkrankt und möchten sich auf den Tod vorbereiten oder haben einen geliebten Menschen durch Tod verloren bzw. durch Trennung und Verlust werden sie existentiell auf sich zurückgeworfen; oft verbirgt sich hinter einer Angststörung die Angst vor dem Nichts, vor der Selbstauflösung durch Tod oder Irrsinn. Diese Aspekte werden im Vortrag thematisiert und durch Fallvignetten exemplarisch angereicht.

Anmeldungs- und kostenfrei können alle, die interessiert sind, bei den verschiedenen Vortragsabenden jeweils an Donnerstagen im April, Mai sowie Juni 2021 zwischen 19 und 21 Uhr über Zoom dabei sein. Weitere Informationen zur Veranstaltung und der gesamten Reihe gibt es hier.

Übersicht

Termin :
Do., 27.05.2021, 19:00 Uhr
Bereich:
UniversitätGesundheit
Veranstaltungsort:

Digital, ab 19 Uhr

Veranstalter:

Integriertes Begleitstudium Spirituelle und Anthroposophische Psychologie

Eintritt:

kostenlos

Hinweis:

Zoom-Link zur Veranstaltung

Meeting-ID: 975 9095 1920
Kenncode: Leben

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