Die Veranstaltung musste kurzfristig abgesagt werden!

Der Medienwissenschaftler Uwe Krüger und die ehemalige Moskau-Korrespondentin des ARD, Gabriele Krone-Schmalz, sind zu einem gemeinsamen Vortrag an die Uni eingeladen, um über die Glaubwürdigkeit der Medien in der Ukraine-Krise zu referieren. Hierbei soll es um die Frage gehen, ob die deutschen Medien einseitig über die Geschehnisse rund um die Ukraine berichten und worauf dies zurückzuführen ist.

Gabriele Krone-Schmalz und Uwe Krüger sind am Donnerstag, den 23. Mai 2019 ab 18 Uhr an der Universität Witten/Herdecke zu Gast. Die Veranstaltung in dem studentisch organisierten Format geht der Frage nach, wie objektiv Medienberichterstattung sein kann und wie glaubwürdig sie im Ukraine-Konflikt ist. Der Ukraine-Konflikt, der im Jahr 2014 ausgebrochen ist, bedeutet für die deutsche Medienlandschaft eine Zäsur; Nie zuvor wurde die Glaubwürdigkeit der Medien in der Nachkriegsordnung so stark angezweifelt. Der Begriff der „Lügenpresse“ machte die Runde und wurde 2015 zum Unwort des Jahres gewählt, der Vertrauensverlust ging insbesondere für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit einem massiven Legitimitätsverlust einher. Verschärft wurden die Kritikpunkte der Einseitigkeit, Regierungshörigkeit und gezielter Desinformation dann im Sommer 2015 unter dem Eindruck der Flüchtlingskrise.

Bis heute prägt der Begriff den öffentlichen Diskurs um Medienkritik, doch Medienwissenschaftler wie Uwe Krüger und Publizistinnen wie die ehemalige ARD Moskau-Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz, tragen zu einer Versachlichung der Debatte bei. Beide werden im Theatron Logou zunächst ihre Standpunkte in Kurzvorträgen darlegen. Während sich die ehemalige Journalistin Gabriele Krone-Schmalz mit Narrativen und dem vorherrschenden Russlandbild auseinandersetzen wird, wählt Uwe Krüger einen theoretischen Zugang, um die kritischen Begriffe von Narration und Propaganda zu differenzieren und mit empirischen Analysen die Netzwerke von Journalisten und Journalistinnen zu identifizieren. Im Anschluss daran wird ein studentisches Moderationsteam die beiden Referierenden zu ihren vorher geäußerten Positionen befragen und der Frage nachgehen, inwiefern das Vertrauen der Gesellschaft in die Medien während der Ukraine-Krise verloren gegangen ist. Daraufhin wird die Diskussion für das Publikum geöffnet und Raum gelassen, um offene Fragen zu klären und die Standpunkte zu debattieren.