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Nachricht vom 16.10.2020
UniversitätGesundheit

Neues Forschungsprojekt zum Erleben von Gemeinschaft in der Altenpflege begonnen

v.l.: Prof. Dr. Margareta Halek (Leitung Department für Pflegewissenschaft, wissenschaftliche Leitung des Projektes), Anika Hagedorn (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dominique Autschbach (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

v.l.: Prof. Dr. Margareta Halek (Leitung Department für Pflegewissenschaft, wissenschaftliche Leitung des Projektes), Anika Hagedorn (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dominique Autschbach (wissenschaftlicher Mitarbeiter)

v.l.: Anika Hagedorn (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dominique Autschbach (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Schwester M. Raphaela vom Hofe und Andreas Cramer (Geschäftsführung) sowie Schwester M. Angela Benoit (Provinzoberin)

v.l.: Anika Hagedorn (wissenschaftliche Mitarbeiterin), Dominique Autschbach (wissenschaftlicher Mitarbeiter), Schwester M. Raphaela vom Hofe und Andreas Cramer (Geschäftsführung) sowie Schwester M. Angela Benoit (Provinzoberin)

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Neues Forschungsprojekt zum Erleben von Gemeinschaft in der Altenpflege begonnen

In einem gemeinsamen Projekt des Altenheims St. Clara in Salzkotten und der Universität Witten/Herdecke wird ein Werkzeugkasten zur Einbindung von Zugehörigen in die Altenheimgemeinschaft entworfen.

Die Einbindung der Zugehörigen (zum Beispiel Familie, Freunde oder nahestehende Personen) in die täglichen Abläufe der stationären Altenpflege ist eine zentrale Herausforderung. Zum Beispiel ist es für Familienangehörige häufig schwierig, Besuche im Pflegeheim mit ihrer Erwerbsarbeit und anderen Verpflichtungen zu koordinieren. Ehrenamtlich Helfende, Schulen oder Kindergärten müssen über Kontaktmöglichkeiten informiert und in regelmäßige Pflegeroutinen und Arbeitsabläufe eingebunden werden. Dabei leisten Zugehörige einen wichtigen Beitrag zur Qualität der Pflege: Häufig kennen Familienangehörige oder langjährige Freundinnen und Freunde die Gewohnheiten und Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner sehr gut und können dieses Wissen in die Verbesserung von Angeboten einbringen. Nachbarn und Vereinsgemeinschaften geben den Bewohnerinnen und Bewohnern die Möglichkeit, sich positiv in der Gemeinschaft wahrzunehmen und aktiv ihr Leben zu gestalten. Das Projekt „Communio firmo prosperamus“ hat sich deshalb die Erstellung eines Werkzeugkastens zur Stärkung der Gemeinschaft von Bewohnerinnen und Bewohnern, Zugehörigen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der stationären Altenhilfe zum Ziel genommen.

So soll miteinander ein Zuhause im Pflegeheim gestaltet und dafür gesorgt werden, dass Beziehungen zwischen Generationen erhalten und neu geformt werden können. Die Initiative zu diesem Projekt geht vom Altenheim St. Clara in Salzkotten aus, welches das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke ausgearbeitet hat. Das Haus St. Clara bringt in Bezug auf Gemeinschaftsleben eine besondere Voraussetzung mit, denn die Einrichtung ist aus einem Konvent heraus entstanden und befindet sich auch weiterhin im gleichen Gebäude. Hier leben gemeinsam Ordensschwestern und Nicht-Ordensangehörige sowohl als Bewohnerinnen und Bewohner als auch als Betreuungs-, Hauswirtschafts- und Pflegepersonal. „Bei Menschen, die sich bewusst für eine Aufnahme im Altenheim St. Clara entscheiden, erleben wir häufig, dass durch die Ordensgemeinschaft und ihre Spiritualität die Lebensqualität dieser Bewohnerinnen und Bewohner zunimmt“, erläutert Schwester M. Angela Benoit, Provinzoberin der Franziskanerinnen Salzkotten.

Das Forschungsprojekt wird mit Mitteln der Stiftung Wohlfahrtspflege NRW gefördert. Während der insgesamt dreijährigen Projektlaufzeit wird das Altenheim St. Clara in Salzkotten zusammen mit dem Lehrstuhl für Pflegewissenschaft der Universität Witten/Herdecke einen Werkzeugkasten mit Maßnahmen zur Stärkung der Gemeinschaft von Bewohnerinnen und Bewohnern, Zugehörigen sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zusammenstellen. Die Gruppe aus praxiserfahrenen Altenpflegerinnen und -Pflegern sowie Pflegewissenschaftlerinnen und Pflegewissenschaftlern wird hierfür die spezifischen Bedarfe aller Gruppen evaluieren, dann werden in gemeinsamen Workshops mit allen Beteiligten konkrete Maßnahmen entwickelt und eingeführt. Die erprobten Konzepte sollen anschließend auch weiteren Altenpflegeeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden.

Die wissenschaftliche Leiterin des Forschungsprojektes an der Universität Witten/Herdecke, Professor Dr. Margareta Halek, sagt hierzu: „Interventionen zur Einbindung von Angehörigen in Altenpflegeheimen werden in der Fachliteratur seit längerer Zeit diskutiert, das Thema hat in der Öffentlichkeit aber gerade durch die Corona-Pandemie viel Aufmerksamkeit bekommen. Uns geht es nun darum, die Forschung an evidenzbasierten Maßnahmen weiterzuführen und somit langfristig Konzepte für eine gelungene Einbindung verschiedener Gruppen in die Altenpflege – zum Beispiel auch Ehrenamtliche oder Kindergartenkinder - auszuarbeiten.“

Weitere Informationen:
Das Altenheim St. Clara schließt sich dem Gebäude des Mutterhauses der Franziskanerinnen in Salzkotten an. Das Haus verfügt über 67 Pflegeplätze, davon 65 vollstationäre Pflegeplätze, incl. vier Kurzzeitpflegeplätze und zwei Fix-Kurzzeitpflegeplätze. Diese stehen Ordensschwestern sowie Nicht-Ordensangehörigen zur Verfügung.

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