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Nachricht vom 13.11.2019
UniversitätGesundheit

Projekt von Prof. Halek für den Marie Simon Pflegepreis nominiert

Prof. Margareta Halek

Prof. Margareta Halek

Projekt von Prof. Halek für den Marie Simon Pflegepreis nominiert

Neuartige Quartiersversorgung in Krefeld evaluiert

Sektorenschranken in der Pflege von älteren Menschen mit Hilfe eines innovativen Gesamtversorgungsvertrages überwinden - das war der Fokus des Projektes „Vifa – Vielfalt aus einer Hand“. Die Gründung eines ambulanten Dienstes war bisher Voraussetzung für das Angebot pflegerelevanter Leistungen für hilfesuchende Menschen aus dem Quartier. Doch der innovative Ansatz der Städtischen Seniorenheime Krefeld machte das bis jetzt Unmögliche möglich: Die Mitarbeitenden der Altenheime gehen in das Quartier und liefern Leistungen bedürfnis- und bedarfsgerecht sowie zeitnah für die Quartiersbewohnerinnen und -bewohner in der direkten Nähe zur Einrichtung. Das Altenheim kann so als Gesundheitsservicezentrum im Quartier wirken. Ob dies dann tatsächlich gelingt und wie dies bei den Kundinnen und Kunden sowie Mitarbeitenden ankommt, wurde im Deutschen Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen e.V. in Witten, Kooperationseinrichtung der UW/H, unter der Leitung von Prof. Margareta Halek evaluiert. Gefördert wurde die Studie durch die Stiftung Wohlfahrtspflege NRW.


Die Innovation des Projektes fand nun durch die Jury des Marie Simon Preises im Rahmen der Berliner Pflegekonferenz 2019 Beachtung: Vifa wurde zusammen mit vier weiteren Projekte für den Preis nominiert. Am 7. November wurde der Preisträger durch den Laudator Staatssekretär Andreas Westerfellhaus, Pflegebevollmächtigter der Bundesregierung, bekannt gegeben. “Leider haben wir den Preis nicht mit nach Hause nehmen können“ so Margareta Halek. Der Gewinner des Preises ist ein Projekt, das sich an pflegende minderjährige Kinder, die so genannten Young Carers, wendet und ihnen Beratungs- und Unterstützungsangebote online anbietet. „Das ist ein sehr wichtiges Thema und deshalb auch ein klarer Sieger. Zumal das Department für Pflegewissenschaft und hier insbesondere Prof. Sabine Metzing dieses Thema bereits vor mehr als 10 Jahren als Pionierin in Deutschland aufgearbeitet hat. Die Zahlen aus ihrer Studie dienten dem Gewinnerprojekt als Ausgangspunkt für die Arbeit. Also sind wir auch ein bisschen an diesem Sieg beteiligt“. Insgesamt waren in drei der fünf nominierten Projekte Wittener Alumni direkt oder indirekt beteiligt. „Das macht mich sehr stolz und zeigt, wie Witten in der Pflege bundesweit wirkt“ so Halek. Es ist eine perfekte Ausganslage für weitere Entwicklungen und zeigt, welchen Impact das kleine Department für die Gesellschaft hat“.


Mit ihrem Vortrag zu Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) für die intelligente Pflege hat Halek gemeinsam mit Prof. Kirste aus Rostock darüber diskutiert, welche Daten mit welcher Qualität benötigt werden, um komplexe Pflegesituationen abbilden zu können und inwieweit komplexe, individualisierte und situativ-sensitive Entscheidungsprozesse durch eine KI unterstützt werden können. Am Beispiel des Umgangs mit Verhaltensveränderungen von Menschen mit Demenz hat Halek erläutert, wie anspruchsvoll Analyseprozesse von Auslösern dieser Verhaltensweisen sind. Sie erfordern Fachwissen und situatives Fallverstehen. KI-Methoden können Angehörige in diesen anspruchsvollen Entscheidungsprozessen unterstützen. Welche Hürden sich in diesem Zusammenhang ergeben, wurde am Beispiel des BMBF-Verbundprojektes insideDEM diskutiert. „Wir werden uns auch weiterhin am Lehrstuhl uns mit dem Thema der Künstlichen Intelligenz beschäftigen, da sie einen Mehrwert für die Pflege und Versorgung bieten können. Wir müssen sie aus der Pflege(wissenschaft) heraus mitgestalten, um sie so bestmöglich nutzbar und effektiv zu machen“, so Halek.
 

 

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