Presse
Meldung vom 09.04.2024
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft

Treuhändermentalität in Unternehmerfamilien: Schlüsselfaktor für den generationenübergreifenden Fortbestand von Familienunternehmen

WIFU_PLF_2024_Treuha__ndermentalita__t_Titel.jpg

Cover des Praxisleitfadens

Treuhändermentalität in Unternehmerfamilien: Schlüsselfaktor für den generationenübergreifenden Fortbestand von Familienunternehmen

Neuer Praxisleitfaden der an der Universität Witten/Herdecke ansässigen WIFU-Stiftung zeigt auf, wie der Gesellschafterkreis eines Familienunternehmens zu einer transgenerationalen Perspektive findet.

Mit dem Wachstum einer Unternehmerfamilie steigt die Zahl der Anteilseigner, die weder in leitender Funktion im Familienunternehmen tätig sind noch eine Aufsichtsrolle ausüben. Diese Entwicklung führt zu einer Verschiebung der Interessen weg vom traditionellen Familienunternehmertum hin zu einer stärkeren Renditeorientierung – zulasten der Zukunftsfähigkeit des Familienunternehmens. Die WIFU-Forscher Prof. Dr. Heiko Kleve, Dr. Fabian Simons und PD Dr. Tobias Köllner fokussieren daher eine Haltung, die sich in vielen mehrgenerationalen Unternehmerfamilien herausgebildet hat und die das Unternehmen als „treuhänderisches“ Eigentum auf Zeit betrachtet. Damit ist die Weitergabe an die jeweils nachfolgende Generation bereits mit der Eigentumsübergabe eng verbunden. Wie aber kann eine solche „Treuhändermentalität“ unter den Mitgliedern einer Unternehmerfamilie immer wieder erneut erfolgreich verankert werden? An dieser Frage setzt der neue Praxisleitfaden „Treuhändermentalität in wachsenden Unternehmerfamilien – Wie eine transgenerationale Haltung zu Eigentum und Vermögen aktiv hergestellt werden kann“ des Forschertrios an. Die Autoren erläutern anschaulich, wie eine wachsende Unternehmerfamilie die Interessen ihrer Mitglieder respektieren und gleichzeitig den Erhalt ihres Unternehmertums über Generationen hinweg bewahren kann. Es komme entscheidend darauf an, die Schaffung und Aufrechterhaltung von Treuhändermentalität als tiefgreifenden Prozess zu verstehen, der aktiv gestaltet werden muss und vier Ebenen berücksichtigt: familiäre Beziehungen, emotionale Bindungen, personelle Strukturen und finanzielle Praktiken.

„Wenn wir davon ausgehen, dass Transgenerationalität den entscheidenden Unterschied zwischen Familienunternehmen und anderen Unternehmensformen ausmacht, dann ist die Treuhändermentalität der Unternehmerfamilie die wichtigste Ressource dafür“, so Heiko Kleve. „Wie diese Haltung aktiv hergestellt werden kann, können wir von Unternehmerfamilien lernen, die diese Mentalität auch über zahlreiche Generationen hinweg bewahrt haben.“

Der beschriebene Praxisleitfaden und weitere WIFU-Publikationen stehen auf der Homepage der WIFU-Stiftung (www.wifu.de/bibliothek) kostenlos zur Verfügung. Nähere Auskünfte erteilt Dr. Ruth Orenstrat unter ruth.orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.

Übersicht

Bereich:
UniversitätWirtschaft und Gesellschaft
Pressekontakt:

Nähere Auskünfte erteilt Dr. Ruth Orenstrat unter ruth.orenstrat@uni-wh.de oder +49 2302 926-506.

Über uns:

Über die WIFU-Stiftung:

Die im Jahr 2009 gegründete gemeinnützige WIFU-Stiftung hat die Aufgabe, Forschung und Lehre auf dem Gebiet des Familienunternehmertums sowie den Praxistransfer der Erkenntnisse zu fördern. Zu ihren wichtigsten Förderern zählen rund 80 Familienunternehmen aus dem deutschsprachigen Raum. Im Mittelpunkt aller Aktivitäten der WIFU-Stiftung steht die Gewinnung, Vermittlung und Verbreitung hochwertigen und an aktuellen Fragestellungen orientierten Wissens über Familienunternehmen und Unternehmerfamilien.

Die eingesetzten Fördermittel dienen vornehmlich der Errichtung und dem Erhalt von Lehrstühlen, der Unterstützung von Forschungsvorhaben sowie der Vergabe von Stipendien an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ein Schwerpunkt der Forschungsförderung durch die WIFU-Stiftung liegt auf dem Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) an der Universität Witten/Herdecke mit seinen drei Forschungs- und Lehrbereichen Betriebswirtschaftslehre, Rechtswissenschaft und Psychologie/Soziologie. In Forschung und Lehre leistet das WIFU seit über 25 Jahren einen signifikanten Beitrag zur generationenübergreifenden Zukunftsfähigkeit von Familienunternehmen.

Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der WIFU-Stiftung ist die Durchführung von Kongressen und anderen Veranstaltungen zu Themen des Familienunternehmertums. In Arbeitskreisen, Schulungen und anderen Formaten werden zudem praxisorientierte Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt, die eine familieninterne Nachfolge in der Leitung von Familienunternehmen fördern. Die Veranstaltungen der WIFU-Stiftung zeichnen sich durch einen geschützten Rahmen aus, in dem ein vertrauensvoller, offener Austausch möglich ist. Eine umfassende und aktive Öffentlichkeitsarbeit für Forschungsergebnisse auf dem Gebiet des Familienunternehmertums rundet das Aufgabenspektrum der WIFU-Stiftung ab.

Über die Universität Witten/Herdecke:

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung 1982 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein: Als Modelluniversität mit rund 3.000 Studierenden in den Bereichen Gesundheit, Wirtschaft und Gesellschaft steht die UW/H für eine Reform der klassischen Alma Mater. Wissensvermittlung geht an der UW/H immer Hand in Hand mit Werteorientierung und Persönlichkeitsentwicklung.

Witten wirkt. In Forschung, Lehre und Gesellschaft.

Die Universität Witten/Herdecke ist durch das NRW-Wissenschaftsministerium staatlich anerkannt und wird – sowohl als Institution wie auch für ihre einzelnen Studiengänge – regelmäßig akkreditiert durch: