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Meldung vom 21.09.2023
UniversitätWichtigStudium fundamentale

Universität Witten/Herdecke startet Bewegung für planetare Bildung

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Die Teilnehmenden der Konferenz unter der Weltkugel in der UW/H

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Sebastian Benkhofer bei der Begrüßung

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Dirk Jakobs (re.) im Gespräch mit Referent Sascha Eschmann und einer Teilnehmerin

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Philosophin Natalie Knapp

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Johanna Lamprecht begleitete die Konferenz mit der Bratsche

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Das Publikum der Konferenz

(Foto: UW/H I Michael Schwettmann)

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Universität Witten/Herdecke startet Bewegung für planetare Bildung

SWITCH-Konferenz markiert einen Paradigmenwechsel in Zeiten der Klimakrise.

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) hat mit der SWITCH-Konferenz am 14. und 15. September 2023 den Auftakt für eine wegweisende Bewegung für planetare Bildung eingeläutet. In einer Zeit, die durch Klimakrise, Artensterben und soziale Ungerechtigkeit geprägt ist, setzt die UW/H im Jahr ihres 40. Jubiläums auf ein radikales Umdenken und fordert ein neues Verhältnis zwischen Mensch und Planet.

Die zweitägige Konferenz versammelte rund 200 Schüler:innen, Auszubildende und Studierende aller Fachrichtungen:innen sowie engagierte Mitarbeiter:innen, Wissenschaftler:innen und Entscheidungsträger:innen aus Unternehmen, Organisationen und Regierungen. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie Bildung dazu beitragen kann, dass Menschen Verantwortung für alles Leben auf der Erde übernehmen. Als Förderpartner konnten die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, die Carlsquare GmbH, die Evonik Industries AG, „Heimathelden brauchen Möglichmacher“ – eine Initiative der Volksbank für Vereine aus unserer Region – sowie die WEPA Stiftung gewonnen werden. 

 

„Wir müssen Nachhaltigkeit radikaler denken“

„Wir brauchen neue Axiome, ein neues Verständnis unserer Welt“, forderte die bekannte Philosophin Natalie Knapp in ihrem wegweisenden Impulsvortrag im Rahmen der Konferenz. „Für mich bedeutet planetares Denken, dass wir unsere Intelligenz wieder mit der Intelligenz aller anderen Lebensformen zusammenschließen. Und die Erde ist das größte Lebewesen.“ Auch Liza B. Bauer, wissenschaftliche Geschäftsführerin des Panel on Planetary Thinking, betonte die Notwendigkeit eines Perspektivwechsels zur Befreiung von althergebrachten Denkmustern: „Wir müssen Nachhaltigkeit radikaler denken, wir müssen unsere Perspektive immer wieder in Frage stellen. Denn die Art, wie wir gedacht haben, hat uns in diesen Schlamassel geführt.“

„Wir sind uns bewusst geworden, dass planetares Denken komplex, herausfordernd und anders ist“, resümiert Sebastian Benkhofer, der als Geschäftsführender Direktor des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale und des Professional Campus der UW/H die Konferenz verantwortete. „Ein Denken in planetaren Zusammenhängen stellt die gewohnten und tradierten Sichtweisen in Frage, auf deren Basis wir aktuell Entscheidungen treffen.“

 

Kunst als Schlüssel zur Komplexität der Krisen

Die SWITCH-Konferenz setzte Kunst als integralen Bestandteil ein: Auftritte mit Musik, Bewegung und Narrenkunst vermittelten die Komplexität der Zusammenhänge zwischen Natur, Gesellschaft und Wirtschaft. Johanna Lamprecht, freischaffende Bratschistin, zu ihrer Rolle: „Als Musikerin kann ich Wahrnehmungs- und Erfahrungsräume schaffen, die sich vom Alltäglichen absetzen und so neue Möglichkeiten eröffnen. Planetare Bildung ist ohne Kunst gar nicht möglich, denn erst in der Kunst wird die Gestaltungsfreiheit, die Verantwortung und die Komplexität unseres Wahrnehmens und Denkens erlebbar.“

Neben Impulsen durch Künstler:innen und Expert:innen gab es insgesamt 18 Werkstattformate zu Themen wie Gesundheit und Klima, Selbstwirksamkeit, Wirtschaften in planetarer Verantwortung, Naturverständnis, Investition und Finanzierung sowie ein Planspiel zu den Sustainable Development Goals. In diesen Formaten entwickelten die Teilnehmenden konkrete Ideen und Konzepte, die sie jetzt in Arbeitsgruppen weiterverfolgen werden.

Medienwissenschaftler und Soziologe Sascha Eschmann unterstrich in seinem Workshop die Bedeutung des individuellen Handlungsspielraums: „Dieses Gefühl der Ohnmacht angesichts der Krisen empfinden viele, aber wir alle können verändern, indem wir werden, wer wir sind und durch unser Sein und Handeln auf andere wirken. Wir können nicht nicht wirksam sein.“ Auch Martin Ebeling, Leiter des Business Programms der School of Life Berlin und Mitgründer von Pura Vida Festival Retreats, betonte die kollektive Verantwortung: „Wenn alles miteinander zusammenhängt, gibt es nichts, was keine Rolle spielt. Wir sollten dort anfangen, wo wir uns gut einbringen können. Wir müssen groß denken, und jede kleine Handlung zählt.”

 

Nächste Schritte für planetare Bildung bis 2025 

„Nach dem erfolgreichen Auftakt geht es nun darum, die erarbeiteten Ideen und Konzepte in konkrete Maßnahmen zu überführen und die Kräfte für die notwendige Transformation unserer Gesellschaft auf diesem Planeten zu bündeln“, so Organisator Sebastian Benkhofer abschließend. Am 26. Oktober 2023 werden alle Beteiligten zu einem virtuellen Nachtreffen zusammenkommen, um die nächsten Schritte zu planen. Bis zur nächsten SWITCH-Konferenz in rund zwei Jahren sind darüber hinaus planetare Barcamps, Summerschools, Projektwochen in Schulen, Workshops sowie Projekttreffen mit und bei den Partner:innen der Konferenz geplant.

Weitere Impulse zum Thema lesen Sie im WittenLab-Magazin 4/2023, das kostenlos beim Team des WittenLab. Zukunftslabor Studium fundamentale erhältlich und bald unter www.uni-wh.de auch in digitaler Form erhältlich ist.

Aktuelle Informationen finden Sie zudem auf der Konferenz-Website unter https://planetare-bildung.de.

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Weitere Informationen: Sebastian Benkhofer, 02302 / 926-754, Sebastian.Benkhofer@uni-wh.de

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